Test: In 80 Tagen um die Welt (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: dtp
Release:
21.10.2005
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ab 29,95€
Spielinfo Bilder Videos
Wettlauf gegen die Zeit

Sinkt euer Energiebalken, müsst ihr euch nachts aufs Ohr legen. Ein Hotel bietet dafür am meisten Erholung.
Stattdessen befindet ihr euch auf einem permanenten Wettlauf gegen die Uhr, denn die Tage rinnen euch unter den Fingern weg. So wird es oft schneller Abend, als ihr ein Quartier für die Nacht finden könnt. Oben im Menü könnt ihr stets sehen, wie viele Tage schon vorüber sind und ob ihr noch im Zeitlimit seid. Außerdem ist In 80 Tagen um die Welt wohl das erste Adventure, bei dem ihr etwas essen müsst. Der Energiebalken fällt nämlich im Laufe des Tages immer mehr, was sich durch das Zuführen von gekaufter Nahrung kurzzeitig aufhalten lässt. Mitnehmen dürft ihr aber nichts. Wer zu müde wird, schläft allerdings quasi im Stehen ein. Komfortabler aber auch teurer ist da eine Nacht im Nobelhotel, was sich dadurch bemerkbar macht, dass ihr dann mehr Power für den Tag besitzt. Zum Glück schickt euch euer Onkel regelmäßig Geld für die kostspielige Reise.

Bunte Grafik

Die 3D-Grafik ist durchaus ansehnlich, was in stilechten Gebäuden, prächtiger Einrichtung und netten Details seinen Ausdruck findet. So finden sich sogar lesbare Plakate an den Hauswänden. Diese Liebe zum Detail setzt sich in den farbenreichen Gewändern der Bevölkerung fort, die den jeweiligen Landessitten und der Epoche angepasst sind. Trotz aller Einzelheiten wirkt die Umgebung irgendwie steril, was daran liegen mag, dass kein echtes Treiben herrscht, wie ihr das von einer exotischen Metropole erwartet. Viele Dinge wie Kisten, Möbel oder Gefäße sind auch einfach nur Staffage, ohne dass sie eine Rolle spielen. Leider können die 3D-Charaktere ebenfalls nicht ganz mithalten, die sich wie bei Sherlock Holmes nicht immer lebensecht bewegen.
Auch wenn die Gespräche nicht immer spannend sind, gibt es zumindest eine deutsche Sprachausgabe.
 Trotz neuer Engine haben sich deren Animationen kaum verändert, so dass der Held irgendwie schwerfällig wirkt. Immer wieder laufen Filme in Spielgrafik ab, die die Geschichte weitererzählen.

Unpassender Sound

Am Sound fällt die höchst unpassende Musik noch am ehesten auf. Bei Sherlock Holmes hatte Frogwares  noch ein Händchen  bei der Auswahl der zeitgenössischen Stücke bewiesen. Doch  dieses Mal scheint ihnen jeglicher Sinn für die Musik der ausgehenden viktorianischen Epoche abhanden gekommen. Das Adventure spielt im Jahr 1899, es sind aber durchweg hypermoderne Klänge zu hören, die auch noch unangenehm aufdringlich klingen. An einer Stelle gibt es sogar eine Bollywood-Einlage im Stil eines Musicals, über deren Gelingen man streiten kann. Die deutsche Sprachausgabe ist hingegen wieder fast eine Wohltat. Denn sie wurde gewohnt professionell aufgenommen, wie man es von dtp kennt, ohne dass besondere Stimmen herausstechen würden.
      

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