Test: Jack Keane (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Release:
27.11.2008
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ab 7,99€
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Blasser Jack

Worum geht's überhaupt bei Jack Keane? Nun, ihr spielt einen britischen Kapitän, der sich mit Schmuggel und Betrug über Wasser hält. Nur weil er das schnellste Schiff hat, bekommt er den Auftrag, einen vertrottelnden Geheimagenten auf ein Eiland zu verfrachten.  Dort treibt ein Bösewicht namens Dr. T sein Unwesen,  der Experimente mit seltsamen Pflanzen macht.
Trotz allen lockeren Sprüchen bleibt Jack ein Abziehbild. Die Story mit Amanda kommt nicht recht in Schwung.
Er will mit seinem Teeimperium die Welt in eine Krise stürzen, um das vom Tee abhängige Empire in die Knie zu zwingen. Jack Keane soll das in 13 teils langen Kapiteln wieder gerade biegen.

Das hört sich umwerfender an, als es ist, denn Jack bleibt trotz deutscher Stimme von Johnny Depp irgendwie seltsam blass. Es liegt nicht nur an der Tatsache, dass er eine Vergangenheit zu verbergen hat, sondern auch an der Umsetzung. Assil aus Ankh fügte sich in seine Welt besser ein, die auch viel stringenter als das hiesige Universum war, das zwar bunt und groß aber auch oft seelenlos erscheint. In Ankh gab es Anspielungen auf Kultur, Gesellschaft und Filme. Das gibt es bei Jack zwar auch, aber es kommt viel seltener vor. So wirkt alles etwas zusammengeschustert und nicht wie aus einem Guss.

Nicht immer lustig

Ich dachte nicht, dass ich so was einmal schreiben müsste. Das führt nämlich so weit, dass erstmals in einem Spiel von Deck 13 manche Szenen definitiv nicht lustig sind. Zwar gibt es immer noch Szenen, die saukomisch sind, wie etwa das völlig heruntergekommene Anwesen in Indien, das Jack als "ach so wertvolle" Belohnung kassiert. Aber nicht jede Spaßgranate zündet, so dass manch ein Blindgänger dabei ist. Was soll das Gewäsch des reichen Typen im Laden in Südafrika oder das des Ladeninhabers? Zäh wie Kaugummi zieht sich die Geschichte zwischen Jack und der eigenwilligen Amerikanerin Amanda, die nicht richtig in Schwung kommen will.

Dann stimmen wieder wunderbar überzeichnete Charaktere versöhnlich wie der unfähige Geheimagent, Jacks gewerkschaftlich organisierte Mannschaft oder der auf Weltherrschaft fixierte Dr. T. Gerade der Agent ist dank der deutschen Stimme von John Cleese immer ein Quell der Erheiterung, weil sie bestens zu seinem linkischen Äußeren passt. Auch sonst ist die Sprachausgabe vom Feinsten und bietet auch für unwichtigere Charaktere professionelle Stimmen, die sich Mühe geben. Das gelangweilte Gelaber manch anderer Adventures fehlt hier zum Glück.

Sommerstimmung

Überhaupt gibt es technisch wenig auszusetzen an Jack Keane, das mit einer gegenüber Ankh im Detail verbesserten 3D-Grafik aufwartet. Die Darstellung ist insgesamt realistischer, auch wenn es sich natürlich  immer noch um ein buntes Comic-Abenteuer handelt. Bei Ankh sah alles schön knuffig aus, hier  gibt es realitätsnahes Wasser,
Die Umgebung wirkt realistischer als bei Ankh, da es nun auch echte Wassereffekte gibt.
Rauch- und Schatteneffekte. Der Detailgrad wurde ebenfalls etwas in die Höhe beschraubt, so dass nun Leute und Gebäude mir mehr Einzelheiten dargestellt sind. Das führt natürlich dazu, dass die Akteure nicht auf Anhieb so sympathisch wie Assil und seine Bande aussehen.

Die strahlende Sommerfeeling ist geblieben, da sowohl Ägypten als auch Südafrika und Indien Länder des goldenen Lichts sind. Hinzu kommt dieses Mal noch der grüne Dschungel, der die staubige Wüste am Nil ablöst. Manchem wird das alles schon wieder zu bunt und fröhlich sein. Leute, die generell was gegen Comic-Adventures haben, werden also auch mit Jack Keane keine Freude haben. Obwohl es sicher eines der best inszenierten ist, das viele filmische Elemente wie Zwischensequenzen, Perspektivwechsel oder Abenteuerfilmmusik bietet.
               
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Kommentare

Pennywise schrieb am
diablo_rems hat geschrieben:ich muss gestehen, in letzter zeit kann ich eure wertungen nicht mehr nach vollziehen.
da wird ein mmo mit der begruendung des dauergrindens in grund und boden gewertet. ein bekannter dauergrinder mit balanzproblemen und viel weniger tiefgang bekommt aber traumnoten.
das gleiche muss ich hier wieder feststellen.
oki, das spiel kann nicht mit monkey 1 und 2, indy4 oder day of tentakel mithalten. aber viel mehr fallen mir nicht ein, die besser sind als keane.
auch stellt sich an dieser stelle die frage wieso ankh besser bewertet wurde. ok, es hat damals den deutschlandbonus gehabt und war ein gutes adventure nach langer zeit. aber da seid ihr eindeutig auf den hype mit eingestiegen.
und jack keane hier? nicht linear, ordentliche spieledauer, nicht nur seichte raetzel. alles sachen, die es besser als ankh dastehen lassen. aber trotzdem eine 79?
sind wir doch mal ehrlich. keines der adventure aus eurer referenzliste hat die klasse von jack keane. weder fahrenheit, tunguska noch ankh (und so nen 2h happen wie die letzten sam & max teile nenn ich nicht adventure)
Fahrenheit kannst du einfach nicht mit Jack Keane vergleichen von daher ist das schon völlig unangebracht.
Und allein schon Story und Charaktere sind weitaus besser.
Nunja ich hab Jack Keane gestern durchgespielt und muss sagen ein Klasse Spiel.
Die Story ist sehr fein genauso wie die Synchronsprecher und die Umgebung.
Allerdings sind einige Charaktere wirklich verdammt Schwach geraten wie z.B. Jacks Crew denen man einfach anmerkt das sie rein garnix zur Story beisteuern bis auf die kurzen Auftritte.
Montgomerry im Gegenzug fand ich schon sehr klasse sowohl die Synchro als auch die Idee selbst.Schade das er so schnell verschwand erstmal aber generell kann man sagen es gibt durchaus klasse Charaktere aber auch ein paar Schwächere die das Bild trüben.
Ansonsten waren die Rätsel teilweise anspruchsvoll und teilweise sehr schnell gelöst insgesamt musste man aber schon ein wenig stumpfe klickerei...
seelenflug79 schrieb am
oh mann. liebes 4players-team. so langsam geht mir eure masche aufn zeiger. ihr wollt einfach immer gegen den strom schwimmen. kommt ein deutsches spiel raus, welches gute wertungen erhält, agiert ihr komplett dagegen - nur um reaktionen zu provozieren.
es wird durchschaubar und vor allem extrem langweilig. eure kritikpunkte sind purer hohn.
vor allem amüsiert die ewig gleiche eingangsfrage: "bla bla bla...aber ist es wirklich gut?" GÄHN. ich kanns echt nicht mehr lesen. denkt euch mal was neues aus!
wenn ihr gefrustet seid, geht lieber in ein fitnessstudio, als uns mit euren geistigen ergüssen zu nerven.
ich weiss schon, warum ich diese seite nicht als referenz für konstruktive kritiken heranziehen kann.
diablo_rems schrieb am
ich muss gestehen, in letzter zeit kann ich eure wertungen nicht mehr nach vollziehen.
da wird ein mmo mit der begruendung des dauergrindens in grund und boden gewertet. ein bekannter dauergrinder mit balanzproblemen und viel weniger tiefgang bekommt aber traumnoten.
das gleiche muss ich hier wieder feststellen.
oki, das spiel kann nicht mit monkey 1 und 2, indy4 oder day of tentakel mithalten. aber viel mehr fallen mir nicht ein, die besser sind als keane.
auch stellt sich an dieser stelle die frage wieso ankh besser bewertet wurde. ok, es hat damals den deutschlandbonus gehabt und war ein gutes adventure nach langer zeit. aber da seid ihr eindeutig auf den hype mit eingestiegen.
und jack keane hier? nicht linear, ordentliche spieledauer, nicht nur seichte raetzel. alles sachen, die es besser als ankh dastehen lassen. aber trotzdem eine 79?
sind wir doch mal ehrlich. keines der adventure aus eurer referenzliste hat die klasse von jack keane. weder fahrenheit, tunguska noch ankh (und so nen 2h happen wie die letzten sam & max teile nenn ich nicht adventure)
4P|Bodo schrieb am
Threeforces hat geschrieben:Mir ist es eher umgekehrt gegangen. Die Ankh Spiele fand ich auf Dauer eintönig und etwas flach.
Nachdem ich nun in die Keane Demo reingeschaut habe, glaube ich das Spiel könnte gefallen. Einfach nur deshalb, weil es das gewisse Monkey Island Flair einzufangen versucht.
Hi Leute,
auch Ankh hat doch schon das Monkey Island-Flair eingefangen, das grob gesagt aus Verrücktheiten, Zitaten und Rätseln besteht, die nicht selten auf schrägen Dialogen basieren. Sicher, Jack Keane versucht das auch, aber es gelingt eben nicht immer. Die erste Szene spricht doch schon Bände: Die tumben Schlägertypen sind eben nur halb so witzig wie die Möchtegern-Assassine bei Ankh.
Das Adventure spielt sich streckenweise zäh und kommt nur langsam in Schwung. Darunter leidet leider auch die Langzeitmotivation. Das reicht einfach nicht für 85 Prozent und mehr, wo sich Toptitel tummeln. Jack Keane ist ein gutes Spiel, nicht mehr und sicher kein zweites Monkey Island. Dazu fehlt einfach das Niveau und das gewisse Etwas, das nur selten erreicht wird.
Abenteurergruß,
4P|Bodo
glas3k schrieb am
das spiel hat uber 85% locker verdient
schrieb am