Test: Loki - Im Bannkreis der Götter (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Crimson Cow
Release:
08.03.2010
Spielinfo Bilder Videos
Doch dies alles hat seinen Preis: Wer Loki mit vollen Details in einer ansprechenden Auflösung spielen möchte, braucht eine Highend-Maschine - und muss selbst dann mit etwas überzogenen Ladezeiten und Rucklern leben. Das Ergebnis: Man wird immer wieder unnötig aus der aufgebauten Spannung herausgerissen. Dagegen stören die hin und wieder etwas merkwürdig anmutenden Animationen mancher Gegner nur unmerklich. Und spätestens wenn ich wieder einem der haushohen und extrem gefährlichen Bosse begegnet bin, geht meine Motivation wieder sprunghaft nach oben. Zu schade ist allerdings, dass es Cyanide insgesamt nicht geschafft hat, sich immer wieder zu steigern, sondern nach jedem dramatischen Höhepunkt immer wieder gegen ein Abflauen kämpfen muss.

Mehrspieler-Gelage

Wieso war und ist Diablo 2 so ein Riesenerfolg? Weil neben dem fordernden Einzelspieler-Erlebnis ein gelungener Mehrspieler-Modus die Motivation in ungeahnte Höhen schrauben konnte. Kann Loki hier 
Mit Geschick und Kleingeld könnt ihr außergewöhnliche Gegenstände herstellen - einem umfangreichen Crafting-System sei Dank!
die Punkte gutmachen, die das Team im Einzelspieler-Modus in kleineren und größeren Schwächen auf der Strecke liegen ließ? 

Um es kurz zu machen: Jain! Auf der einen Seite liefert der Mehrspieler-Modus mit seinen vier Varianten (Kooperativ, Duell, Herausforderungen, Team-Schlachten) auch für Online-Slayer konventionelle Kost ab, die vollkommen risikofrei  Standards abfackelt.
Wahlweise könnt ihr das Spiel über die sicheren GameCenter-Server spielen, auf denen der Charakter gespeichert wird, ähnlich wie in Blizzards Battle.net.
Wir haben uns intern für das offene Spiel entschieden. Und auch hier steckt der Punktabzugs-Teufel im Detail: Ungeachtet des auftretenden Spielspaßes, der in etwa dem des Einzelspieler-Modus entspricht, mussten wir einige kleinere Probleme feststellen. Dazu gehören Lags, so z.B. beim Waffenwechsel oder beim Durchforsten des Inventars. Extrem überarbeitungswürdig (lt. Crimson Cow arbeitet man bereits daran) ist allerdings der Tausch von Gegenständen zwischen Charakteren. Wie zu guten alten Champions of Norrath-Zeiten auf der PS2 können die Spieler nicht direkt miteinander kommunizieren (wir meinen nicht den minimal möglichen Chat), sondern müssen die Tauschware über Kiosk-Umwege auf den Boden legen, um sie vom Mitspieler aufsammeln zu lassen - zu umständlich.

Gut hingegen ist das Balancing - vor allem im Koop-Modus: Je nach Anzahl der Spieler, die bis maximal zehn Stufen auseinander liegen dürfen (optional einstellbar), erhöhen sich die Trefferpunkte der Gegner proportional. Und sollte einer der Spieler (aus welchen Gründen auch immer) die Session verlassen -bei uns stürzte das Spiel z.B. auch aus nicht nachvollziehbaren Gründen ab- werden die Punkte umgehend angepasst - schön!

Doch auch dieser Faktor kann die Wertung insgesamt nicht mehr beeinflussen, da die Mehrspieler-Modi in dieser Form nur eine nette Ergänzung zur Kampagne darstellen, aber für sich genommen momentan zu wenig zusätzliche Motivation bieten.    

Kommentare

ArrogantKalas schrieb am
Ich habe gestern angefangem zu spielen. Loki ist in der aktuellen Gamestar Ausgabe auf der XL DVD! Eigentlich bis jetzt gan nett. Was mich nervt: Das man nicht weit rauszoomen kann. Da verliert man schnell den Überblick.
Die Charaktere sind bis jetzt sehr gut vertont.
Mehr kann ich auch noch nicht sagen. Bin gerade mal im Düsterwald! 8)
g33b33 schrieb am
naja, ich hab mir das spiel von nem Kumpel geliehen und muss sagen, dass Titan Quest (und insbesondere ImmortalThrone) viel besser ist. Einzig die Charakterentwicklung ist besser.
Vor allem die seelenlosen Endbosse fand ich schrecklich.
Wieso sieht zb Fenris so aus, als hätte man einen Eiswolf 10 mal vergrößert und fertig?
dynamic_gamer schrieb am
Da es den Titel mitlerweile bereits länger in der Pyramide gibt und ein dicker, fetter 5 Euro Aufkleber auf der Hülle brangte, habe ich zugegriffen. Mir ist wirklich schleierhaft wie das Game über 80% von den sonst zu kritischen 4Players Testern erhalten konnte. Sicherlich, es sind mitlerweile 2 Jahre vergangen. Trotzdem hat Loki ein paar herbe Schnitzer die auch vor 2 Jahren hätten schwerer gewichtet werden müssen. Die Grafik ist mittelmäßig, was aber nicht unbedingt das Problem darstellt. Vielmehr ist Loki einfach langweilig. Das Spielprinzip erinnert stark an Diablo 1. Das ist, da wollen wir mal ehrlich sein, heute kein Ruhmesblatt mehr. Man rennt durch endlos gleichförmige Level und schlachtet Massen an immer gleichen Gegner ab. Kein Drumherum, keine Storydetails, kein Esprit, keine Höhepunkte. Titan Quest ist sicherlich auch kein spielerisches Schwergewicht, dennoch ist es weithaus atmosphärischer als das schmucklos und detailarm wirkende Loki. Eine Entäuschung, selbst für 5 Euro.
TheK79 schrieb am
Ich will doch auch mal meinen Senf schreiben, nachdem das Spiel inzwischen für 10 oder 20? verramscht wird (was mir nach der Demo immer noch zu viel ist...). Erfahrung nach der Demo-Version:
Geschwindigkeit: Das ich bei einem aktuellen Egoshooter von 1680x1050 mit 4x Antialiasing und maximalen Einstellungen evtl. etwas wegkommen muss, mag sein (hatte den Fall noch noch; das bisher höchste versuchte war ET:QW wo eben dies geht. Aber das ausgerechnet ein Action-RPG bei diesen Einstellungen massiv kriecht? Also nee. Der Rechner ist übrigens ein Athlon X2 5050e (2x 2,6GHz) mit Radeon HD 4670.
Bei Titan Quest ruckelt es in den Höhlen manchmal auch leicht (nicht ansatzweise mit dieser Ruckelorgie zu vergleichen); aber da *sieht* man auch, warum. Würde ich Loki auf spielbare Leistung reduzieren, würde es vermutlich zum Fürchten aussehen - schon so sieht das eigentlich deutlich ältere TQ im Vergleich wesentlich besser aus
Kamera: Das man soweit reinzoomen kann, bis man die Polygone zählen kann, ist ja nett; aber irgendwie wäre das Gegenteil auch sehr praktisch - selbst bei maximal raus hat man kaum Überblick.
Ladeorgie: Das das ganze Spiel in ungefähr 50*50m große Quadrate eingeteilt ist, ist ja noch auszuhalten, wenn es zwischen diesen einen fließenden Übergang gäbe. Tatsächlich gibt es aber _jedes Mal_ eine nervigte Ladeorgie, die wirksam das Aufkommen jeglicher Stimmung vermeidet.
Die Gegner passen sich an? Dann ist die Standard-Waffe der Demo entweder extrem mächtig oder die Gegner sind alle Kanonenfutter. In der Stunde Spielzeit sind mir - abgesehen von einigen Bären - ganze 3 Einheiten begegnet, die den ersten Schlag überlebt haben.
GUI: Die Idee des geordneten Inventory ist durchaus gut - aber der Rest ist megamist: Kauft man was beim Händler, kann man die Eigenschaften der Abschaffungen nicht mit dem eigenen Inventory abgleichen - glorreich... Und die von den Opfern gedropten Items finden, ist auch eher Glückssache. Irgendwer hat hier ganz und gar nicht nachgedacht :(
Migraith schrieb am
Habe mir den Titel vor kurzem gekauft und auf die neuste Version aktualisiert.
Fazit: Ganz nett, etwas düsterer als "Titan Quest" oder "Legend", aber von der Langzeitmotivation für mich genau so wenig ansprechend wie "Legend".
Grafik Durchschnitt, Leveldesign etwas fade, dafür Ladezeiten zu lang, Spiel ruckelt teils auf 1280x1024 (Core Duo E6850, 4 Gig RAM, ATI 3870).
Bedienung pfui, einige gute Ideen, die aber nicht konsequent durchgezogen werden. Nach etwa acht Stunden Spiel landete die Schachtel im Schrank, und ich spiele wieder "Titan Quest" und "Diablo 2".
Nach der erneuten Installation von "Titan Quest" (plus Expansion) direkt nach einer Loki-Session fiel mir im direkten Vergleich sehr deutlich auf, dass der "erste" Mythologie-RPG-Titel doch deutlich mehr zu bieten hat und die "Suchtspirale" (sammeln und verhauen) dort wesentlich besser greift.
Um das Gefühl in Punkte zu fassen: IMHO 68, mehr nicht.
schrieb am