Test: Splinter Cell: Conviction (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
15.04.2010
03.2010
29.04.2010
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Belands Panther

Schwache Inszenierung hin oder her, letztendlich geht es natürlich nur um eins: das Spiel. Und vor allem da sollte die Mannschaft um Creative Director Beland für frischen Wind sorgen. Immerhin offenbarte das erstklassige Versteckspiel in Double Agent auch starke Abnutzungserscheinungen. Doch was soll er tun, wenn die Kluft zwischen moderner 3rd-Person-Action und klassischer Stealth-Action größer als das Einspielergebnis von Modern Warfare ist? Gerade Aspekte wie Tempo und digitale Pyrotechnik stehen in Splinter Cell traditionell am anderen Ende der Beliebtheitsskala eines Gears of War-Actionisten.

Aber genau da will Beland hin: Er will den schnellen, explosiven »Panther« in Fisher wecken. Wieso er sich nicht auf die ursprüngliche Serienformel besinnen will? Weil Ubisoft wie kein anderer Publisher auf den Kick des Augenblicks setzt. Vertrackte spielerische Zusammenhänge lenken doch nur vom Genießen ab - Paris grüßt Michael Bay. Und so grüßt Splinter Cell eben auch Modern Warfare . Oder besser: Gears of War  - der Perspektive wegen. Während Knopfdruck-Deckung, schnelles Dauerfeuer oder das flinke Abfeuern von Granaten bislang eine untergeordnete Rolle spielten, steht in Conviction nämlich zeitgemäße 3rd-Person-Action im Vordergrund.
So stellt sich der Creative Director den Schleicher vor: als explosiven Panther.
Fanboy, schüttel' dich!

Wovon träumen Marcus und Salem?

Doch Sam weist die Skeptiker zunächst in ihre Schranken. Beim Deckungsspiel macht der Neuerfundene sogar eine richtig gute Figur: Halte ich die Schultertaste gedrückt, schmiegt er sich an die nächste Wand oder den nächsten Tisch. Ziele ich auf eine andere Deckung, hechtet er dorthin. So komfortabel ist Knopfdruck-Deckung selten. Und auch wenn ich ein Army of Two bevorzuge, das ohne den Knopfdruck auskommt: Das Anvisieren erlaubt ein präzises Umherschleichen, von dem 3rd-Person-Shooter nur träumen.

Egal wo er hin hechtet, kriecht oder schleicht: Hundertprozentig sicher ist Sams Position nie. Gut so - ohne Nervenkitzel wären die Versteckspiele nur halb so viel wert! Allerdings funktioniert das System auch nicht immer zuverlässig. Zum einen erkennt es den anvisierten Schlupfwinkel nämlich mitunter nicht als solchen und zum anderen erlaubt es ohnehin nur das Wechseln zu den Ecken einer Barrikade. Will ich Sam in die Mitte einer breiten Deckung bewegen, muss ich ihn deshalb erst manuell aus seiner vorherigen Stellung lösen, was gefährlich schnell zu seinem Entdecken führt. Auch durch Türen hechtet Sam nur manchmal auf Knopfdruck-Befehl - es ist ärgerlich, dass ich per Automatik-Sprung ungesehen ans Ziel komme, während mir eine technische Beschränkung der Steuerung Steine in den Weg legt. Ich erwarte einfach, dass mein eigenes spielerisches Zutun so viel wert ist wie der aufgesetzte Automatismus!

Es geht ja nicht nur um die Deckung. Die technische Inkonsequenz geht leider noch weiter. Immerhin benötige ich die Leertaste bzw. den A-Knopf des kompatiblen 360-Controllers nicht nur für den Positionswechsel - er ist die allgegenwärtige situationsbezogene Aktionstaste. Je nach dem Objekt im Fadenkreuz rutscht Sam damit über seine aktuelle Deckung, öffnet Türen, lugt unter ihnen hindurch, sammelt Waffen auf, hangelt sich an Wänden nach oben oder schaltet Computer ein. Eine komfortable Lösung? Auf dem Papier mit Sicherheit, denn Anfänger wissen so: Drückts du die Leertaste, führst du eine Bewegung aus. Aber wie komfortabel ist es denn, dass man eine falsche Waffe aufliest, wenn man schnell die Deckung wechseln musste? Ist es wirklich bequem, über einen Tisch ins Licht zu rutschen, obwohl man sich über einen Sims in den Schatten zurückziehen wollte? Wie durchdacht ist wohl eine Steuerung, für die man auch in einer zeitkritischen Situation erst genau hinschauen sollte, bevor man sie nutzt?  

Kommentare

Venator1.6 schrieb am
Ich habe das Spiel wegen dem DRM nicht gespielt, aber was ich mitgekriegt habe, zeigt eigentlich ein gutes Spiel, dass allerdings ein 3rd Person Shooter ist, und keine Stealth Action bietet.
Allerdings ist der neue Sam Fisher in etwa Jack Bauer aus Pixeln. 73 sind etwas hart, man merkt, dass der Autor ein Stealth-Spielerwartet hat.
DungeonKeeper schrieb am
Redd1990 hat geschrieben:Bei Splinter Cell Chaos Theory weiß ich, dass es auf Win7 nicht funktioniert, weil dort der Kopierschutz oder ähnliches mit Win7 nicht verträglich ist.
Ich kaufe sowieso nurnoch Spiele die mit Win7 angeschrieben sind, da ich schon genug Geld ins Feuer gelegt habe.
Redd1990 schrieb am
Bei Splinter Cell Chaos Theory weiß ich, dass es auf Win7 nicht funktioniert, weil dort der Kopierschutz oder ähnliches mit Win7 nicht verträglich ist.
DungeonKeeper schrieb am
Danke, aber dass lese ich mir lieber auf Wiki oder sonst wo nach. Mein Bruder war auch so ein Sam Fischer und MGS Freak. Und ich dachte nun, neuer Pc, neues Glück. Die alten hab ich schon auf XP. Aber sie fkt nicht auf meinem W7. Alles schon probiert.
Wahrscheinlich beim selbst zusammenbauen eine Schraube vergessen :wink: :wink:
Redd1990 schrieb am
Unbedingt notwendig ist es nicht die vorherigen Teile gespielt zu haben.
Allerdings schadet es nicht zu wissen wer Lambert und wer ist Grim ist und in welcher Beziehung sie zu Fisher standen/stehen.
schrieb am