Test: Lego Universe (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Lego Universe
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Zwei Spielspaß-Fliegen auf einen Streich: Die Lego-Videospiele von Traveller's Tales sind ein Garant für gute Unterhaltung. Und Online-Rollenspiele haben spätestens mit World of WarCraft ihre eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. Wenn man die Bauklotz-Welten aus Dänemark und das Internet miteinander verbindet, hat man also das Rezept für einen sicheren Hit?

Bauklotz-WarCraft

Der universelle Reiz der dänischen Bauklötzchen ist unbestritten. Und den kann man auch in Lego Universe (LU) spüren, aber die Faszination, die man bisher von Star Wars bis Harry Potter entfachen konnte, stellt sich online nur selten ein. Dabei ist das Prinzip des Sammelns von Original-Bausteinen in virtueller Form und die damit verbundene Möglichkeit, in bestimmten Arealen mit diesen Klötzen der Fantasie freien Lauf zu lassen, sehr interessant: Hunderte Modelle, Figuren und
Das Artdesign bietet einen passenden Mix aus Bauklotz-Ästhetik und Comic-Fantasy.
Einzelsteine stehen zur Verfügung und man kann sie sogar mit Schaltern, physikalischen Abhängigkeiten und Kettenreaktionen versehen.
Dass man vermutlich viel Zeit mit dem Zusammensetzen der Bausteine und dem Ausbaldowern von Mechanismen verbringen wird, zollt das Entwickler-Team von NetDevil (Auto Assault, Jumpgate Evolution) mit seiner Entscheidung Tribut, dass man mit Bausteinen zugeschüttet wird. Hier bekommt man als Questbelohnung einen ganzen Beutel voll und selbst die Gegner, die man kinderfreundlich in ihre Einzelteile zerlegt, lassen immer mal wieder etwas fallen.

Zwischen Comic und Baustein-Fantasy

Abseits der Bauwut, die man ungehemmt ausleben darf, gibt es allerdings auch noch ein Abenteuer, das man mit einer selbst erstellten Figur erleben kann. Und das überzeugt nicht ganz so uneingeschränkt wie das Aufeinanderstapeln von Bauklötzchen. Die plakative Grundgeschichte, in der ein dunkler Strudel böser Energie die Welten im Lego-Universum bedroht, ist dabei noch ganz nett umgesetzt und wird von einem aufwändigen Renderintro erklärt.

Man muss auch nicht zwangsläufig unterhalb einer bestimmten Altersgrenze sein, um die farbenfrohen Spielgebiete genießen zu können, in denen geschickt zwischen Blockbau-Elementen und "typischer" Fantasy-Kulisse mit Comic-Einschlag gewechselt wird. Dabei schafft NetDevil das Kunststück, dass selbst Palmen aus Lego-Steinen in einem ansonsten klassisch gezeichneten Dschungel nicht stören. Das Design ist mit seinen Gegensätzen sehr stimmig.

Biederer Standard

NetDevil hatte allerdings die kleinen Spieler und Einsteiger im Visier, als sie sich an das Design der Missionen gemacht haben. Anders lässt es sich kaum erklären, dass man meist die üblichen Standard-Aufgaben wie "Besiege X Gegner" oder "Finde dies und bringe es mir" erledigen muss. Von Zeit zu Zeit gibt es zwar auch ein Minispiel wie eine Art Schießstand, bei dem man in der Piratenwelt mit einer Kanone auf Schiffe feuert oder ein Autorennen, aber ein Großteil der nur selten zeitaufwändigen Quests kommt aus der Kiste mit dem 08/15-Aufdruck.

Immerhin versuchen die Entwickler über die eingeführte Mechanik der "Vorstellungskraft", den Forscherdrang innerhalb der Levels zu fördern. Dahinter verbirgt sich eine dritte Energie, die zusammen mit Lebenspunkten und Schildenergie die Figur charakterisiert und die man einsetzen kann, um Tiere zu zähmen sowie an vorgesehenen Stellen wie in den klassischen
Das absolute Highlight von Lego Universe: Der Bauklotz-Editor, in dem man sogar Physik, Abhängigkeiten und Schalterwirkungen definieren kann.
Lego-Titeln etwas zusammenzusetzen. Erst im späteren Spielverlauf hat man so z.B. Zugriff auf neue Bereiche, die höher liegen und für die man erst einen Lift "bauen" muss, so dass man auch gerne in nochmals besuchte Gebiete zurückkehrt.

Ausrüstung statt Levelgrind

In diesem Lego-Universum gibt es übrigens keinen klassischen Levelaufstieg , sondern die verschiedenen Energieanzeigen sind abhängig von der Ausrüstung, die man trägt. Schließt man sich z.B. den Wächtern (Sentinels) an, einer von vier zur Verfügung stehenden Fraktionen, werden mit deren Rüstung und Waffen Lebens- und Schildkraft erhöht. Die Venture  Legion hingegen setzt eher auf eine hohe Vorstellungskraft, die sich in den Klamotten verbirgt, was im Umkehrschluss dazu führt, dass man häufiger als die Ritter im Kampf gegen die bösen Lego-Monster und ihre Bosse zerlegt wird. Das wiederum ist mit keinem Malus verbunden. Einzig das Konto leidet etwas, lässt sich aber durch Zerstörung von Gegenständen und Feinden schnell wieder füllen.

     

Kommentare

johndoe1082890 schrieb am
Das wäre halt en MMO wo man mit FreeToPlay + Bezahlcontent einen riesen Reibach machen könnte aber was gitbs, Monatliches Abbo. Hart Fail.
Ich hätte das halt so aufgezogen . 5 Euro und du bekommst den Basis Piratenkasten zum Rumbasteln. Du baust was, Spieler spielen dort und es wird sau beliebt. Man hat als Erschaffer einfach was wirklich tolles davon wenn Spieler haufenweise zu deinen "Dungeons" gerannt kommen. Als Bonus kannst bei Lego deinen Entwurf bestellen und er kommt als Bausatz und wenn es so beliebt ist wie nix anderes baut LEGO das in Serie und gibt dem Macher halt pro verkauf einen Euro sagen wir mal. Einfach amazing was man hätte heraus holen können...
Aber Abbo für LEGO ? wtf, das Spiel soll doch durch Content der Spieler belebt werden...bestimmt so eine EA Pfeife bei denen. Anderst kann ich mir so einen Denkfehler nicht erklären.
naughtybear schrieb am
hmm also reizt mich jetzt nicht so. Besonders das Bezahlsystem finde ich echt vor allem für Kinder schwach.
Elentari schrieb am
Ich kann nur zustimmen, ich hab das Spiel in der Beta gespielt, und den gesamten Content gefühlte 7 mal durchgespielt. Es hat zwar schon Spaß gemacht, aber wenn man nach einer Woche keine anderen Ziele mehr hat, als 1000 mal nen Gorilla zu zerstören, gibt es einfach keine Motivation mehr. Als normales Spiel hätte ich es mir vielleicht gegönnt, der Vollständigkeit halber, aber als Abo-Titel? Nein, danke. Es gibt viele sehr gute Ansätze, aber so wird das nix. Bin gespannt, ob die noch versuchen, mit Updates etc das Spiel zu retten...
akrisious schrieb am
Chump hat geschrieben:Früher hat man mit Legoklötzchen gebaut und heute spielt man Lego am Computer. :hammer:
In Zukunft werden werden alle jetzigen Kinder 24/7 am Computer spielen, essen, waschen, reden, schlafen............
Welcome Generation Zero
Immerhin. Wir können noch sagen, dass wir "High" in "Legospielen" waren. Die heutige Generation kann das - wenn überhaupt - nur von Counterstrike und co behaupten :)
unknown_18 schrieb am
neteye hat geschrieben:Ich kann damit leben, dass das Hobby auf andere lustig/fremd wirkt :)
Das haben Hobbies mit denen andere nichts anfangen können allgemein an sich, also nichts besonderes. ;)
Fadoom hat geschrieben:Es hat sich seit der Beta also rein garnichts geändert, und ich hatte damals schon im englischen Beta Forum geschrieben das da nicht mehr kommen wird, die werfen das genauso auf den Markt....
In exakt einem Monat hast du dort alles gesehen, alles erreicht und alle Erfolge geschafft. Die kostenlosen 30 Tage reichen vollkommen für jede Altersgruppe um es durchzuspielen, wozu dann noch ein Abo machen??!! ;)
Eigentlich seeehr schade denn das Spielt hat sehr viel Potenzial...
Bei wie viel Stunden pro Tag?
schrieb am