Spätestens als ich Rekruten aus der Bevölkerung bereitstellen soll (wieder ein Suchspiel mit der Maus), stellt sich die Frage, was Guy Forcas überhaupt vor hat? Lord Richard Northburgh weiß ebenfalls keinen Rat und die Lieferungen gehen erstmal weiter. Ganz nebenbei lerne ich eine weitere Mitstreiterin kennen, rette in Seenot geratene Schiffe mit Ersatzteilen und nehme ein zusätzliches Eiland in Besitz, weil meine Hauptinsel nicht über die passenden Ressourcenverkommen verfügt - typisch Anno.
Neben dem neuen Produktionsgebäude und der schnell errichteten Werkzeugkette liegt im Hinterland auf der neuen Insel ein Kloster, das im Rahmen einer Mission ans Straßennetz angeschlossen werden muss und schon wird die Geschichte fortgesponnen: Guy Forcas scheint im Auftrag des Kardinals einen Kreuzzug gegen den Orient zu planen und bereits in der dritten Mission kracht es gewaltig. Doch Lord Richard Northburgh steht diesem Kreuzzug skeptisch gegenüber, was sich im Nachhinein auszahlt, denn die wahren Pläne sind wesentlich gruseliger und offenbaren sich erst langsam in der Kampagne...
Ein Kreuzzug!
Guy Forcas wartet ungeduldig...
Obwohl es sich so anhört, dass der Kampagnenauftakt eher kriegerisch ausgerichtet ist, da Guy Forcas beim Aufbau seines Kreuzzuges unterstützt werden muss, wird im Grunde genommen nur der Wirtschaftsteil in Haupt- und Nebenmissionen garniert mit Minispielchen bemüht: Häuser müssen gebaut, Ressourcen beschafft und Infrastruktur errichtet werden, was letzten Endes dazu führt, dass Guy Forcas seinen Kreuzzug aufbauen kann, mehr nicht! In den Anfangseinsätzen sind Wirtschaftssystem sowie friedliche Koexistenz mit der orientalischen Fraktion das A und O. Der Kreuzzug bildet nur den Rahmen und erst ab dem vierten Einsatz nehmen die eigenen kriegerischen Handlungen schrittweise zu, ohne die Wirtschaft zu sehr in den Hintergrund zu drängen.
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass die ersten Kampagnen-Karten gelegentlich aufeinander aufbauen. Das soll heißen, dass die Insellandschaft aus der ersten Mission z.B. im zweiten Einsatz wieder auftaucht - nur vergrößert. Allerdings wurde meine beim ersten Mal errichtete Siedlung nicht übernommen, sondern durch eine Standardsiedlung ersetzt, damit wohl die Ausgangslage der Missionen gleich bleibt und ich mir keinen Vorteil durch eine größere Siedlung und entsprechend viele Steuerzahler, verschaffen konnte.
AUSBLICK
Nachdem schon das Endlosspiel in der letzten Vorschau einen "sehr guten" Eindruck hinterließ, zieht die Story-Kampagne auf ähnlich hohem Niveau nach. Obwohl wir uns nur die ersten sechs Missionen anschauen konnten, zeigt ist die Geschichte abwechslungsreich und stimmungsvoll inszeniert - lippensynchrone Sprachausgabe gibt es allerdings nicht. Thematisch überrascht die Kampagne zwar mit einer starken Fokussierung auf militärische Aufrüstung und kriegerische Handlungen, jedoch bleibt dieser Aspekt anfänglich den markanten KI-Mitstreitern vorbehalten. Ihr kümmert euch zunächst um den wirtschaftlichen Erfolg, in dem ihr Inseln besiedelt, Rohstoffe erbeutet und zu anderen Produkten weiterverarbeitet, ohne dabei die Bilanz aus den Augen zu verlieren. Hapert es dennoch irgendwo, hilft "Lord Richard Northburgh" aus der Patsche, wenn z.B. die Werkzeuge ausgegangen sind. Auch mit dem Orient führt ihr eine friedliche Koexistenz. Größere Leerlaufphasen werden durch optionale Nebenmissionen, teilweise mit Minispielchen oder Schiffstouren, aufgelockert. Alternativ könnt ihr dem niedlich animierten Treiben der Einwohner zuschauen. Kriegerische Aktivitäten nehmen erst ab dem vierten Einsatz langsam zu. Ich bin gespannt, welchen Stellenwert das Militär dann einnehmen wird, wie die Kampagne weitergeht und wie lang die letzten Produktionsketten werden. Fest steht jetzt schon: Es sieht klasse aus und es macht Spaß - viel schief gehen kann also nicht mehr!
"Früher dachten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe" Ist sie das denn nicht? Spaß bei Seite. Ich war nie ein großer Annofan, aber es sieht so gut aus, und das Gameplay überrascht mich doch ein bisschen. Ich werde es mir glaube ich holen. Ich würde es auch besser finden, würden diese Aufbauspiele nicht immer letztenendes Kriegsbasierend sein. Vielleicht sollte man auch eine Onlinefähige Handelsbörse einrichten. Ein Anno Online also^^
@ Judah: Ich hab auch immer das Bedürfnis, kurz vor Release des neuen Teils, die alten nochmal anzuspeieln, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich dann keinen Bock mehr auf den neuen Teil habe - daher warte ich immer auf den neuen Teil