Vorschau: Shadow Harvest (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Shadow Harvest
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
kein Termin
15.04.2011
Spielinfo Bilder Videos
Der afrikanische Kontinent ist in Aufruhr: In der Welt von Shadow Harvest erheben sich allerdings keine friedlichen Demonstranten, sondern zwei Geheimdienstagenten  gegen einen somalischen Despoten, welcher die Piraten vor der Küste finanziert. Mit einer Mischung aus Stealth und Action wollen die Black Lion Studios mit ihrem für den 15. April angesetzten PC-Titel an Taktik-Shooter wie Hidden & Dangerous anknüpfen. Wir haben den Entwickler in Hannover besucht und uns durch das erste Szenario gekämpft.

Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe

Das Team hat seinen Sitz in der gleichen Villa, in der Entwickler Reakktor vor knapp zehn Jahren an Neocron arbeitete. Auch einige Köpfe wie Direktor und Gründer Martin Schwiezer sind geblieben. Spielerisch bewegt sich Shadow Harvest aber in eine komplett andere Richtung als der Online-Cyberpunk.
Aaron ist der Mann für's Grobe...
Zunächst schlüpfe ich in die Rolle von Aaron Alvarez. Das Ex-Mitglied einer Army-Spezialeinheit ist der Mann für's Grobe: Er besitzt die Fähigkeit, sich ähnlich wie in Gears of War hinter eine Deckung zu kleben und von dort aus seine Widersacher mit blauen Bohnen einzudecken.  Dabei schaue ich ihm wie in einem typischen Third-Person-Shooter über die Schulter. Man könnte meinen, seine Liebe zu Bleispritzen gehe so weit, dass er nicht mal im Nahkampf den Finger vom Abzug nimmt. Der Verzicht auf eine direktere Attacke hat allerdings seinen Grund: Die Entwickler haben ihn nicht mit einem Messer-Angriff oder Ähnlichem ausgerüstet, weil ich in späteren Missionen jederzeit zu Myra Lee umschalten kann. Sie besitzt zwar von Haus aus eine Abneigung gegen martialische Projektil-Waffen, hat allerdings keine Skrupel, auf Tuchfühlung mit dem Gegner zu gehen und ihm eine Reihe fieser Spezialklingen in den Hals zu rammen. Auch lärmende Pfeilspitzen kann sie zur Ablenkung verschießen.

Myra schlüpft in die Rolle des weiblichen Sam Fishers. Sie bewegt ihre im hautengen Latex-Anzug eingeschnürten weiblichen Kurven ebenso geschmeidig wie lautlos von einem Versteck zum anderen. Am meisten Spaß macht ihr technischer Schnickschnack: Im Jahr 2025 haben findige Forscher einen Anzug entwickelt, welcher dem des Predator in nichts nachsteht. Ein Knopfdruck genügt und schon verwandelt sich die schnittige Schleich-Expertin in einen verschwommenen Fleck, der nur auf den zweiten Blick zu erkennen ist. Auch die Gegner lassen sich auf diese Weise tarnen. Da es den Entwicklern in anderen Spielen auf die Nerven ging,  ständig die Leichen-Müllabfuhr zu spielen, muss man  den erlegten Gegner in Shadow Harvest nicht in einer dunklen Ecke verstecken. Stattdessen injiziert man einfach das passende Gift und schon verwandelt er sich in einen nahezu unsichtbaren Fleck in der Kulisse. Das Hacken und Schlösserknacken gehört ebenfalls zu ihren Fähigkeiten, außerdem kann sie ihre Gegner als menschliches Schutzschild benutzen.

Auf leisen Sohlen durch den Palast

In der ersten Kampagne muss Myra in den Präsidentenpalast eindringen, um als Bauchtänzerin in die Nähe von Diktator Kimosein zu gelangen und ihm eine GPS-Wanze zu verpassen. Die Quicktime-Einlage ist allerdings noch nicht in der Vorab-Version enthalten.  Statt die Hüften zu schwingen, benutze ich also eine weitere technische Finesse, als ich durch den Hof schleiche: Mit Hilfe eines Peilsignals lässt sich feststellen, 
...Myra geht subtiler vor: Ist der Tarnanzug aktiviert, verwandelt sie sich in einen schwer sichtbaren Fleck (links neben der Tür).
hinter welcher Ecke die Wachen ihren Posten bezogen haben. Auch ihre Blickrichtung spielt dabei eine wichtige Rolle, denn die Entwickler legen besonders viel Wert darauf, dass die Gegner den Spieler nur dann entdecken, wenn auch der Kopf in die entsprechende Richtung schaut. Bei meiner Spielsession reagierten einige der Wachen bereits erfreulich menschlich.

Unglaubwürdig wirkte allerdings, dass sie nicht nur Alarm schlugen, sondern an anderer Stelle kurz nach einer Entdeckung wieder das Interesse an mir verloren. Auch Schwiezer gibt in einem Interview zu, dass Letzteres nicht immer realistisch sei, aber letztendlich für einen fair ausbalancierten Spielfluss sorge: »Einen gewissen Abstraktionsgrad gibt es natürlich in jedem Schleichspiel«. Auch wenn ich mit Aaron unterwegs, verhielten sich einige Gegner clever und verfolgten mich. Andere litten dagegen noch unter KI-Schnitzern und liefen in die falsche Richtung.

                  

Kommentare

KingDingeLing87 schrieb am
Ganz nett mehr aber auch nicht.
Bei game one gibt es einen Beitrag zu dem Spiel und was ich da an Gameplay gesehen habe, sieht nach Durchschnitt aus.
Nicht mehr und nicht weniger.
Spoon Of Doom schrieb am
Sieht ganz ok aus, mehr aber auch nicht. Abwarten, vielleicht wirds ja ein Geheimtip. Ein Sache frage ich mich nur:
Wie kommt es, dass weibliche Geheimagenten, Soldaten etc. in Spielen (und auch Filmen, muss man ja sagen) immer aussehen, als wären sie frisch aus Germany's Next Topmodel geflogen und hätten sich nen Eimer Farbe ins Gesicht geschmiert, um im Kampfeinsatz auch ja gut auszusehen? Vielleicht wollen sie ja auch nur die Feinde verängstigen, wenn wegen Schweiß etc. die Schminke verläuft und sie aussehen wie ein Picasso? :)
Sorry für den Mini Rant, aber bei dem Spiel hier ist es mir auf den Screenshots grade wieder extrem aufgefallen...
-Snipster92- schrieb am
Kratos 2 hat geschrieben:hm sieht meiner meinung nach langweilig aus.
Muss ich zustimmen. Scheint zumindest ein austauschbares 08/15 Produkt zu werden und sieht Spielen wie Raven Squad und Conflict: Denied Ops beängstigend ähnlich. :?
Nun ja, abwarten und Tee trinken...
Kratos 2 schrieb am
hm sieht meiner meinung nach langweilig aus. aber mal abwarten was der test bringt.
Schmierlappen schrieb am
schnittiger Schreibstil, jan :mrgreen: :hehe: :^^:
SH sieht auf jeden Fall sehr, sehr interessant aus... :Daumenrechts:
Den Coop-Faktor sollte man nicht unterschätzen, hinsichtlich erhoffter Verkaufszahlen.
schrieb am