Vorschau: Deus Ex: Invisible War (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Deus Ex: Invisible War
Entwickler:
Publisher: Eidos Interactive
Release:
05.03.2004
05.03.2004
Spielinfo Bilder  
Kaum ein Actiontitel wurde neben Half-Life in den letzten Jahren so gefeiert wie Deus Ex von ION Storm. Sensationelle Freiheit in den Missionen, zahlreiche Lösungswege kombiniert mit komplexer Charakter-Entwicklung und eine spannende Story faszinierten eine ganze Zockergeneration.

I want to believe

Verschwörungstheoretiker aller Länder vereinigt euch! Schon die Zukunftsvision von Deus Ex bot keinen Traum einer heilen Welt. Auch 20 Jahre später sind gewählte Regierungen nichts als eine blasse Erinnerung. Kontrolliert wird Mutter Erde von dubiosen Organisationen. Da wäre die einflussreiche "World Trading Organisation" (WTO), die hauptsächlich einer fanatischen Sekte namens "The Order" konkurriert.

Das kreisförmige HUD wächst im Laufe der Zeit immer weiter an und behindert so die Sicht. 

Zu den insgesamt sechs Parteien gesellen sich auch die Templer, die gegen das Klonen von Menschen kämpfen und gleichzeitig alle Cyborgs vernichten möchten. Pech heißt das wohl für euch, denn euer Spielcharakter Alex D. wird geklont - genauso wie sein Daddy J.C. Denton. Bevor ihr das High-Tech-Labor zum ersten Mal von innen seht, dürft ihr euch für einen weiblichen oder männlichen Charakter entscheiden.

Was für ein Tag!

Da wacht ihr morgens schlaftrunken in eurem heimischen Bio-Labor auf, geht den täglichen Tests nach und prompt bricht die Hölle los: Templer attackieren die Forschungseinrichtung und trachten euch nach dem Leben, das ihrer Ansicht nach keinen Wert hat. Aber ihr kämpft euch den Weg frei, müsst ab sofort vor Fanatikern auf der Hut sein und könnt nebenbei herausfinden, wie die Welt wirklich funktioniert und welche Verschwörungen im Gange sind.

Das geht am besten, indem ihr Aufträge für die konkurrierenden Parteien erledigt. Jede dieser Missionen treibt die Story voran und selbst wenn ihr ständig den Arbeitgeber wechselt, wird die Hintergrundgeschichte fortgesetzt. Ganz logisch ist das nicht: Führt ihr z.B. eine Mission für die WTO aus, so sinkt in der Regel euer Ansehen bei den anderen Parteien. Doch trotz dieser negativen Bewertung könnt ihr weiterhin neue Einsätze für die anderen Gruppierungen erledigen.

Das Gute an diesem System ist aber, dass ihr die Missionen in nicht-linearer Reihenfolge abschließen könnt, da ihr selbst entscheidet, für welche Partei ihr gerade arbeiten wollt. In den Einsätzen habt ihr viele Freiheiten, denn es gibt mindestens immer zwei Wege zum Ziel. Da wäre einmal die Brechstangen-Variante mit Hilfe des Waffenarsenals oder eine Schleich- bzw. Austricks-Variante ohne große Waffengewalt.

Reinballern? Reinschleichen? Reintricksen? Diese Fragen werden euch das ganze düstere Abenteuer hindurch beschäftigen.

Deus Ex light

Als waschechter Klon verfügt ihr über fünf Slots für Biomods. In diese könnt ihr jeweils drei verschiedene Module einbauen. Diese ergattert ihr in vielen Biolaboren, auf dem Schwarzmarkt oder als Belohnung für einen erledigten Auftrag. Fähigkeiten wie "Leise Bewegung", "Roboter-Kontrolle" oder "Night-Vision" könnt ihr so erlernen, verbessern, einsetzen oder bei Bedarf wieder vergessen. Die Aktivierung kostet übrigens Bio-Energie, die sich z.B. mit Batterien aufladen lässt.

Kommentare

Argus schrieb am
@AK47:
SPOILER (zum Lesen markieren):
ACHTUNG: WER SICH ÜBERRASCHEN LASSEN WILL, SOLLTE N I C H T WEITERLESEN!!!
Ich stimme dir zu, dass die angebotenen Enden alle irgendwo negativ sind. Aber gerade das fand ich daran spannend: sie sind für mich in der dargestellten Spielwelt auf ihre Art glaubwürdig, und gerade deswegen fällt es einem sehr schwer, sich für eines der Enden zu entscheiden. Ich habe lange überlegt, wie ich wohl an Stelle von Alex D. entschieden hätte und fand das Templer-Ende noch am menschlichsten. Lieber ein Ende mit Schrecken, als einen übermächtigen Überwachungsstaat. Aber es ist natürlich eine finstere Lösung.
Leider hat sich J.C. meiner Meinung nach auch stark von seinen Idealen aus DX1 entfernt. Das von ihm favorisierte Ende ähnelt dem, was Bob Page wollte: totale Gedankenkontrolle ... :(

SPOLER-ENDE
johndoe-freename-461 schrieb am
also als pc spieler, merkt man leider nur zu deutlich, dass alles eher für die konsolen geschrieben wurde. das spiel nahezu nichstmehr mit seinem vorgägner zutun hat!
wirklich sehr schade!
[mayybe spoiler]
storyline technisch auch total schwach! der spielverlauf hat keine auswirkungen auf den schluss (bis zum letzten level bleiben alle 4 mögliche enden offen) und irgendwie ist jedes ende sehr sehr bescheiden!
johndoe-freename-56967 schrieb am
Daywalker28 hat geschrieben:versuchen objektiv zu bleiben
Was bitte ist daran objektiv? Woher willst du wissen, dass ich nicht unübersichtliche Interfaces liebe? Oder, dass ich das gameplay nicht einfach fürchterlich finden würde (okay ich muss zugeben ich habe es nicht gespielt)?
Zu dem Thema gab es doch erst vor kurzem hier eine Kolumne, also sei vorsichtig mit dem was du schreibst.
johndoe-freename-62966 schrieb am
Naja liebe 4Players Tester, da habt ihr ja Äpfel mit Birnen verglichen und mit Kritik nicht gegeizt. Aber wollen wir mal auf dem Teppich bleiben und versuchen objektiv zu bleiben.
Ich habe mir das Spiel in der Original US-Version ebenfalls zu Testzwecken vorgenommen und das ohne den Vorgänger gekannt zu haben. Ich komme zu folgendem Ergebnis:
1. Kritikpunkt Inventar
Ja nicht gerade eine Glanzleistung der Spieleentwickler und mit Sicherheit auch kritikwürdig, aber dann gleich das ganze HUD als \\\"das schlechteste Interface\\\" zu bezeichnen, ein wenig übertrieben. Ich für meinen Geschmack ist das HUD zwar in bestimmten Situationen ein wenig störend, entscheident beeinflusst hat es mich hingegen nicht.
2. Gameplay
Einfach gut. Vielleicht nicht so inovativ wie beim Vorgänger, aber immer noch sehr spielenswert. Größere Räume meint Ihr hätten vorhanden sein sollen. Ich war froh, das dem nicht so war. Ebenso kritisiert Ihr die Tatsache, dass es kaum Außenareale in dem Spiel gibt. Eine Frage sei erlaubt, soll ich meine kostbare Zeit mit dem Erkunden von virtuellen Welten vergeuden ?
3. Insgesamt
Negativ: kurzer Spielspass, da das Spiel in ca. 15 Stunden durchgespielt sein kann; sehr bescheidene Extro-Varianten (man kann es eigentlich nur falsch machen); Story etwas Stellen weise nicht nachvollziehbar und zu verschachtelt
Positiv: Spiel auch für Anfänfer geeignet; angepasste KI abhängig vom Schwierigkeitsgrad, gute Gesamt-Atmospäre; nicht linearer Spielverlauf, absolute Handlungsfreiheit, gute Grafik.
Mein Vote: 79%
Argus schrieb am
Was ich noch ergänzen will und was vielleicht bei meinem ersten Beitrag zu negativ rübergekommen ist: die Entscheidungsfreiheit im Spiel (also: auf welche Weise soll eine Mission gelöst werden) und insbesondere die Wahl zwischen den verschiedenen Enden, ist für mich das eigentliche Highlight von Invisible War.
Ersteres gibt es - soweit mir bekannt ist - in der Ausführlichkeit in keinem anderen Spiel. Das ist wirklich klasse und erinnert stellenweise an DX1! Und auch die Wahl für eine der Gruppierungen ist alles andere als einfach, wenn man mal genau drüber nachdenkt (auch wenn sie im Spiel mehr Konsequenzen hätte haben können). Ich will nichts verraten, daher nur die Empfehlung: kaufen und selbst spielen.
Denn wenn DX:IW kommerziell ein Erfolg wird, bestehen Chancen auf DX 3 und vielleicht ist das dann wieder ähnlich wie DX1 :D Wird DX:IW allerdings ein Flop, gibt es vermutlich auch keinen weiteren Nachfolger.
@Reaktorproblem: der Patch hat die Versionsnummer 1.1; hab gerade nachgeschaut.
schrieb am