Zeit ist Geld
Auf der Piste geht es oft sehr eng zu und es kommt zu Kollisionen - Schäden muss man aber nicht befürchten.
Doch wie immer bei Free-to-play kommt irgendwann der Punkt, an dem der Hersteller auch Geld verdienen will - in der Regel mit Mikrotransaktionen. Codemasters ist da keine Ausnahme: Während man die Produktionszeit kleinerer Upgrades noch mit einem Druck auf den „Hurry-Knopf“ beschleunigen kann, erfordern größere Entwicklungen wie das Errichten von Gebäuden oder Hightech-Teilen deutlich mehr Geduld. Hier kann es schon mal Stunden dauern, bis der Auftrag abgewickelt ist. Es sei denn, man zückt das Portemonnaie und bezahlt seinen Arbeitern die Überstunden, damit das begehrte Teil deutlich flotter fertiggestellt wird. Auch Boosts, mit denen man seine Erfahrungspunkte oder Preisgelder nach Rennen erhöhen kann, stehen im Shop zum Verkauf. Nur damit das klar ist: Ich schreibe hier nicht von den (virtuellen) Ingame-Credits, sondern den Codemasters-Points, die man vorher käuflich via Paypal oder Kreditkarte erwerben muss. Zur Auswahl stehen verschiedene Pakete, angefangen bei knapp fünf Euro für 1000 CM-Punkte bis hin zu „Angeboten“ von knapp 100 Euro.
Was man Codemasters im Gegensatz zu den Machern von Auto Club Revolution zugutehalten muss: Die Vorteile, die man sich mit echtem Geld erkauft, sind vornehmlich dazu gedacht, um Zeit zu sparen oder mehr visuelle Gestaltungsmöglichkeiten am Fahrzeug oder Helm zu bekommen. Wer keinen Cent bezahlt, erreicht ebenfalls alle Ziele - nur braucht der Sparfuchs dafür halt deutlich länger, bleibt aber trotzdem konkurrenzfähig. Wer echtes Geld in die beschleunigte Weiterentwicklung seines Boliden investiert, lässt damit die Mitbewerber nicht automatisch hinter sich, denn die Fahrzeuge sind in Klassen unterteilt und werden entsprechend eingeordnet, wenn sie mit Upgrades ausgestattet sind - so bleibt das Starterfeld meist konkurrenzfähig, unabhängig davon, ob man seinen Flitzer mit Geld oder langer Zeit auf den aktuellen Stand gebracht hat.
Talent geht vor
Im offiziellen Modus muss man sich die Freischaltung für die Teams kaufen - ansonsten wird die Auswahl per Zufall eingegrenzt.
Es kommt letztendlich darauf an, wie man sich im Kampf mit den anderen Piloten schlägt - sei es in Einzelrennen oder sogar einer Meisterschaft, die ab dem Erreichen eines bestimmten Rangs im Rahmen der Karriere angeboten wird. Vorteile auf der Piste kann man sich nicht erkaufen - hier zählt nur, wie gut man seinen Boliden im Griff hat. Einzige Ausnahme: Wer im offiziellen Teil keine Lust mehr auf den Zufallsgenerator hat, kann sich die Teams auch freikaufen - und das entweder einzeln oder als Gesamtpaket, das allerdings schon mit über zehn Euro zu Buche schlägt. Auf der einen Seite erkauft man sich zwar mit besseren Teams Vorteile, muss auf der anderen Seite aber auch entsprechende Leistungen bringen, um mehr Geld zu verdienen. Doch momentan leidet das Browserspiel, das sich derzeit in einer offenen Betaphase befindet, noch an massiven Problemen: Neben vereinzelten Abstürzen sind es vor allem die mitunter massiven Lags, die das Ganze nahezu unspielbar machen, wenn die anderen Wagen kreuz und quer über den Bildschirm purzeln oder es zu Berührungen mit „unsichtbaren“ Piloten kommt. Auch das Strafsystem sorgt immer wieder für Frust, da es manche Abkürzungen extrem kritisch mit einem automatischen Zurücksetzen ahndet, andere dagegen konsequent ignoriert. Im Gegensatz zur echten Formel Eins spielen zudem Reifenverschleiß und Boxenstopps keine Rolle, was angesichts der kurzen Sitzungen über drei Runden auch nachvollziehbar erscheint. Das Gleiche gilt für die Abwesenheit eines Schadensmodells, Wagen-Setups oder mechanischer Defekte.