Vorschau: Prison Architect (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Release:
28.06.2016
25.05.2017
25.05.2017
06.10.2015
06.10.2015
28.06.2016
20.08.2018
28.06.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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Cooles Planungstool, dumme Bauarbeiter

Um den verschiedenen Anforderungen auch an Raumgrößen gerecht zu werden, kann man später im überschaubaren, aber kostspieligen "Techtree" z.B. die Option freischalten, Räume und Bereiche samt Einrichtung zu "klonen".
Bis die Gefängnis-Population reibungslos ihrem Tagwerk nachgeht, ist viel Planung nötig.
Bis die Gefängnis-Population reibungslos ihrem Tagwerk nachgeht, ist viel Planung nötig.
Man kann in einer Art Blaupause-Modus Linien auf den Boden zeichnen, die die entsprechenden Baupläne markieren, bevor man die entsprechenden Fundamente in Auftrag gibt, zusätzliche Wände errichtet und schließlich die Räume mit den notwendigen Einrichtungsgegenständen versieht  und entsprechend als Zelle, Wäscherei, Isolationshaft, Büro usw. markiert, damit dort der Dienst aufgenommen werden kann.

Dabei stellt man allerdings fest, dass die KI der Bauarbeiter nicht die cleverste ist. Nicht nur, dass sie sich häufig einen Weg aussucht, der das Eingreifen (sprich: Öffnen von Gittertüren) von entweder den Wärtern oder mir nötig macht. Sie bleiben nach getaner Arbeit auch häufig in der Botanik stehen, obwohl der nächste Arbeitsschritt der Rohr- oder Stromleitungsverlegung direkt neben ihnen liegt. Da aber ein anderer Handwerker den Auftrag für diesen Teilbereich hat (leider kann man nicht einsehen, wer mit was beauftragt ist), dauern Bauten, Reparaturen etc. häufig länger als nötig - bzw. fordern vom Spieler ein zu hohes Maß an Mikromanagement.

Spartanisch, praktisch, gut

Zahlreiche weiterführende Features wie die Geschichten für Einzelschicksale fehlen noch (gegenwärtig befindet man sich in der Version "Alpha 16" und im Rahmen von Versions-Optimierungen finden hin und wieder Verschlimmbesserungen der Benutzerführung stattf - immerhin ist das Spiel noch weit davon entfernt, offiziell veröffentlicht zu werden.
Auch für das leibliche Wohl muss gesorgt sein.
Auch für das leibliche Wohl muss gesorgt sein.
Doch die Kulisse kann sich schon jetzt sehen lassen. Und das, obwohl sie auf den ersten Blick mit ihrer Mischung aus zweidimensionaler Vogelperspektive, in der stilisierte, grob an South-Park-Design erinnernde Figuren ihr Unwesen treiben, keinen herausragenden Eindruck hinterlässt. Doch mit den wenigen Animationen und klaren Strukturen schafft man dennoch ein visuelles Gegengewicht zu der mitunter schweren Thematik. Allerdings gibt es trotz der stimmigen Atmosphäre, die sich natürlich auch über die Akustik wie dem typischen Zuschlagen von Gittertüren definiert, noch Optimierungsbedarf. So sind große Gefängnisse mit einer Häftlingsanzahl jenseits der 500 (plus entsprechendem Personal) von Bildratenproblemen gepeinigt. Doch zum einen dürfte es lange dauern, bis man abseits des Sandkastenspiels in diese Bereiche vordringt. Außerdem hat Introversion noch genug Zeit, um an der Engine zu schrauben - man hat sich noch nicht zu einem konkreten Release-Termin geäußert.
 

AUSBLICK



Man sollte sich von der sparsamen, aber ungemein stimmigen Kulisse nicht täuschen lassen: Hinter der Fassade schlummert eine harte Wirtschaftssimulation, in der sowohl die monetären als auch die soziologischen Optimierungen der Haftanstalt, ihrer Einrichtungen sowie ihrer Insassen fordern. In der Alpha-Version 16 fehlen allerdings nicht nur Kernmechaniken und Wegfindungsoptimierungen, sondern vor allem noch die wichtigen Story-Missionen, die mit einzelnen Schicksalen verknüpft sein werden. Das noch zu spartanische Tutorial gibt mit seinen stimmungsvollen Comic-Sequenzen aber einen hoffnungsvollen Ausblick, in welche Richtung sich Prison Architect in dieser Hinsicht entwickeln könnte. Das Umfeld hinterlässt bereits einen guten, mitunter sogar sehr guten Eindruck: Zusammenhänge wirken plausibel, die KI ist immer für eine Überraschung in Form eines Ausbruchs oder eines Aufruhrs gut und wer nicht aufpasst, wird immer wieder Tote in der Dusche finden. Dass sich Introversion dank eines erfolgreichen Crowd-Fundings mit insgesamt fast zehn Millionen Pfund Einspielergebnis Zeit lassen kann und diesen verdienten Luxus auch ausschöpft, tut Prison Architect gut: Alles wirkt rund und durchdacht. Der Gefängnisaufbau könnte eine der großen Überraschungen dieses Jahres werden.

Eindruck: gut

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Kommentare

BesorgterBuerger schrieb am
Dan Diggler hat geschrieben:ich haben wirklich keine probleme mit betas und paar bugs, doch mit win 8 - 64bit war es nicht spielbar (jedenfalls nicht bei mir). es wurden ständig räume nicht gebaut oder waren fehlerhaft, usw. also die liste war echt lang.
die final packe ich aber gerne wieder raus.
Hmm, kann natürlich sein, dass es auch am OS liegt. Habe Win 7 64bit.
Aber vielleicht haben auch die Devs mittlerweile diese Probleme behoben. Ich kenne ja nur die aktuelle Version Alpha 16.
Dan Diggler schrieb am
ich haben wirklich keine probleme mit betas und paar bugs, doch mit win 8 - 64bit war es nicht spielbar (jedenfalls nicht bei mir). es wurden ständig räume nicht gebaut oder waren fehlerhaft, usw. also die liste war echt lang.
die final packe ich aber gerne wieder raus.
BesorgterBuerger schrieb am
Dan Diggler hat geschrieben:bei mir gab es dermaßen viele bugs (ca. 3 monate her), dass es unspielbar war. also abwarten bis zur final
Ich spiele die alpha 16 jetzt ca. 35 Stunden und hatte noch keine Bugs, die das Spiel unspielbar machen würden. Klar, manchmal wollen die Arbeiter einfach nicht bauen (das lässt sich i.d.R. lösen, indem man ihnen einen anderen Zugang verschafft, wenn sie einen bestehenden nicht benutzen wollen).
Einzig ein paar kleinere Mauerstücke konnte ich partout nicht mehr abreisen (die sind allerdings entstanden, weil ich einen Fehler beim Fundament legen gemacht habe). Da musste ich halt etwas umplanen, also auch nichts Schlimmes.
Dan Diggler schrieb am
bei mir gab es dermaßen viele bugs (ca. 3 monate her), dass es unspielbar war. also abwarten bis zur final
Summer-Rain schrieb am
Habe Prison Architect auch schon einige Monate und bin von dem Spiel sehr angetan, das Genre ist ja (aus mir unverständlichen Gründen) so gut wie tot, da freut man sich riesig über so einen vielversprechenden Titel.
Auch die Update-Politik ist im Gegensatz zu manch anderen Early Access Titeln absolut vorbildlich. Monatlich wird gepatched und jeder Patch bringt sinnvolle Verbesserungen und Erweiterungen mit sich.
Wer mit dem Grafikstil was anfangen kann, sollte sich übrigens auch mal Rimworld anschauen, welches nahezu gleich aussieht, auch auf eine ähnliche Spielmechanik setzt aber ein ganz anderes Setting bedient (Kolonie auf einem anderen Planeten). Das Spiel ist allerdings noch in der Pre-Alpha, hat aber auch unglaublich viel Potential.
schrieb am