Knufffiges Städteleben
Video:
Okay...mit dem ersten Trailer hat das Spiel hinsichtlich des Designs nicht so viel gemeinsam.
Wart ihr schon mal im Miniaturwunderland in Hamburg? Es ist faszinierend, wie dort der Eindruck einer lebendigen Welt entsteht, wenn nicht nur Züge von Bahnhof zu Bahnhof reisen, sondern z.B. auch Feuerwehrautos mit heulenden Sirenen zum Einsatzort rasen. Bei der Präsentation von SimCity musste ich ständig an diese Modellbau-Kunst denken - kein Wunder, haben sich die Entwickler doch genau dieses Design als Vorbild genommen. Es sieht einfach nur knuffig aus, wie die Sims durch die Stadt wuseln: Bauarbeiter klettern auf Gerüsten herum, Feuerwehrmänner versuchen aufgeregt die Brandherde zu löschen und Neuankömmlinge schleppen ihre Umzugskisten vom Transporter ins neue Heim. Ja, es herrscht Leben in dieser Stadt!
Ab ins Glashaus
Einen entscheidenden Anteil daran trägt die neue GlassBox-Engine von Maxis: Sie erlaubt es u.a., dass jeder Bewohner der Stadt ein Eigenleben führt und nicht nur seinem Job nachgeht, sondern auch das Einkaufszentrum oder andere Lokalitäten besucht. Sind viele Bürger unzufrieden, versammeln sie sich auch schon mal vor dem Rathaus, um lautstark zu protestieren. Ihre derzeitige Stimmung lässt sich anhand von Smiley-Symbolen über ihren Wohnhäusern ablesen. Überhaupt will Maxis möglichst viele Informationen visuell präsentieren anstatt wie früher mit trockenen Tabellen zu langweilen. Gleichzeitig soll auch das Interface und generell die Steuerung vereinfacht werden - für den Bau von Straßen und Blöcken reicht es aus, sie mit der Maus zu ziehen. Schön: Man setzt eines der am meisten gewünschten Features um, nämlich den Bau von kurvigen Straßen.
Upgrade-Wahnsinn
Viele Elemente wie Abfall-Management oder das Verlegen von Stromkabeln und Wasserrohren sind bereits aus den Vorgängern bekannt - tatsächlich erkennt man bis auf die putzige Optik inhaltlich kaum Neuerungen. Zumindest sorgt ein Upgrade-System für frischen Wind, mit dem man jedes einzelne Gebäude mit weiteren Teilen ausbauen kann. So bekommt z.B. das Kraftwerk zusätzliche Schornsteine, um noch mehr Energie zu produzieren. Ebenfalls neu ist die Onlineanbindung, die sowohl die Zusammenarbeit zwischen Spielern fördern kann, aber alternativ auch im Konkurrenzkampf fiese Aktionen erlaubt. Bereits Sim City 2000 bot in der Network Edition einen ähnlichen Ansatz, der hier weiter ausgebaut wird. Errichtet man z.B. Kohlekraftwerke am Stadtrand, kann man die Umweltverschmutzung des Nachbarn in die Höhe treiben. Für Ärger sorgen dagegen Brandstifter, die man zum Zündeln losschicken kann - nicht zu vergessen Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tornados.
Hat da etwa wieder ein Pyromane gezündelt?
Doch es geht auch anders: Pflegt man ein gutes Verhältnis zum Nachbarn, kann man z.B. mit seiner Unterstützung rechnen, wenn z.B. ein Großbrand ausbricht und die eigene Feuerwehr überlastet ist. Zudem kann man mit lukrativen Jobs auch Bewohner anderer Städte in die eigene Metropole locken und untereinander Waren austauschen. Ob man sich beim Baukonzept vornehmlich auf Industrie konzentriert oder lieber mit Tourismusattraktionen Leute anlockt, bleibt einem selbst überlassen. Wer hinsichtlich der Nachbarn kein Risiko eingehen will, kann auch ausschließlich mit Freunden spielen - zumindest diesbezüglich ergibt Origin einen Sinn. Selbst wenn keiner der Freunde online ist, kann man alleine weiter den Bürgermeister spielen und trotzdem mit den anderen Städten interagieren. Die Verbindungspflicht bleibt dagegen weiterhin bestehen, was neben der Origin-Plattform bereits im Vorfeld für Kontroversen sorgt. Globale und regionale Herausforderungen sollen außerdem zum Weiterspielen sowie Teamwork motivieren.