Vorschau: Persona 4: Golden (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Persona 4: Golden (Rollenspiel) von NIS America / Flashpoint
Persona 4: Golden
Entwickler:
Release:
13.06.2020
22.02.2013
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ab 17,99€
Spielinfo Bilder Videos
Die Ära der PlayStation 2 war schon fast vorüber, da erschien Teil vier einer Serie, die im Laufe der Jahre mehr und mehr Fans um sich scharen konnte. Aus gutem Grund, denn Persona 4, ein fünf Jahre alter Klassiker, glänzt sogar noch heute wie frisch poliertes Gold!

Schule und Nebenjob

Dating-Sim, Alltagssimulation, Pokemon – schon zurück geschreckt? Keine Angst: Persona ist weder noch. Es ist ein klassisches Rollenspiel mit rundentaktischen Gefechten, einer
Video
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
umfangreichen Geschichte und einer ausgesprochen motivierenden Charakterentwicklung.

In wohl dosierten Mengen enthält es allerdings die genannten Elemente und genau das macht es zu etwas Besonderem. So nehmen lange Unterhaltungen viel Platz ein, in denen ich immer wieder entscheide, wie der stimmlose Held auf seine Begleiter reagiert. Ich muss sogar schulische Tests mit ihm bestehen und verdiene in Nebenjobs Geld. Immerhin kaufe ich ihm Waffen, Rüstung und bezahle für den Ausbau magischer Fähigkeiten. Und ja: Auch bei der Wahl seines Herzens habe ich ein Wörtchen mitzureden.

Frischer Vita-Anstrich

Auf diese Weise erlebe ich mit dem Teenager ein ganzes High-School-Jahr. Dabei dreht sich alles um eine Mordserie. Ein geheimnisvoller Nebel spielt ebenso eine Rolle wie eine
Altmodisch, stilisch aber faszinierend: Die Kulissen haben sich gut gehalten.
Altmodisch, stilisch aber faszinierend: Die Kulissen haben sich gut gehalten.
Parallelwelt, in die ich durch einen Fernseher gelange. Sie ist das, was sonst ein Labyrinth aus Verließen oder Höhlen wäre. Dort kämpfe ich gegen so genannte Schatten, indem ich möglichst flott ihre Schwachstelle ausfindig mache und meinen Angriff entsprechend ausrichte.

Die titelgebenden Personas dienen dabei als magische Helfer und ich kann Personas sowohl finden als auch selbst erstellen. Dazu vereine ich zwei vorhandene zu einer und kann in der Vita-Ausgabe sogar wählen, welche ihrer Fähigkeiten sich in der neuen wiederfinden. Ich darf jetzt auch andere Spieler um Hilfe bitten und selbst  Unterstützung anbieten: Das füllt den Magievorrat der Hilfesuchenden ein wenig auf.

Die modernen Sechziger

Und nicht nur das wurde für die späte Umsetzung – immerhin eine ganze Konsolengeneration nach dem Original – verändert. So gibt es einige neue Kulissen und auch die Handlung enthält zusätzliche Erzählstränge, u.a. darf mein Held um die Gunst einer weiteren jungen Dame buhlen. Das ist nicht nur erzählerisch wichtig, denn immerhin
Die Neue: Marie gesellt sich zu den Figuren des abenteuerlustigen Ensembles.
Die Neue: Marie gesellt sich zu den Figuren des abenteuerlustigen Ensembles.
beeinflussen die Beziehungen des Helden meine Möglichkeiten beim Fusionieren zweier Personas. Neue Sprachaufnahmen und Filmszenen gibt es ebenfalls. Veteranen wählen hingegen einen noch satter gesalzenen Schwierigkeitsgrad, blutige Anfänger wählen ab sofort einen Level unterhalb der Einschlafgrenze.

Den Kulissen steht der Wechsel von PS2 auf Vita übrigens ganz hervorragend. Ein wenig altmodisch wirken kleine Areale mit künstlich eingeengten Laufwegen schon. Auch dass der Held keinen Ton sagt, sondern mich nur seine Gedanken lesen lässt, scheint die sperrigste Art, mich an seiner Psyche teilzuhaben. Umso bemerkenswerter allerdings, wie gekonnt das ausgezeichnete Artdesign die Ästhetik der farbenfrohen Sechziger Jahre in ein modernes Spektakel verwandelt!
 

AUSBLICK



Persona 4 verbindet seine bodenständige Wirklichkeit sehr geschickt mit dem Fantastischen, das sich hinter flackernden Mattscheiben verbirgt. Im Rundenkampf habe ich zahlreiche taktische Möglichkeiten, während ich mich in der Realität um die Entwicklung des Helden und seiner magischen Personas kümmere. Die Erzählweise mag altbacken sein – das von mir beeinflusste soziale Zusammenspiel zwischen den Charakteren ist aber auch nach fünf Jahren noch spannend. Umso angenehmer, dass die späte Umsetzung mit umfangreichen Neuerungen, sowohl spielerischen als auch erzählerischen, erweitert wird. Wie genau sich diese auf das Spiel auswirken, muss sich erst noch zeigen. So oder so dürfen sich Vita-Besitzer jedoch auf ein großes Abenteuer freuen!

Einschätzung: sehr gut
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Kommentare

Muten_Roshi schrieb am
Wo is der test das Spiel is raus als eines der besten RPGs aller Zeiten und ihr habt immer noch keinen Test parat. Das is echt arm...
onewinged_angel schrieb am
Also ich fand gerade die ganze Serienkiller-Geschichte zu Beginn von Persona 4 schon ziemlich bedrückend. Sind aber alles in allem beides tolle Spiele.
MoS. schrieb am
Wulgaru hat geschrieben:
crewmate hat geschrieben:Teil 3 ist doch nichts weiter als die gleiche Turmbesteigung wie jedes andere Shin Megami Tensai. Oder ich verwechsel das mit Nocturne. Wobei da schießt man sich vor jedem Kampf erst mal in den Kopf was irgendwie cool ist. Auf eine Emoartige Art und Weise.
Ich fand Teil 3 atmosphärisch wesentlich besser als den vierten. Im Dungeon-Gameplay ist Persona 4 nun auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Das einzig dumme an Persona 3 sind die Sim-Entscheidungen, die häufig bei den kleinsten Sachen unwiderufliche Auswirkungen haben...und miserabel gesetzte Speicherpunkte, aber das meiste wird mit der FES behoben. Für mich ist das Geschmackssache....3 ist düster und 4 ist funky, mir ein bisl zu funky. :wink:
...aber man steigt doch eh nicht in jedem Shin Megami auf nen Turm....falls du Teil 3 noch nicht gezockt hast, würde ich es nachholen.
Also ich hab Teil 3 auch gespielt, ich weiß nicht, mich konnte es ebenfalls nicht so richtig überzeugen.
Teil 4 finde ich hat eine ähnliche Schwäche. Das Level- bzw. Dungeondesign. Das finde ich unglaublich wichtig. So eine Parallelwelt bietet verdammt viele Möglichkeiten hinsichtlich des Designs. Aber im Endeffekt geht man immer entweder einen Turm hoch oder eben wie jetzt in Teil 4 hat man einen "Fall" nach dem anderen, wo man sich auch wiederum von Level zu Level in den Dungeons hocharbeitet. Und die sind eben nicht wirklich abwechslungsreich.
Sehr schade für mich, mit gutem Level- bzw. Dungeondesign würde die Persona Serie zu den besten JRPGs für mich gehören. So finde ich dann einige alte FF Teile und beispielsweise Lost Odyssey oder Xenoblade Chronicles einfach "besser".
Aber insgesamt finde ich Teil 4 auch besser als 3. Wobei ja, Teil 3 hab ich auch düsterer in Erinnerung. Was eigentlich schon "besser" ist für so eine Art von Spiel :D
Hongii schrieb am
Die Strategie von Sony ist auch aufgegangen: http://elhabib.com/2012/06/playstation- ... -150/98011
Das ist eine typisches JRPG und auch noch in ein aufgehübschtes PS2-Spiel, ich finde das passt gut zum Handheld. Sowas spielen Japaner gerne in der U-Bahn. Pokemonspiele bleiben auch hauptsächlich auf dem Handheld. Ist eben für einen Europäer nicht "vernünftig"...
crewmate schrieb am
könnte an Sony liegen. Die brauchen momentan jeden Exklusivtitel für die Vita um das Teil interessant zu machen. Möglicherweise gab es Gespräche dazu zwischen Atlus und Sony.
schrieb am