Vorschau: Vivisector: Beast Within (Shooter)

von Marcel Kleffmann



Vivisector: Beast Within
Entwickler:
Release:
05.01.2006
Spielinfo Bilder  
Dr. Moreau von H. G. Wells lässt schön grüßen: Im russischen Ego-Shooter Vivisector: Beast Within dürft ihr vor paradiesischer Kulisse auf Monsterjagd gehen. Dort hat nämlich ein fanatischer Wissenschaftler bizarre Forschungen zwischen Mensch, Tier und Maschinen durchgeführt. Und wer darf die Suppe auslöffeln? Natürlich ihr!

Die Insel

Auf der Insel Sereo hat sich Dr. Morhead ein eigensinniges Ziel gesetzt: Er möchte in seinem Tempel der Wiedergeburt Tiere, Menschen und Maschinen vereinen. Tendenziell keine schlechte Idee, trotzdem gingen die gewagten Experimente schief und seine Schöpfungen zerstörten das Labor. Jahre später landet ihr als Mitglied einer streng geheimen Militäreinheit auf der mysteriösen Insel. In den ersten Minuten wirkt alles friedlich, bis ihr zu einer 
Ein laufender Flohpelz vor kahler Landschaft.
verlassenen Siedlung kommt: Dort greifen biomechanisch aufgemotzte Tiere eure heimlich geliebte Teampartnerin an und bringen den Rest des Trupps um. Als einziger Überlebender des Massakers müsst ihr euch alleine auf die Suche nach der verschollenen Gruppe machen, die ihr eigentlich retten solltet. Einfacher gesagt als getan, denn auf der Insel wimmelt es vor bizarren Viechern und seltsamen Söldnern, die euch ans Leder wollen. Alles sehr merkwürdig - aber da überall Waffen, Munition und Heilpakete herumliegen, geht ihr auf Erkundungstour.

Story-Debakel?

Nein, die zusammengeklaute Geschichte aus "Die Insel des Dr. Moreau", "Far Cry" und diversen B-Movies ist kein intellektueller Höhenflug und bildet lediglich den Rahmen für eine ganz gewöhnliche Ballerorgie in Reinkultur: Ihr lauft geleitet von Navigationspunkten durch große Innen- und Außenlevels und müsst zwischendurch massenhaft Feinde erledigen, die entweder auf euch warten oder per Trigger spawnen. Um Munition braucht ihr euch keine Gedanken zu machen, da an den Nav-Punkten meist zahllose Ammo-Pakete liegen.

Oft entpuppen sich diese Wegpunkte als Auslöser für ein Arena-Event – ähnlich wie bei Serious Sam. Ihr werdet quasi in einem begrenzen Raum (Käfig) eingeschlossen und müsst gegen einen ganzen Haufen an Kreaturen kämpfen, was in einer heillosen und hektischen Ballerorgie endet. Sind alle Feinde erledigt, gibt es eine Belohnung in Form von Munition und Gesundheit. Anschließend geht der lineare Weg weiter, dabei ist das Level-Design in der Regel selbsterklärend und nimmt den Spieler gut an die Hand. Nur an wenigen Stellen kommt die Frage auf, wie es weiter gehen könnte.

Hirnlose Upgrades

Eines hat Dr. Morhead bei seinen Experimenten vergessen: den Tieren ein Gehirn zu implantieren. Die meisten Feinde sind von der stumpfsinnigen Sorte, laufen schnurstracks auf euch zu und attackieren. Intelligente Aktionen braucht ihr nicht erwarten - Masse statt Klasse steht auf Programm. Ohne diese Gegneransammlungen
Einzelne Körperteile der Tiere können mit den Waffen entfernt werden. Übrig bleiben blutige Knochen oder sonstiges Gewebe.
würde auch das Mini-Charakter-Ausbausystem nicht funktionieren. Für Kombo-Kills oder schnelle Ausrottung von Gegnern bekommt der Spieler nämlich Upgrade-Punkte; diese könnt ihr ebenfalls durch das Erforschen von entlegenen Levelbereichen oder das Absolvieren von Missionszielen erhöhen. Mit diesen gesammelten Punkten lassen sich an den Nav-Stellen vier Fähigkeiten des Helden verbessern, z.B. mehr Gesundheit oder besseres Zielen.

Gewaltorgie statt Prachtgrafik

In Szene gesetzt wird der Run&Gun-Shooter durch die selbst entwickelte AtmosFear-Engine, die entgegen aller Versprechungen keine State-of-the-Art-Technologie auf die Monitore bringt - von packender Atmosphäre ganz zu schweigen. Vielmehr ist der Grafik-Motor ein bis zwei Jahre alt und fährt mit Diesel, was insbesondere bei den verwaschenen Texturen, den leeren Landschaften und der eckigen Level-Gestaltung auffällt. Fortgeschrittene Shader-Effekte, vor allem auf Wasseroberflächen, fehlen gänzlich und somit bleiben nur einige maschinenreiche Innenlevels und die Kreaturen-Modelle als Highlights übrig. Die Viecher sind nämlich überaus liebevoll gestaltet, teilweise mit 2D-Fellstücken überzogen und lassen sich sprichwörtlich "in Stücke schießen". Diese unnötige brachiale Stufe an Gewalt wäre nicht nötig gewesen.

    
 

AUSBLICK



Vivisector: Beast Within ist pure Durchschnittskost. Der selbsternannte "Horror-Shooter" hat höchstens den zweiten Namensteil verdient, denn gruselige Spannung kommt aufgrund der schwachbrüstigen Story nicht auf. Es dreht sich alles um die actionreichen, aber sehr hektischen Gefechte gegen die bizarren Tierschöpfungen, die sich nicht als Intelligenzbestien erweisen. Lediglich das Mini-Charakter-Entwicklungssystem sowie das durchaus gute Level-Design können überzeugen. Ob die Story im weiteren Spielverlauf aufblühen und somit den Gesamteindruck retten kann, bleibt abzuwarten. Außerdem bin ich gespannt, inwiefern die deutsche Version "angepasst" wird.Ersteindruck: befriedigend

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Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Dr. Moreau von H. G. Wells lässt schön grüßen: Im russischen Ego-Shooter Vivisector: Beast Within dürft ihr vor paradiesischer Kulisse auf Monsterjagd gehen. Dort hat nämlich ein fanatischer Wissenschaftler bizarre Forschungen zwischen Mensch, Tier und Maschinen durchgeführt. Und wer darf die Suppe auslöffeln? Natürlich ihr!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=4167" target="_blank">Vivisector: Beast Within</a>
schrieb am