Vorschau: Anno Online (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
23.10.2014
kein Termin
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Echtes Geld für Rubine
Im Ingame-Shop kann nahezu alles gekauft werden.
Im Ingame-Shop kann nahezu alles gekauft werden: Waren, Schiffe, Dekorationselemente, ganze Inseln etc.

Beschleunigt werden kann alles mit „Rubinen“, die gegen echtes Geld erhältlich sind. Auch Rohstoffe oder Schiffe können auf diese Weise eingekauft werden. Dennoch ist es bei ANNO Online möglich, sehr weit zu kommen, ohne Geld zu investieren. Mit Rubinen kann vielmehr der Spielablauf, teilweise enorm, beschleunigt werden – nur wenige Dinge sind exklusiv den Käufern vorenthalten, wie z.B. der schnelle Erkunder etc.  Ich selbst bin bisher ohne Rubine zurechtkommen.

Da prinzipiell alles gegen Geld gekauft werden kann, hakte ich bei Markus Stark (Senior Producer, Ubisoft Blue Byte) nach, ob das nicht Pay-to-win wäre: „Nein, das ist keinesfalls Pay-to-win. Sämtliche Inhalte in ANNO Online sind nämlich auch kostenlos zugänglich. Nicht-zahlende Spieler können also alles im Spiel erreichen, es dauert nur etwas länger.  Das ist ein faires Prinzip, bei dem niemand benachteiligt wird. Intern nennen wir das System daher auch 'Fair-to-Play'.“
Die Preise der Rubine. (Stand: 22.04.2013)
Die Preise für Rubine. (Stand: 22.04.2013)


Von Schiffen und Kapitänen

In die Länge gezogen ist ebenso der Schiffbau, wobei sich die Entwickler einen cleveren Kniff erlaubt haben – zumal ihr anfänglich gar kein Schiff habt, sondern erst ab 1.500 Handwerkern einen Schiffbauer plus Werft errichten könnt. Schiffe bestehen bei ANNO Online aus drei Teilen: Planken, Segel und Seile. Wenn ihr ein Schiff bauen wollt, müssen diese drei Komponenten in ausreichender Anzahl beim Schiffbauer hergestellt werden, was wiederum viele Ressourcen und natürlich Zeit kostet. Anstatt eines Stapellaufs wartet das fertige Schiff dann im Inventar auf seinen Einsatz.
Hier werden alle nötigen Teile für das Schiff gebaut.
Der Schiffsbauer: Hier werden alle nötigen Teile für das Schiff gebaut - auch die Kapitäne.

Wird das Schiffchen schließlich aktiviert, erscheint es beim Leuchtturm, kann aber noch nichts machen. Es fehlt ein Kapitän und je nach Art des Schiffsführers, ändert sich die Aufgabe, die das Schiff übernehmen kann. Ein Maat sorgt zum Beispiel dafür, dass es als Transporter zwischen zwei Inseln hin- und herfahren kann. Ein Lotse verleiht die Fertigkeit zur Kolonisierung und ein Händler erlaubt den Warenaustausch zwischen anderen Spielern oder dem bekannten NPC Northburgh. Nur leider können einmal eingesetzte Kapitäne später nicht mehr ausgetauscht werden. Neben den Kapitänen können beim Schiffsbauer Erweiterungen produziert werden. Ein größerer Frachtraum schafft mehr Platz für den Warentransport und mit teureren Segeln verringert sich die Reisedauer. Diese Gegenstände werden wie der Kapitän in bestimmte Slots auf das Schiff „gesockelt“.
Dieses kleine Schiff kann kleine oder mittlere Inseln mit Fruchtbarkeit für Weizen, Äpfel, Hanf oder Kräuter entdecken.
Dieses kleine Schiff mit einem fähigen Seemann als Kapitän kann kleine oder mittlere Inseln mit Weizen, Äpfel, Hanf oder Kräuter entdecken.

Die Entdeckung der Langsamkeit

Alles in allem ist das Spieltempo nicht unerträglich langsam. Nein, es geht in Ordnung, sofern man den Willen hat, im Verlauf mehrerer Tage/Wochen/Monate immer wieder bei ANNO Online reinzuschauen. Es ist eher ein Spiel für Zwischendurch, obgleich es dank der vielen Tutorial-Quests am Anfang so scheint als würde es reichlich zu tun geben. Doch mit dem Ausbau der Siedlung und höheren Gebäudekosten zieht sich das Spielgeschehen in die Länge – vor allem im Vergleich zu anderen Spielen aus der Serie, die ohnehin nicht dafür bekannt sind, sonderlich rasant zu sein.

Steigende Komplexität
Sind alle Ressourcen beisammen, dauert die Freischaltung des nächsten Inselteils geschlagene vier Tage.
Sind alle Ressourcen beisammen, dauert die Freischaltung dieses Inselteils geschlagene vier Tage.

Richtig gut gelungen ist dafür die schrittweise Steigerung der Komplexität. Während die Bedürfnisse der Bauern im Handumdrehen gestillt sind, wird es bei den Handwerkern und den Kaufleuten schon kniffeliger. Kaufleute wollen beispielsweise mit Fisch, Brot und Gewürzen versorgt werden. Fisch ist einfach zu besorgen, für Brot braucht man schon eine Weizenfarm (eine Insel mit Fruchtbarkeit für Weizen), eine Mühle und eine Bäckerei. Gewürze hingegen können ausschließlich im Handel gegen Gold erstanden werden. Dann ist noch Milch, Apfelmost (Apfelplantage und Apfelpresse) und Bier (Weizen, Klosterkräuter, Brauerei) erforderlich. Mit Kleidung wollen die verwöhnten Einwohner ebenso beliefert werden. Um diese Rundumversorgung zu gewährleisten, sind zwei weitere Inseln nötig, die Fruchtbarkeiten für Hanf (Leinengewänder) und Kräuter (Bier) bieten. Dazu kommen Gebäudewünsche à la Feuerwehr, Taverne und Turnierplatz, die ein begrenztes Versorgungsgebiet abdecken. Noch anspruchsvoller sind die Adeligen, die mit Brillen (Glas und mehr) sowie vergoldeten Brokatroben versorgt werden wollen.

Kommentare

Halsnase schrieb am
Hallo,
ich kenn dem nicht beipflichten ich spiele es nun schon seit fast 2 jahren.
Diese Rubine tausch masche ist auch nur da, um einem am spiel zu halten, man wartet wochen ach nein monate auf die umgewandelten 38000 rubine.
Ausserdem lässt ubisoft kein fettnäpchen aus um rein zu treten immer wenn was tolles neues kommt müssen sie es auf grund der masse an beschwerden erstmal wieder komplett verändern zu begin ultra schwer(unerreichbar ohne rubine) zu erreichende ziele sind auf einma an einem tag erledigt und dan steht man wieder in der luft kauft gewürze und klickt rubine.
Wartet auf das nächste langweilige event bei denen man zu begin noch rubine bekam aber nun nur noch trash rumkommt gebäude zum verschönern der absolut statischen inselwelt... unsinn jede insel sieht gleich aus also was soll der unfug.
am ende bleibt nur Rubine klicken den das game ist NICHT free2play sonst könnte ich mir die 9 insel slots erspielen um mithalten zu können.
Ich hatte mal, um zu gucken wie weit man es treiben kann, alle mengen an ressorcen aufgebraucht um, zu sehen wie hoch ich in der rangliste steigen kann, nach 5-6 tagen war ich am limit angekommen und von ca. dem 150ten platz auf platz 38 gekommen ohne dafür extra zu zahlen mit 7 (9 slots gibt es insgesammt) voll ausgebauten riesigen inseln aber da war dan auch schluss was zum einem zeigt die communitie is nich groß und zum anderen wo schluss is mit free2play... bei den besten der besten blablabla...
am ende kann man nur sagen sie haben alles was sie versprachen nicht umbedingt gebrochen aber sie haben auch nichts davon so umgesetzt wie es versprochen wurde.
es wurde auch mal behaubtet sie wöllten das, rubine system, in den normalen spielverlauf ein fließen lassen und nach und nach dafür sorgen das man Rubine als normalen spiel inhalt einfach abbauen kann aber puste blume vor kurzen haben sie die menge an rubinen die man für einen bestimmten betrage bekommt abgesenkt was für mich heißt die labern nur und schmieren den letzten...
Itchy.de schrieb am
Vorweg: ich habe jedes einzelne Anno seit 1602 inkl. aller Erweiterungen gekauft und gespielt (ohne die Konsolenvarianten), kenne mich also etwas aus in der Annowelt :)
Zu Anno Online:
Ich finds gut, mir kommt das langsame Spieltempo zugute. Jeden Abend für 15-30 Minuten reinschauen und es läuft einfach vorwärts. Das ist bei Anno 1404 oder Anno 2070 (ältere spiele ich nicht mehr) einfach nicht drin. Es ist in dieser Hinsicht ein ganz klassisches Browserspiel, allerdings mit sichtbaren Resultaten (und nicht 5 Gebäuden, die man im Level steigern kann) und den entsprechenden Zufallselementen wie das Entdecken von Inseln oder das Beschaffen von Bauteilen für die Monumente.
Ich hab auch 15 Euro investiert, damit lassen sich (dauert) unendlich viele Rubine generieren (für 18k Rubine kann man 36k Rohrubine kaufen und umwandeln). Mit den Inhalten (PvE soll demnächst kommen), die die Entwickler angekündigt haben, bin ich auch sicher, dass das gut angelegtes Geld ist. Allerdings verwende ich das Geld auch nicht, um irgendwelche Vorgänge zu beschleunigen (Geduld habe ich genug), sondern um die Insel zu verschönern bzw. Slots für Inseln oder Schiffe zu kaufen.
Anno Online kann man mögen, muss man aber nicht. Ich sehe aber Anno 1404 oder Anno 2070 in keiner Weise als Konkurrenz, sondern als komplett anderes Spiel.
Brogamer90 schrieb am
Habe mich gestern mal bei der Open Beta angemeldet, ich dachte zuerst ich wäre wieder bei Die Siedler Online obwohl ich mich bei Anno eingeloggt habe? Die Ähnlichkeiten sind kaum zu übersehen, nicht nur das Interface sondern auch der Spielanfang erinnert stark an Die Siedler Online. Es kommt zwar ein wenig "Annofeeling" auf und es ist schön und nett seine Siedlung zu vergrößern, aber ich habe Zweifel beim Langzeitspaß. Ich bin für mehr Spielerlebnis und gegen monotone Cash-Cows!
cHL schrieb am
doch, sie sollen es testen. aber ehrlich und dem anspruch der redaktion entsprechend.
der artikel ist aber eine schönfärberei und eine abkehr von der ansonsten sehr kritischen berichterstattung.
rhymee schrieb am
Nuracus hat geschrieben:Dennoch hält sich mein "Mitleid" in Grenzen. Es ist ja nicht so, dass man nicht von vornherein weiß, auf was man sich da einlässt.
...und wieder - auch wenn man es sich schwer vorstellen kann: es GIBT Menschen, deren IQ diese Einschätzung nicht zulässt.
Nuracus hat geschrieben:Was ist denn jetzt mit meinem Tellerrand?
Ich kapier nicht, wieso jetzt meine Sichtweise eingeschränkt sein soll, bloß weil ich nachvollziehen kann, warum es Leute gibt, die Anno Online und Konsorten spielen.
Es geht ja nicht um das "warum". Warum die das spielen, das weiß ich auch und kann ich auch nachvollziehen. Es geht mir einfach darum, dass man nicht jeden Scheiß unterstützen muss, in dem man andere auch noch darauf aufmerksam macht, dass es ihn gibt. Je weniger Werbekanäle für so etwas, umso besser.
Xris hat geschrieben:Grundsätzlich keine F2P Modelle zu testen nur weil der Ruf im allgemeinen so schlecht ist? Es gibt darunter durchaus einige faire Modelle und gute Spiele. Mir kommt es mittlerweile so vor als wäre es generell schlecht F2P zu unterstützen.
Ich finde, die Mehrheit der Publisher bereichert sich unverhältnismäßig im F2P-Bereich. Es gibt gute Modelle, aber der Durchblick verschwimmt immer mehr. Und um deine Frage zu beantworten: Ja. Grundsätzlich nicht testen. Dann ist die Spieleindustrie in der Pflicht zu reagieren und es gibt eine Chance, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ein Wirtschaftsmagazin, das etwas auf sich und seinen Ruf hält, würde ja auch niemals ein Schneeballsystem als nachhaltige Geldanlage empfehlen...
schrieb am