Vorschau: Mount & Blade 2: Bannerlord (Rollenspiel)

von Eike Cramer



Release:
2021
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Early Access:
31.03.2020
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Spielinfo Bilder Videos
Wenig Abwechslung, großes Schlachtgefühl

Natürlich kann ich in den frei begehbaren Siedlungen auch von Beginn an erste Nebenaufgaben annehmen, von denen es aber derzeit noch zu wenige gibt. Zwar reichen die Missionen vom Eskortieren von Karawanen bis hin zur Befriedung von blutigen Familienkonflikten (wobei, je nach Fähigkeiten, entweder das Wort oder die Axt zum Einsatz kommt). Tatsächlich erfüllt man aber schon nach kurzer Zeit immer wieder dieselben generischen Aufgaben, um das Konto und den Ruhmesbalken zu füllen. Hier muss TaleWorlds dringend nachlegen, um mehr Variation und erzählerisches Fleisch für die Nebenaufgaben zu liefern. Und obwohl es durchaus unterschiedlich entworfene Schlachtfelder, Dörfer, Städte und Burgen gibt, hat man dennoch schnell das Gefühl, immer in den gleichen Regionen zu kämpfen.

Spannender wird es erst, wenn man sich nach Abschluss der ersten ermüdenden Hauptquest-Odyssee, bei der man zwecks Informationsbeschaffung einen Adligen nach dem anderen abklappert und sich durch Text-Gespräche klickt, einem der Reiche anschließt und die ersten wichtigen politischen Entscheidungen anstehen. Wenn man sich in große Armeen der Herrscher einreiht, die mit hunderten Soldaten Belagerungsangriffe durchführen oder sich bis zu tausend Mann auf dem Schlachtfeld begegnen, kommt echte Feldherren-Stimmung auf.
Zumal ich zunächst höchstens das Kommando über einzelne Elemente der Streitkräfte übernehmen kann und so nur ein kleiner Teil der großen Geschichte bin. Auch hier schwankt der Eindruck, denn die KI wirkt wankelmütig: So agieren die CPU-Feldherren zum Teil angenehm taktisch und manövrieren meine Männer mit Kavallerie und Bogenschützen aus, nur um eine Schlacht weiter stupide Frontalangriffe zu befehlen, die im Pfeilhagel meiner Fernkampf-Abteilung enden – aber auch hier hat TaleWorlds noch Zeit, bessere Kampfroutinen zu implementieren, die ein intensiveres Schlachtgefühl vermitteln.

Spröde Kulisse, starke Immersion

Jetzt gibt es mit der Axt! Als Heerführer kann man vom Pferderücken geschmackvoll austeilen.
"So, Freundchen. Jetzt gibt es mit der Axt!" Als Heerführer kann man vom Pferderücken aus geschmackvoll austeilen.
Obwohl die Kulisse spröde wirkt und man Bannerlord die lange Entwicklungszeit deutlich ansieht, schaffen die Türken es dennoch, intensive Gefechte vor ansehnlichen Panoramen zu inszenieren. Spätestens wenn man einem fliehenden Bauern seine Axt vom Pferderücken aus in den Schädel rammt und ringsum Feinde von Lanzen aufgespießt oder von Bolzen durchbohrt schreiend zu Boden gehen, entfaltet sich ein starkes Schlachtfeldgefühl – auch wenn natürlich längst nicht jede Animation überzeugt und viele Bewegungen der Krieger wenig wuchtig wirken.

Doch veraltete Kulisse hin, KI-Schwächen her: Bannerlord lebt schon jetzt von der großen Freiheit meiner Taten. Will ich mir mein Geld in Arena-Gefechten verdienen und das Kampfsystem meistern? Will statt einem plündernden Mob lieber eine gut gerüstete Handelskarawane führen, die mit internationalen Handelsrouten ein Vermögen verdient? Will ich eine eigene Festung übernehmen, Handelswege einrichten und als gnädiger Fürst über mein eigenes kleines Reich herrschen, oder als gnadenloser Raubritter in feindliches Land einfallen? Bis hin zur eigenen Adels-Dynastie, inklusive der spielerischen Übernahme meiner Erben bei eigenem Ableben auf dem Schlachtfeld ist alles möglich.

Ein einziges Hauen und Stechen: Bei Belagerungen geht es auf den Mauern ans Eingemachte.
Ein einziges Hauen und Stechen: Bei Belagerungen geht es auf den Mauern ans Eingemachte.
Die meisten meiner Taten haben zudem Auswirkungen auf mein Ansehen und meine Beliebtheit bei Herrschern und Beherrschten, sodass ich mir jeden ertragreichen Überfall auf ein friedliches Dorf genauer überlegen sollte. Zudem ist es die Liebe für kleine, spielmechanische Details, die Mount & Blade 2 auszeichnet. So erhöhe ich meine Traglast, wenn mein Kriegstrupp mehr Pferde, Packesel oder Kamele mit sich führt. Ich kann Infanteristen nur zu Kavallerie machen, wenn ich genug Reittiere im Gepäck habe und nur eine gesunde Verpflegungs-Mischung sorgt für gute Stimmung unter meinen Soldaten. Noch spannender wird es, wenn die politischen Ränkespiele ihre Wirkung entfalten und es von meiner Beziehung zu Edelleuten und Herrschern ankommt, wenn eine neu eroberte Burg in einer Fraktion per Abstimmung verteilt wird.
 

AUSBLICK



Knapp zwei Wochen nach Early-Access-Start ist Mount & Blade 2: Bannerlord noch immer eine große Baustelle. Das ist aber auch in Ordnung, denn immerhin will TaleWorlds ein weiteres Jahr Early Access investieren, bevor dieses Spiel mit seinem großen Spektrum an kriegerischen Möglichkeiten endgültig fertig ist. Während sich das Studio mit täglichen Patches und Hotfixes äußerst motiviert zeigt, blitzt unter dem Bauschutt immer wieder ein tolles Mittelalter-Abenteuer auf. Die politischen Ränkespiele, die brutalen Schlachten, die Möglichkeit einen Heerführer oder gar Fürsten zu verkörpern, sind einzigartig und wirken bereits jetzt deutlich ausgereifter und polierter als noch bei Warband. Trotz der vielen Schwächen wie dem hakeligen Kampf, der wankelmütigen KI, repetitiver Neben- und langatmiger Hauptquests sowie einer eher spröden Kulisse zieht mich Calradia immer wieder in seinen urtümlichen Bann. Falls der Plan von TaleWorlds aufgeht, wird Bannerlord eine richtig gute Mittealter-Erfahrung – auch wenn bis dahin noch eine Menge Arbeit wartet.
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Kommentare

Niko1992 schrieb am
Hier mal ein paar Lets Play Videos für euch, damit ihr euch einen Eindruck vom Multiplayermodus verschaffen könnt :)
[ Channelwerbung ins entsprechende Forum posten:
viewforum.php?f=98 ?dx1 ]

greeetings
flo-rida86 schrieb am
Siphon hat geschrieben: ?13.04.2020 16:17 Ich habe mir auf YT ein paar Lets Plays angeschaut und muss sagen, dass ich von dem aktuellen Spiel extrem enttäuscht bin. Es ist aktuell ein Mount & Blade 1 mit etwas hübscherer Grafik, mehr nicht. Sicher wurden ein paar Elemente geändert, aber die "Quests" und alles drumherum laufen genau so ab wie in dem Vorgänger, vielleicht mit kleinen Änderungen. Woran haben die all die Jahre entwickelt?
ich mein die mussten auch nochmal viel neu entwickeln wegen der engine.(wahrscheinlich gabs Probleme)
flo-rida86 schrieb am
ca1co hat geschrieben: ?13.04.2020 15:41
Todesglubsch hat geschrieben: ?13.04.2020 13:12 Fünfzig Euro für nen Early Access-Titel ist schon happig - vor allem wenn das Spiel sich am Ende so bewegt, wie die Vorgänger. Sprich: Richtig Spaß macht das Teil nur, wenn man schön nachwürzt und es mit Mods vollpappt.
und für nen call of duty oder battlefield zahlste 60 - 70 euro für den early access und bis es dann gesund gepatcht ist kommt der nächste early access titel von denen raus . . .
und bannerlord bietet jetz schon mehr tiefe als jegliche aaa produktionen (aber so sind aaa games nunmal, man kann ja die ganzen casuals nicht mit zuviel mechaniken überfordern :3 ), also ja, die 50? sind gerechtfertigt ;)
naja übertreib mal nicht,man muss cod nicht mögen aber unfertig bringen die das spiel nicht raus.balancing Probleme und co. gibt es immer.
und immerhin bringen die mittlweile mehr als genug gratis content.
ich würde jetzt auch nicht sagen das mount§blade nur was für hardcore spieler ist,dass spricht auch schon sehr viele an was auch nicht verkkehrt ist.
hab eher das gefühl das man die cod keule gerne schwenkt weil es viele leute spielen.
listrahtes schrieb am
Kittz0r hat geschrieben: ?13.04.2020 20:09 Erschreckend das die Leute Early Access nicht verstehen und dies mit einem Gold Produkt gleichstellen. Man sollte solchen "Gamern", den PC/Konsole wegnehmen.
Ja das ist traurig. Auch das ewige beschweren wegen der Preise insbesondere bei solch einem Projekt. Spiele sind heutzutage GÜNSTIGER als früher. Bitte mal ausrechnen oder Artikel darüber nachlesen was so eine Produktion kostet.
Wenn dann Leute schon schreiben sie holen es lieber billiger bei einem key reseller, wovon viele mehr als zweifelhaft sind (G2A) fehlt da zum einen jeder Respekt vor der Arbeitsleistung und ist einer der Gründe weshalb Arbeitsplätze dort wo noch gut bezahlt wird in der SPieleindustrie, regelmäßig vernichtet werden. Genau die Geiz ist Geil Mentalität ist mit ein Grund weshalb Spieleprogrammierer oft deutlich schlechter bezahlt werden. Hauptsache man hat selbst paar Euro gespaart.
Todesglubsch schrieb am
Danny. hat geschrieben: ?13.04.2020 18:01 ich wüsste nicht welche AAA-Produktionen derart fehlerhaft oder unvollständig waren, dass man sie mit Early Access vergleichen kann
Anthem, dieses eine Boxspiel und das letzte Tony Hawks Pro Skating. :)
Es gibt sie schon.
Usul hat geschrieben: ?13.04.2020 18:05 Vielleicht besteht ja die Chance durch Early Access, daß das jetzt besser gemacht wird in der Entwicklung?
Bei einem Preistacken von 50? ist das das mindeste, ja. Ich will aber eigentlich nur den M&B-Fans etwas den Wind aus den Segeln nehmen, die das Spiel als "bestes Open World Spiel evaaaar" betiteln. Die Schlachten haben funktioniert. Also die Schlachten im offenen Feld, nicht die Belagerungen. Die Belagerungen waren, wie alles andere, halt irgendwie drin, aber nicht wirklich fertig oder brauchbar.
Mal ganz davon abgesehen, dass der Sprung von Mount & Blade zu Mount & Blade Warband auch sehr klein war. Soll heißen: Ohne wirkliche Verbesserungen, mit den gleichen Bugs. Von daher muss M&B2 erstmal liefern, bevor ich es lobe.
schrieb am