Vorschau: 7 Days To Die (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Telltale Games
Release:
2014
28.06.2016
kein Termin
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ab 22,99€
Spielinfo Bilder Videos
Technisches Grauen

Die Voxel-basierte Kulisse ist dabei sowohl grafisch als auch akustisch alles andere als berauschend, manche Animation und Effekte geradezu haarsträubend. Die stufigen Hügel wirken fast wie aus einen anderen Spiel. Auch KI, Physik und Kollisionsabfrage sorgen regelmäßig für Kopfschütteln, die Fauna für unfreiwillige Komik. Selbst das Kämpfen ist mit Fausttreffern aus gefühlten zwei, drei Metern Entfernung und wie paralysiert auf ihre Abreibung wartenden Zombies völlig indiskutabel.

Was hingegen schon recht gut funktioniert ist die deutlich von Minecraft inspirierte Beschaffung und Verwendung von Baumaterialien. Da wird auf Bäume, Büsche und Gestein eingedroschen, bis es in handlichen Würfeln eingesackt, weiterverarbeitet und anderswo wieder aufgebaut werden kann. Manche Rohstoffe lassen sich auch direkt aufklauben und später in aller Ruhe zerlegen. Versehentlich falsch platzierte Bauelemente müssen auch hier erst gewaltsam zerbröselt werden, bevor man sie umpositionieren kann, was je nach Ausrüstung nicht nur Zeit, sondern auch wertvolle Ressourcen kosten kann.

Luft nach oben

Bitte anstellen: Auch KI und Kampfsystem wirken alles andere als ausgereift.
Bitte anstellen: Auch KI und Kampfsystem wirken alles andere als ausgereift.
Merkwürdig ist auch, dass man gefundene Behälter mit Wasser füllen, nach dem Austrinken aber nicht wieder nachfüllen oder gefundene Blechbüchsen, nicht aber leer gefutterte Konservendosen weiterverarbeiten kann. Neben Lebensenergie und Ausdauer muss man nämlich auch Hunger und Durst stets im Auge behalten. Manche Nahrungsmittel können allerdings von Zombies gewittert werden. Auch Geräusche nehmen die untoten Ohren wahr.

Zudem kann man mit gepflückten Beeren oder Maiskolben nicht nur kurzfristig den Magen füllen, sondern deren Samen auch einpflanzen und später ernten. Selbst Wasser gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen - nicht alle davon zum Konsum geeignet. Was es jedoch nicht zu geben scheint, sind fahrtüchtige Fortbewegungsmittel. Autos stehen zwar jede Menge herum, aber eben nur als Plünderungsziele.
Beim Charakterdesign gibt es ebenfalls noch Luft nach oben.
Silikonbrustmann: Beim Charakterdesign gibt es ebenfalls noch Luft nach oben.
In ehemaligen Wohngegenden gibt es besonders viele interessante Fundstücke, aber auch meist haufenweise Zombies.

Doch auch in der Pampa liegen immer wieder Müllsäcke, Rucksäcke oder Leichen herum, die mit etwas Glück nicht nur Crafting-Materialien wie Soff, Papier oder Blech liefern, sondern durchaus auch Nahrung, Medikamente, Waffen und Munition beherbergen können. Das Sammeln größerer Objekte gestaltet sich hingegen unnötig umständlich. Auch das Herstellen neuer Waffen, Werkzeuge und Bauelemente anhand von abstrahierten Legemustern kann noch nicht ganz überzeugen. Bis zur Veröffentlichung kann sich da aber natürlich noch einiges ändern. Selbst aufwändigere Erweiterungen wie zufällig generierte Spielwelten wurden bereits in Aussicht gestellt.
 

AUSBLICK



In der Theorie mag 7 Days to Die eine unschlagbare Kombination sein: Zombie-Apokalypse und Minecraft-Baukasten. In der Praxis wirkt das Ganze aber noch ungemein holprig und unspektakulär. Das mag zum Einen daran liegen, dass es noch keinerlei Story-Inhalte, aber dafür jede Menge technische Gebrechen gibt. Aber auch Kulisse, Benutzerführung und KI sind bisher alles andere als überzeugend. Vieles wirkt geradezu grotesk und zerstört so jede Illusion eines erbitterten Überlebenskampfs in einer postnuklearen Welt. Da treffen Faustschläge aus mehreren Metern Entfernung, dass sich selbst Zombies wie paralysiert abschlachten lassen, während Tiere zum Teil wie aufgezogenes Spielzeug durch die von Lego-Bergen durchzogene Gegend galoppieren. Kurz gesagt: Da muss noch einiges geschehen, bis aus dieser unfreiwilligen Endzeitparodie düsterer Ernst wird. Wir drücken die Daumen, bleiben aber skeptisch...

Einschätzung: ausreichend
7 Days To Die ab 22,99€ bei kaufen
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Kommentare

Andraax schrieb am
Ist immernoch im Early Access, aber vielleicht einen 2. Blick wert.
unknown_18 schrieb am
Naja, ich denke erst zum richtigen Release wäre besser, aber wer weiß wann der ist. ^^
Trumperator schrieb am
Zum Konsolen Release hätte man einen richtigen Test bringen können. Aber ob das ne gute Idee gewesen wäre? :D
Achja #Necro
Dr. Kuolun schrieb am
Da aktuell (08.04.) auf diese Vorschau nochmal verwiesen wird, solte man sich klarmachen, das das Spiel mittlerweile bei einer Alpha 14 angekommen ist und nur noch wenig mit der hier besprochenen Version zu tun hat. Das Spiel wird vorbildlich durch den EA entwickelt und ist m.E. einen neuen Blick mehr als Wert. Man möge sich die Steam-Reviews und gespielten Stundenzahlen anschauen. Kann man auch gut peer to peer Koop genießen.
unknown_18 schrieb am
An der Qualität? Na da hab ich das richtige Video dafür (eigentlich wollte ich es ja nur so hier posten):
https://www.youtube.com/watch?v=pPQ_FE0YMhs
Das Spiel ist immer noch in der Alpha und wie man anhand des Videos sieht (mal auch die Video Beschreibung lesen) haben die noch viel vor um das Spiel besser zu machen.
schrieb am