MOBA vs. Team Deathmatch
Kann das ein Zufall sein? Nachdem das deutsche Studio Yager im vergangenen Juni ein Spiel namens
Dreadnought ankündigte, in dem statt menschlicher Kämpfer zwei Flotten schwerer Raumschiffe aufeinandertreffen, veröffentlicht Edge Case Games wenige Monate später Fractured Space – ein Spiel, in dem statt menschlicher Kämpfer zwei Flotten schwerer Raumschiffe aufeinandertreffen. Während es zuvor kaum etwas Vergleichbares gab, kämpften mit einem Schlag also zwei Titel um die Gunst zukünftiger Kapitäne. Mir kann's nur recht sein!
Zumal sich die Weltraumgefechte konzeptionell unterscheiden, denn wo in Dreadnought die Zahl der Abschüsse im Vordergrund stehen, ähnelt Fractured Space einem MOBA. Es geht somit nicht nur darum, gegnerische Schiffe zu zerstören. Vielmehr muss die feindliche Basis erobert werden und wenn das fünf Mann starke Team dabei nicht an einem Strang zieht, hat es gegen halbwegs erfahrene Kontrahenten keine Chance.
Fractured Space entsteht bei den Entwicklern, die für
Strike Suit Zero verantwortlich zeichnen.
Laut
Darstellung des britischen Studios wollte das alte und neue Team nach Fertigstellung der Weltraumoper etwas Größeres schaffen, bleibt den ehemaligen Kollegen aber verbunden.
Auf der Straße zum Feind
Das gilt natürlich auch für Dreadnought, allerdings steht die territoriale Taktik hier stärker im Vordergrund. Immerhin ist es unmöglich, ein schnelles Schiff gleich zu Beginn im Mittelpunkt des Zielgebiets zu parken: Das Einsatzgebiet besteht aus fünf Sektoren, die ausschließlich über Sprünge (ob durch den Hyperraum oder wie sonst, ist mir bis heute nicht klar) erreichbar sind, und der Sprung zum gegnerischen Stützpunkt ist ohne einen von zwei Schlüsselpunkten gar nicht möglich.
Weitere Stationen fördern Rohstoffe, mit denen die Schiffe aufgerüstet werden, sprich stärker und schneller, während das Erobern einer zentralen Rohstoffquelle alle acht Minuten eine weitere Stärkung bedeuten kann. Einzelne Abschüsse bedeuten daher nichts. Das Einnehmen und
Zwei fünf Mann starke Teams kämpfen über teils große Distanzen um Territorien.
Verteidigen der Rohstoffquellen sollte ebenso koordiniert sein wie ein Angriff auf die feindliche Basis. Zumal beide Teams zwei komplett getrennte Wege zum Stützpunkt ihrer Gegner nehmen können...
Buchstäbliche Bruchstücke
Die Teilung in fünf überschaubare Sektoren gefällt mir dabei nicht, weil sie den eigentlich unendlichen Weiten eine befremdliche Schablone aufzwingt. Ein durchgehendes Level würde Fractured Space besser stehen; Flugwege dürften gerne viele Minuten in Anspruch nehmen, Sprünge würden sie verkürzen. Und entsprechende Verteidigungsanlagen könnten immer noch verhindern, dass Heimlichtuer vor dem Erobern der Schlüsselpunkte in eine Basis eindringen.
Das einzige vorhandene Einsatzgebiet empfinde ich ebenfalls als zu wenig. Strukturell vergleichbare MOBA-Gefechte finden zwar auch nur auf einer Karte statt, bieten allerdings eine taktische Vielfalt, von der Fractured Space noch weit entfernt ist. Stationäre Verteidigungsanlagen gibt es etwa ebenso wenig wie unabhängig von Spielern in den Kampf eingreifende Schiffe, kleine Jäger etwa.