Vorschau: Fractured Space (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Edge Case Games
Release:
2016
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Entscheidungen des Arbeitgebers

Ein Dutzend Schiffe ist zudem eine recht überschaubare Menge, die Anzahl ihrer Fähigkeiten ebenso. Und während Kapitäne ihre Dreadnought-Gefährte mit Einschränkungen frei ausrüsten, haben sie hier auf die Bewaffnung kaum Einfluss. Mit Erfahrungspunkten und Geld installieren sie zwar stärkere Systeme, das beschränkt sich aber auf wenige Upgrades, oft stärkere Versionen einer Waffe.

Auch die zehn potentiellen Crewmitglieder, deren Eigenschaften die Wendigkeit des Schiffs, seine Widerstandsfähigkeit oder die Geschwindigkeit einer Eroberung beeinflussen, bieten bislang nur einen marginalen Entscheidungsspielraum beim Besetzen der fünf Posten.

Das Fehlen zahlreicher Bausteine ist selbstverständlich dem unfertigen Zustand der Early-Access-Version geschuldet. Kein Problem: Ich bin gespannt darauf, wie sich das Spiel entwickelt! U.a. hoffe ich, dass die detailarmen Stationen, Asteroiden und der grob aufgelöste Sternenhimmel einen neuen Anstrich erhalten. Bislang wirken die schicken Raumschiffe mit ihren Verstrebungen, Schubdüsen, Waffensystemen oder Rohren überspitzt formuliert wie Edelboliden vor Pappaufstellern.

Träge Festung, flinker Vogel

Spielerisch ist Fractured Space zum Glück schon weiter, denn die zum Teil riesigen Raumschiffe fühlen sich nicht nur so schwer an, wie es ihre Größe gebietet. Es entstehen auch anspruchsvolle Gefechte, in denen taktisches Verständnis wichtiger ist als gutes Reaktionsvermögen. Die Pötte zerplatzen ja selten schon nach zwei, drei Schüssen. Manche halten dauerhaften Beschuss einfach aus, andere setzen lebensverlängernde Gegenmaßnahmen ein oder einen Gegner außer Gefecht.

Mit coolen Effekten kann man nich ja jagen - zum Spiel hin.
Mit schicken Effekten kann man mich ja jagen - zum Spiel hin.
Der gekonnte und vor allem zeitlich gut abgepasste Umgang mit den Fähigkeiten ist das A und O eines erfahrenen Kapitäns. Mächtige Flaggschiffe rasen mit einem Boost etwa in die Nähe eines Gegners, stehen dann aber nahezu still. Jetzt richten ihre Flak-Geschosse auf kurze Distanz mächtigen Schaden an, während ein bestimmter Schuss die Triebwerke ihres Ziels kurzzeitig herunterfährt.

Meine starke Seite

Andere Schiffe können sich tarnen, stellen die Panzerung eines Verbündeten wieder her, errichten einen Schutzschirm oder springen einige hundert Meter durch den Raum – vielleicht hinter einen „Heckenschützen“, dessen riesige Hauptwaffe nur geradeaus feuern kann. Erstaunlich übrigens, wie viele der Fähigkeiten denen der Dreadnought-Schiffe ähneln. Mein aktueller Favorit ist die Reaper, mit der ich einem Gegner direkt vor meiner Nase gewaltig zusetzte, an den Seiten aber sehr verwundbar bin.

Ein Schild schützt Back- und Steuerbord deshalb einige Sekunden lang vor großem Schaden: Kann ich den Gegner in dieser Zeit erledigen, während ich eine geschützte Seite in seine Richtung drehe oder ziehe ich mich zurück, so lange der Schild aktiv ist? Position zum Feind und Ausrichtung spielen eine wichtige Rolle – ein wichtiges Element im (Raum)schiffduell.
 

AUSBLICK



Als Spieler ist es mir natürlich egal, wer sich wen zum Vorbild nimmt: Mit World of WarShips, Dreadnought und Fractured Space befinden sich drei Titel in Entwicklung, denen das Bewegen gewaltiger Schiffe und taktische Kriegsführung wichtiger sind als blitzschnelle Reaktionen – und daran habe ich meine helle Freude! Die Beschränkung auf ein Einsatzgebiet schadet zwar der Motivation und ich bin kein Freund des Freischaltens kompletter Schiffe; lieber würde ich meine Flotte frei ausrüsten. Die fordernde Gebietseroberung sowie die anspruchsvollen Gefechte haben mich allerdings schon jetzt wesentlich mehr Zeit gekostet als ich aufbringen wollte. Immerhin muss man die schweren Weltraumkähne nicht nur geschickt durch die Deckung der Asteroidenfelder bewegen, sondern ihre Stärken auch im cleveren Zusammenspiel mit den Begleitern nutzen. Obwohl noch viele Inhalte fehlen, zähle ich Fractured Space deshalb zu den interessantesten Early-Access-Titeln.

Einschätzung: gut

Kommentare

RealArtox schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben:
Vor allem fehlt ja auch irgendwo ein Ziel: wie Terretorium erobern, Team-Punkte sammeln, was auch immer.
Was genau meinst du damit? Im Grunde ist doch beides drin. Territorien bringen einem selbst Punkte und die dadurch eingenommenen Rohstoffe sind fürs Team so wichtig, dass ich mich wundere, warum das von so vielen vernachlässigt wird. Kann natürlich sein, dass die den schnellen Respawn bevorzugen...
Global betrachtet.
Beispiel Planetside 2: "lokal" muss man auch 1 - 3 Punkte einnehmen und halten, Langzeitmotivation entsteht aber durch das globale erobern von verschiedenen Territorien der Fraktion, dadurch spielt man das spiel über Jahre.
Diese Globale handeln in Verbindung mit Fraktionen fehlt aber.
JCD schrieb am
na dann schmeiß ich das spiel heute nochmal an, kamen ja ständig kleine updates. schauen kann nicht schaden. :D
4P|Benjamin schrieb am
Steht jetzt dran, sehr ausführlich sogar. Allerdings erfährt man erst, welche Systeme sich eigentlich auf einem Schiff befinden, nachdem man es freigeschaltet hat. Da fehlt nach wie vor ein wenig Übersicht.
JCD schrieb am
geht das schon? irgendwie konnte ich nichts freischalten, nur aus einigen sachen wählen. was auf jedenfall fehlte, waren ein paar hinweise, wie welche waffe wirkt, usw.
4P|Benjamin schrieb am
Mit Erfahrungspunkten schaltest du halt neue Schiffe frei. Das ist im Moment das einzige "greifbare" Ziel, Highscorelisten zähle ich mal nicht dazu. ;)
schrieb am