Vorschau: Need for Speed (Rennspiel)

von Marcel Kleffmann



Need for Speed (Rennspiel) von Electronic Arts
No Need for Story
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
17.03.2016
05.11.2015
05.11.2015
Erhältlich: Digital (Origin)
Erhältlich: Digital (Origin)
Erhältlich: Digital (Origin)
Jetzt kaufen
ab 16,00€
Spielinfo Bilder Videos
Bei dem Neustart von Need for Speed soll viel Wert auf die Geschichte gelegt werden. Die Story ist an fünf "Ikonen" aus der realen Welt geknüpft, die wiederum für die fünf verschiedenen Spielmodi stehen. Ob die konzeptionelle Neuausrichtung Erfolg verspricht, erfahrt ihr in der Vorschau.

Warum eine Geschichte?

Bei der Ankündigung von Need for Speed betonten die Entwickler, dass die Geschichte im kommenden Rennspiel eine besondere Bedeutung hätte. Ich war bisher jedenfalls der Meinung, dass ein Rennspiel alles andere als eine Story brauchen würde und auch die vergangenen NfS-Teile überzeugten in diesem Bereich eher weniger - außer vielleicht in Sachen Trash- oder Fremdschämfaktor. Diesmal soll es um fünf ikonenhafte Persönlichkeiten gehen, die an der Spitze der fünf Spielmodi stehen und je nachdem, wie man sich in den unterschiedlichen Disziplinen schlägt, gewinnt man Ruf bei den entsprechenden Cliquen und Ikonen.

Die "Speed Ikone" ist Magnus Walker. Er sammelt und restauriert klassische Porsche 911er und ist für seinen schnellen Fahrstil bekannt. Er soll die Spieler motivieren, ihren Ruf durch adrenalingeladenes bzw. zügiges Fahren zu verbessern. Die "Style Ikone" ist Ken Block (GYMKHANA-Serie). Seine Anerkennung verdient sich der Spieler durch präzise Drifts und Sprünge. Als "Schrauber Ikone" fungiert Nakai-san. Er ist der Gründer von RAUH-Welt BEGRIFF (RWB), einem Unternehmen für Tuning und Customizing. Sein virtuelles Ego soll von den Tuning-Künsten des Spielers
Fahrzeuge können im Rennen beschädigt werden. Die zu sehenden Schäden ist jedoch nur optischer Natur und beeinflussen das Fahrverhalten nicht. In der Werkstatt können die "Kratzer" dann repariert werden.
Fahrzeuge können im Rennen beschädigt werden. Die zu sehenden Schäden sind jedoch nur optischer Natur und beeinflussen das Fahrverhalten nicht. In der Werkstatt können die "Kratzer" repariert werden.
beeindruckt werden.

Weiter geht es mit "Risky Devil“, der "Crew Ikone". Risky Devil ist eine Drift-Truppe, die ihre Manöver in enger Formation fahren. Um für diese Fraktion Ruf zu sammeln, muss der Spieler in Pulks fahren, in denen Zentimeter und "Drift Trains" entscheidend sind. Die fünfte und letzte Ikone ist der Outlaw Morohoshi-san. Seine Aufmerksamkeit gewinnt man, wenn man sich mit den Cops anlegt und ihnen entkommt.

Fließende Übergänge und Pseudo-Coolness

Die Ideen mit den unterschiedlichen Vorbildern und ihren jeweiligen "Fachbereichen“ ist keinesfalls schlecht und bildet mit Herausforderungen, entsprechenden Belohnungen (z.B. Bauteile für das Auto) und einem klaren Ziel ein solides Fundament. Auf Basis dieser Ikonen soll dann die Geschichte erzählt werden, wobei immer wieder Live-Filmsequenzen und das eigentliche Spiel fließend ineinander übergehen. Den Entwicklern war dieses Element sehr wichtig, schließlich soll der Spieler bzw. sein Fahrzeug mit in die Geschichte eingearbeitet werden - und wenn das selbst modifizierte Fahrzeug nahtlos in den Zwischensequenzen auftaucht, ist das zumindest technisch beeindruckend.

Was genau im Verlauf der Story passieren wird, steht in den Sternen, aber nach einem Drift-Rennen von den Highlands in die Stadt trafen sich diverse Underground-Racer in einem Diner und diskutierten darüber, ob "Driften" überhaupt etwas mit Stil und Fahrkönnen zu tun hätten,
Sollte die Polizei einmal auf euch aufmerksam werden, kann man direkt anhalten und eine niedrige Strafe zahlen oder man versucht zu entkommen. Schnappt einen dann die Polizei, dann wird je nach Dauer der Jagd richtig teuer.
Sollte die Polizei einmal auf euch aufmerksam werden, kann man direkt anhalten und eine niedrige Strafe zahlen oder man versucht zu entkommen. Schnappt einen dann die Polizei, kann es je nach Dauer der Jagd richtig teuer werden.
bevor dann ein Rennfahrer zu einem wenig ergreifenden Monolog ansetzte. Das wirkt "nett gemeint", aber schon bei dieser gesehenen Filmszene und den Dialogen musste ich mir ein Grinsen aufgrund des B-Movie-Flairs, der gewollt-krassen Coolness, der Ghetto-Faust aus der Ego-Perspektive und den völlig klischeehaft überzeichneten Charakteren verkneifen. Ich hoffe man wird den Kram auch überspringen können...

Vernetzte Rennwelt

Nach der Präsentation der fünf Geschichten und den damit verbundenen Spielmodi ging der Producer auf den "Network-Screen", quasi den vernetzten Startbildschirm von Need for Speed ein. Neben einem Newsfeed, einem Sozialmenü rund um Freunde, "Spieler, die man kennen könnte", der Garage und der Snapshot-Option (Fotos verwalten) gibt es drei Herausforderungen, die täglich wechseln. Als Belohnung für diese Missionen winken Geld, Reputation bei den Ikonen und ggf. neue Teile für das eigene Gefährt.

Ansonsten wurde auf der gamescom erneut das (optisch sehr eindrucksvolle) Anpassungssystem der Fahrzeuge in den Mittelpunkt gestellt. Abgesehen von dem Look des Fahrzeuges darf man die Performance sowie das Handling des Boliden diesmal genauer abstimmen - wenn gewünscht. Neben einem globalen Schieberegler mit den Extrempositionen "Haftung" und "Drift" können diverse Details wie Launch-Control, Reifendruck, Über- und Untersteuern eingestellt werden, die das Fahrverhalten beeinflussen. An der generellen Arcade-Ausrichtung des Fahrmodells ändert sich jedoch wenig (wir berichteten).
 

AUSBLICK



Auch wenn es prinzipiell eine gute Idee ist, die fünf "Spielvarianten" an fünf Ikonen aus der realen Welt zu knüpfen und darum ein Reputationssystem zu stricken, bin ich von der Notwendigkeit einer Geschichte nicht wirklich überzeugt - das hatte NfS Underground auch nie gebraucht. Das bisher gezeigte Video-Material weiß zwar dank der schicken Integration des eigenen Fahrzeugs zu beeindrucken. Aber die Zwischensequenzen, die ich bislang zu sehen bekam, wirkten eher gezwungen "lässig bis cool", überladen mit Klischees und boten praktisch keinerlei spielerischen Mehrwert. Wäre schön, wenn sich der Eindruck im weiteren Verlauf noch verändern würde. Ansonsten weiß aber zumindest der Kern des Rennspiels zu überzeugen und gerade die individuelle Anpassung der Fahrzeuge im Hinblick auf Aussehen und Fahrverhalten kann sich wirklich sehen lassen. Die Wahrheit liegt letztendlich aber auf der Straße und da steht mit Forza Motorsport 6 durchaus harte Konkurrenz in den Startlöchern - auch wenn sich Turn 10 natürlich auf den Simulationsaspekt konzentriert, während die Handhabung hier deutlich arcadiger ist.

Einschätzung: gut
Need for Speed ab 16,00€ bei kaufen
Need for Speed ab 16,00€ bei kaufen

Kommentare

Grabo schrieb am
Nachdem ich jetzt eine lange Zeit viel Project-Cars gespielt habe, habe ich seit langem mal wieder Lust auf einen guten Arcade-Racer und hoffe, dass dieses Spiel nicht verhauen wird. Die letzten Need for Speed Teile konnten mich alle nicht überzeugen, wobei ich viele gar nicht erst ausprobiert habe. Die Grundidee mit den 5 verschiedenen Disziplinen und die coolen Karren mit den ganzen Tuningmöglichkeiten, die coolen Drift-Scenen aus dem Trailer und die coole Mucke machen schon mal Lust auf mehr.
Ich hoffe nur, dass die Fahrphysik wenigstens ein wenig anspruchsvoll sein wird, am wichtigsten ist aber einfach dass es richtig Spaß macht, es muss fetzen!
Veldrin schrieb am
Jarnus hat geschrieben:gibt es heute eigentlich noch klassische arcarde racer? irgendwie wird es da ziemlich dunkel...ein aussterbendes genere?
wo sind die Burnouts, die Projekt Gotham Raceings, die alten Need for Speeds oder dinge wie Split/Second und semi-arcarde racer mit toller karriere, wie die TOCA, DTM-Racedriver 1-3 serie?
NfS HP 3 und Rivals gingen nochmal in die richtung, Grid gibt es noch, aber ansonsten wurde fast jede serie in ein open-world konzept gepresst!
zumindest gefühlt, war das racing genere in den letzten beiden generationen deutlich besser und vielfältiger vertreten!
Vielleicht im Indiebereich. Distance wollte ich mir mal genauer angucken. Sieht ein bisschen aus wie F-Zero X, nur in zeitgemäß.
Und nicht zu vergessen die alte Ridgeracerteile (und Rageracer). Das war purer Fahrgenuss in meist hübschen Strecken und antreibender Mukke. Type 4 hatte so ne Miniministory die absolut nicht der Rede wert war. Immerhin komplett ohne Ghetto :)
Das neue Ridgeracer Dubstep (so hieß es doch? :mrgreen: ) ist einfach nur fürn Arsch.
Veldrin schrieb am
Danny. hat geschrieben:ich würde mir eine Story wünschen, sehr sogar
deshalb kann ich auch mit Forza etc. nicht so wirklich warm werden, da es einfach nur stupides fahren ist, ein Rennen nach dem anderen - völlig unmotiviert und eintönig
am schlimmsten sind immer diese ellenlangen Listen mit Events, in denen dann wieder 1000 Events sind und darin wieder 500 Events :sabber: totlangweilig, wobei Gran Turismo noch der unangefochtene König der Langeweile ist :Blauesauge:
und iiiiimmer wieder die gleichen Strecken nur mit anderen Klassen
eine gute Story hab ich bisher aber noch nicht erlebt, wobei diese hier zumindest optisch schon mal besser rüber kommt als alles was ich bisher gesehen hab bei Rennspielen :Blauesauge:
The Run hatte eine echt geile Idee, war nur katastrophal umgesetzt
es brauch jetzt nicht der Überflieger sein mit peinlichen Liebesschnulzen und Freunden die zu Feinden werden, aber einfach dieses Proleten Underground Feeling, immer der beste sein, Stress mit anderen Crews usw. und das filmreif umgesetzt mit guten Schauspielern und eben so ein nahtloser Übergang
wenn die das echt gut hinkriegen dann Hut ab wie ich finde
ich bin gespannt 8)
+1 JA! Nur ohne das Ghettogehabe. Midnight Club 2 hat mir damals aber sehr gefallen, da konnte man das Gehabe aber auch nicht ernst nehmen. Aber so wie im Test beschrieben ist es 100% Ghetto. FInde ich schade.
johndoe1525641 schrieb am
Elderbunnie hat geschrieben:Naja, Shift 1 und 2 wurde von den Slightly Mad Studios entwickelt. Wenn du also ein neues Shift ohne NFS haben willst nimm Project Cars, denn das ist quasi der "Nachfolger" wenn man der Historie von SMS folgt. ;)
Wollt ich gerade sagen, "Shift 3" ist ja, wenn man so will, "Project CARS". EIgentlich paßt "Shift" nicht so richtig in die "NfS"-Reihe, weil man hier anfing, "GT" und "Forza" ans Bein zu pinkeln. Das macht diese Spiele nicht schlecht, aber in der Ecke ist die Konkurrenz schon groß, da wird es schwer zu überleben. Was bleibt für "NfS"? Meinetwegen auch ein Open-world-Racer mit pubertärer Story -- habe ich schonmal gesagt, daß mir Story egal ist? --, ich hätte gerne irgendwas Bockschnelles mit pittoresken Unfällen und gediegenen Massenkarambolagen, gerne ohne nervige Polizei als ewige Spaßbremse.
Guffi McGuffinstein schrieb am
Naja, Shift 1 und 2 wurde von den Slightly Mad Studios entwickelt. Wenn du also ein neues Shift ohne NFS haben willst nimm Project Cars, denn das ist quasi der "Nachfolger" wenn man der Historie von SMS folgt. ;)
schrieb am