Vorschau: Expeditions: Viking (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Release:
27.04.2017
Erhältlich: Digital
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ab 6,19€
Spielinfo Bilder Videos
Die Angreifer kommen ...

Anfänglich beharke ich die ersten Gegner mit Fernkampfattacken, die noch wenig effektiv sind, weil die Feinde zu weit wegstehen. Die Trefferwahrscheinlichkeit (jederzeit sichtbar) liegt bei knapp 50 Prozent. Die meisten Pfeile gehen vorbei. Die Feinde rücken aber stetig vor, greifen selbst mit Pfeil und Bogen an und landen sogar einen Glückstreffer bei einem meiner Nahkämpfer, den ich in der nächsten Runde erstmal verarzte. Jeder Charakter verfügt neben dem Standardangriff über Spezialfähigkeiten, die keine Abklingzeit haben, sondern über eine limitierte Anzahl an Aufladungen pro Kampf verfügen - hierzu gehört z.B. das Heilen oder der Schnellschuss der Bogenschützen. Man muss also den richtigen Zeitpunkt für die Aktion wählen.

Als die Gegner näher kommen und die Brücke betreten, setze ich den Schnellschuss ein. Damit kann mein Bogenschütze zwei Schüsse in einer Runde auf Kosten der Genauigkeit machen - und schon liegt der erste Feind am Boden. Der nächste Gegner versucht die Brücke schnell zu überqueren,
Geirny heilt 50 Trefferpunkte eines Verbündeten in dieser Runde.
Geirny heilt 50 Trefferpunkte eines Verbündeten in dieser Runde.
achtet aber nicht auf die Eisfläche am Boden und stürzt - solch ein Geländehexfeld führt nicht zwangsweise zum Sturz, sondern nur manchmal. Der gestürzte Gegner ist ein gefundenes Fressen für meine Nahkämpfer, die ihre Deckung verlassen und kurzen Prozess mit Axt und Dolch machen. Und nach ein wenig Gegenwehr und einem weiteren verletzten Mitstreiter ist das halbe Dutzend Norweger ausgeschaltet. Trotzdem ist der Angriff nicht vorbei, da noch weitere Feinde im Norden lauern ... Und je nach Erfolg im Kampf gegen die Norweger, darf man Gunnarr höchstpersönlich oder einen "namenlosen Krieger" gefangen nehmen, wodurch wiederum alternative Gesprächsoptionen mit den besagten Personen in der Erkundungsphase offeriert werden.

Allgemein machen die Kämpfe durch die vielen Fähigkeiten, die relevanten Umgebungen, die limitierten Talente, das Speicher-Verbot in laufenden Gefechten und die taktischen Möglichkeiten einen ziemlich guten Eindruck. Jedoch erscheinen mir die Fernkämpfer etwas zu stark und die Gefechte könnten etwas zügiger inszeniert werden, da die Laufwege stellenweise recht lang sind und die Kamera z.B. Pfeilen folgt, die ins Nichts gehen. Übrigens: Im Kampf gestorbene Helden bleiben dauerhaft tot. Übernatürliche Elemente wie Wiederbelebungen oder Zauber sind nicht enthalten.

Mit erlangten Erfahrungspunkten lassen sich Talente und Fertigkeiten ausbauen.
Mit erlangten Erfahrungspunkten lassen sich Talente und Fertigkeiten ausbauen.
Erkundung, Handel und Dorfausbau

Nach diesem Auftakt der ersten Kampagne von Expeditions: Viking muss man sich, vor allem auf den Reisen und bei der Erkundung der ungastlichen Umgebung, um die Gesundheit, die Ausrüstung und das Wohlbefinden der Party kümmern - und gerade die Verwundeten oder Erkrankten müssen versorgt werden. Solche Expeditionen sind wichtig, um Kontakte zu anderen Stämmen oder Völkern aufzubauen, Handel zu treiben, Beute im Kampf zu machen und die Geschichte weiterzuführen. Aber auch die Gebäude im eigenen Wikinger-Dorf dürfen ausgebaut werden, wenn genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. So kann ein Langhaus zu einer Met-Halle/Taverne oder einer Festung ausgebaut werden. Oder man zieht zusätzliche Verteidigungsanlagen hoch. Im Gespräch mit den Dorfbewohnern soll man ihre Bedürfnisse herausfinden können. Doch ob man auf ihre Wünsche eingeht, bleibt einzig und allein dem Anführer überlassen.

 

AUSBLICK



Der angespielte Auftakt von Expeditions: Viking macht definitiv Lust auf mehr, auch wenn von Geschichte, Dialogen, Konsequenzen und den eigentlichen Erkundungstouren bisher kaum etwas zu sehen war. Neben dem klassenlosen Charaktersystem und den vielen verfügbaren Fähigkeiten gefällt mir die Umstellung auf die Bewegung in Echtzeit außerhalb der Kämpfe, da so das Spieltempo erhöht wird und größere Umgebungen umsetzbar werden. Die Gefechte hinterließen ebenso einen guten Eindruck, da die Waffen und die zahlreichen Fertigkeiten der Charaktere diverse Taktiken und Vorgehensweisen ermöglichen. Nicht auf Abklingzeiten bei Spezialfähigkeiten zu setzen, sondern die Nutzung pro Gefecht zu limitieren, finde ich gelungen, da so Timing und Management wichtiger werden. Bloß die Bogenschützen wirken etwas zu stark. Es bleibt zu hoffen, dass die Umgebungen mehr Überraschungen mit sich bringen werden, die Komplexität der Kämpfe im Spielverlauf weiter zulegt und die Geschichte fesseln kann ...

Ersteindruck: gut
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Kommentare

Solon25 schrieb am
Ich spiele beides, muss nur gut sein.
Nightfire123456 schrieb am
Solon25 hat geschrieben:
Nightfire123456 hat geschrieben:Das Vikinger Szenario ist auch noch relativ unverbraucht.
Das dachte sich Kalypso Media wohl auch und tritt als Publisher von "Vikings: Wolfes of Midgard" auf. Allerdings ist dieses ein ARPG http://store.steampowered.com/app/404590/
Hatte schon mal davon gelesen. Klingt auch nicht übel. Ich spiele aber eher seltener Action RPG. Das Taktische Vorgehen von Expeditions sagt mir mehr zu.
Solon25 schrieb am
Nightfire123456 hat geschrieben:Das Vikinger Szenario ist auch noch relativ unverbraucht.
Das dachte sich Kalypso Media wohl auch und tritt als Publisher von "Vikings: Wolfes of Midgard" auf. Allerdings ist dieses ein ARPG http://store.steampowered.com/app/404590/
Nightfire123456 schrieb am
Der Vorgänger war mich eine ziemliche Überraschung. Wirkte erst ziemlich hölzern und langweilig, aber nach kürzester Zeit war ich Teil der Welt und hatte großen Spaß damit. Das Vikinger Szenario ist auch noch relativ unverbraucht. Bin schon auf den Test gespannt
Solon25 schrieb am
Als ich zuerst "Echtzeit" las wurde ich leicht nachdenklich. Zum Glück kam dann aber: "Als die ersten Gegner in Sichtweite sind, wechselt das Spiel nahtlos vom Echtzeit-Modus zu den rundenbasierten Kämpfen", und es beruhigte sich wieder.
Zu dem Erkundungsmodus würde ich dann in einem Test gerne etwas mehr erfahren. Im Vorgänger hatte ich beim ersten mal vieles erkundet, wurde aber öfters beraubt und hatte dann schnell keine Ressourcen mehr. Das veranlasste mich nochmal anzufangen. Ich hoffe hier wird erkunden nicht ebenso "bestraft" :)
schrieb am