Vorschau: Crossout (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Crossout: Mit selbstgebauten Vehikeln in die letzte Schlacht
Mad Max Marke Eigenbau
Entwickler:
Release:
30.05.2017
30.05.2017
30.05.2017
Spielinfo Bilder Videos
Rabiates Gemetzel auf Rädern war schon immer das Spezialgebiet des russischen Entwicklers Targem: Nach LAN-Party-Geheimtipps wie Gear Grinder oder Insane 2 versucht sich das Studio neuerdings an einem MMO, in dem man die Endzeit-Vehikel frei auf- und umbaut, um sie danach wieder mit Kanonen zu zerlegen. Die endgültige Mehrspieler-Gaudi für Mad-Max-Fans?

Rollende Kampfmaschinen

Ein Grund für die Neuausrichtung war vermutlich der Erfolg des Panzergemetzels World of Tanks. Ähnlich wie dort duelliert man sich auch in der Early-Access-Version von Crossout zwischen den Deckungen und klickt sich durch Menüs mit Herausforderungen, diversen Währungen und Ressourcen. Entscheidende Unterschiede sind allerdings das Endzeit-Szenario sowie die Bastelwut, die in der Werkstatt an den rostigen Kampfmaschinen ausgelebt werden kann. Die gewählte Fraktion „schmiedet“ einem auf Wunsch gerne vorgefertigte Rostlauben. Danach motzt man sie aber mit derart vielen Rammbock-Klingen, Kanonen und Panzerung auf, dass selbst das A-Team neidisch würde. Einige Begrenzungs- und Balance-Systeme sorgen dafür, dass man sich kein zu übermächtiges Vehikel baut – es sei denn, man spielt sich im Shop als Wal auf und kauft sich schon zu Beginn die fetten Pakete mit Münzen, Ressourcen und hübschen Endzeit-“Panzern“. Andernfalls kann es viele Stunden dauern, bis man genügend Teile gesammelt hat, um das Fahrgestell zu erweitern, so dass mehr Bewaffnung und eine bessere Kühlung derselben möglich wird.

Hübsch verfallen: Die Schlachtfelder erinnern angenehm an rostige Kunstprojekte wie Odonien in Köln oder Dan Bells Ausflüge an verlassene Orte.
Schön verfallen: Die Schlachtfelder erinnern angenehm an rostige Kunstprojekte wie Odonien in Köln oder Dan Bells Youtube-Ausflüge an verlassene Orte.
Man kann allerdings auch ohne Sonderausgaben Spaß haben. Zunächst muss man sich zwar in die etwas sperrige Menüführung hineinfuchsen, dann lassen sich die Teile in der Werkstatt aber einfach aneinander pappen oder verschieben: Hier noch ein vergittertes Schutzfenster, da noch ein Aggregat, welches mich nach einem Sturz wieder auf die Reifen hievt und dort noch zwei extra dicke Kotflügel über das Rad. Zu guter Letzt klatsche ich noch zwei eigentlich als Tür gedachte Bauteile ans Heck, um mit ihnen die Rückseite der Räder zu schützen. Oder man handelt mit überzähligen Exemplaren auf dem Marktplatz, um sich dringend benötigte Utensilien zu beschaffen. Wer möchte, kann beim Bau sogar von Grund auf mit Rahmen-Elementen anfangen, relativ frei eine Fahrerkabine befestigen oder sogar Flugzeugteile verbauen. So entstehen herrlich bizarre Ungetüme aus rostigem Stahl. Cool auch, dass sich die kreativen Meisterwerke anderer Spieler online durchblättern und binnen Sekunden Probe fahren lassen. Vom bizarren meterlangen Stahlgerippe mit mehreren Waffenreihen bis zum dick verpackten Panzer-Bulli sind erstaunlich viele Ansätze zu entdecken, bei denen sich das Gewicht der Teile übrigens aufs Fahrverhalten und Durchhaltevermögen der Panzerung auswirkt.

Kurzer Schlagabtausch

Auf dem Schlachtfeld bekämpfen sich meist zwei Teams von je acht Spielern beim Versuch, Zonen einzunehmen. Oft findet man nur eine Hand voll Mitspieler, der Rest wird aber passend mit Bots aufgefüllt. Im Gemetzel machen sich dann sofort die Vorteile und Schwachstellen der Boliden bemerkbar. Die fette neue Kanone z.B. macht meinen Pickup gleich spürbar schwerer, was seine Beschleunigung beeinflusst und die Balance deutlich frontlastiger macht. Außerdem zwingt mich die veränderte Bewaffnung, meine Angriffsstrategie umzustellen. Während ich mich vorher gerne direkt ins Getümmel gestürzt habe, ist jetzt eher die Panzertaktik angesagt: Erst einmal vorsichtig den Schwarm gegnerischer Punkte auf dem Radar einschätzen! Kurz danach schlängele ich mich langsam durch verrostete Container und gestrandete Wüstenschiffe zu einem Grüppchen von Nachzüglern, die ich schließlich mit der fetten Kanone aus der Distanz überrasche.

Nicht hübsch aber häufig: Die Explosionen wirken ziemlich billig. Das modulare Zerstörungssystem macht das aber wieder mehr als wett!
Nicht hübsch aber häufig: Die Explosionen wirken ziemlich billig. Das modulare Zerstörungssystem macht das aber wieder mehr als wett!
Diese schwere Waffe bringt nur wenig Munition mit und lässt sich lediglich in einem schmalen Winkel ausrichten, daher muss ich meine Opfer möglichst frontal aufs Korn nehmen. Wumms! Der erste Schuss hat gesessen, danach ist die MG dran. Nach dem Umbau kann sie zwar nicht mehr den Bereich hinter mir beschützen, besitzt aber nach wie vor ein endloses Magazin und kann höchstens überhitzen. Wumms, ein weiterer Treffer verwandelt den angeschlagenen Gegner in eine Explosionswolke. Doch schon Sekunden später knickt meine Hinterachse ein, weil mir jemand das seitlich ungeschützte Rad aus der Verankerung geballert hat. Schönen Dank auch! Also eiert mein dreirädriges Gefährt die letzte Minute lang wie besoffen übers Schlachtfeld, so dass ich bei jedem Kanonenschuss einschätzen muss, wie sehr mich der Rückstoß nach hinten schleudert – eine nicht zu unterschätzende Prüfung der Improvisationsfähigkeit!

Kommentare

dadaaaaa2017 schrieb am
Crossout 3 Tage gespielt, es läuft auf Geld ausgeben hinaus und dann beachtet man nicht, weil man es nicht weiß, dass sich auch das Power Level erhöht und jeder nur noch mit Raketen rumballert ab einem bestimmten Powerlevel.
Raketen gehören einfach nicht in das Spiel.
Es läuft nur noch darauf hinaus, wer läuft als erstes los und spielt den Tank damit andere ballern dürfen.
Sprich ab Power Level 4k stehen alle nur noch weit weg, am besten am anderen ende der map und boten ein tot.
Cheater an jeder ecke und zu 86% nur russen die natürlich keine Ahnung von cheats haben.
Rate jeden von dem Spiel ab, der keine hacks kaufen und keine 30-50? ausgeben möchte.
Der Anfang gestalltest sich einfach, da die KI am Anfang eingebunden aber danach wird die option einfach aus dem Spiel genommen und man wird dauerhaft gezwungen gegen hacker und andere zu spielen.
PVE kannst du nur Spielen, wenn du genug Benzin in PVP Gefechten gewonnen hast, sprich antisoziales Verhalten wird auch in diesem Spiel wieder Mal hoch gefördert.
Mein Fazit, Hände weg und auf kein Fall so etwas unterstützen, schon aus Prinzip nicht.
Dat Scharger schrieb am
Also so etwas reizt mich durchaus, nur wenn ich schon lese, dass ab Level 10 der Grind enorm anzieht, habe ich auch wenig Lust darauf.
Nun, solange der Grind übers PvE nicht um ein Vielfaches länger ist, kann man es ja als reines Gelegenheitsspiel betreiben.
Eisenherz schrieb am
Momentan ist der F2P-Markt dermaßen übersättigt, dass sich für sowas kaum Spieler finden. Da muss man schon absolut hochqualitativ herausragen, und das schafft Crossout leider nicht.
Kivlov schrieb am
Bild
Für mich gibt es nur ein "Crossout" und zwar für den Amiga! :Blauesauge: Da konfiguriert man sogar auch seine Kiste .
DonDonat schrieb am
Gamer433 hat geschrieben: Ich halte es mal im Auge, denn ein bisschen Hoffnung habe ich ja doch, dass es irgendwann mal was taugen wird. ;)
Ist komplett kostenlos: du könntest es also jederzeit runterladen und testen :wink:
Zum kurz testen und ausprobieren eignet sich wohl auch der aktuelle Stand. Für längerfristige Motivation sorgt jedoch absolut nichts: das Grinden im "späteren" Spielverlauf ist echt langweilig und absolut nicht "belohnend"...
Skippofiler22 hat geschrieben:Mir sagen diese Spiele genauso wenig wie die "B-Ware" eines Spiels. Aber "Autos demolieren" hört sich nach fast jedem Rennspiel an. Und auf Autos schießen wiederum nach GTA 1-5. Aber da gibt es auch fast unzählige "Klone" davon, wie zum Beispiel "Syndicate Wars" oder "Mafia 1-3".
Die Vergleiche hauen nicht so wirklich hin: Crossout ist eher eine Art World Of Tanks nur eben in der Postapokalypse und mit gepanzerten, sehr sehr arcadigen Autos^^
schrieb am