Vorschau: Daiichi Dash (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Daiichi Dash (Plattformer) von KKM Interactive
Bizarre Atom-GAU-Action
Entwickler:
Publisher: KKM Interactive
Release:
26.04.2020
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Auf der A Maze gab es viele durchgeknallte kleine Konzepte zu sehen. An einem davon konnte man nur schwer vorbei gehen, weil das schreiend bunte Artdesign mit seinen knalligen Farben einem regelrecht ins Gesicht sprang: Daiichi Dash ist an klassische Jump-n-Shoots wie Contra angelegt. Die tragische Heldin Aiko sucht nach der Nuklear-Katastrophe Rache an ihren Verursachern.

Die etwas andere Rache-Story

Nachdem die zwölf Jahre junge Aiko aufwacht und von der Katastrophe erfährt, läuft sie also schwer bewaffnet durch das von bizarren Mutanten verseuchte Sperrgebiet, um ihnen ordentlich mit einem Laserstrahl einzuheizen, der allerdings nur wenige Meter weit reicht. Nachdem ich ein paar aufrecht humpelnde Zombiekatzen abgewehrt habe, schleudere ich mit der Sekundärwaffe einen von der Physik-Engine berechneten Kugelschwall in sie hinein – sehr praktisch für dickere Brocken. Danach sind ein paar aggressive Regenbogenkraniche an der Reihe, die ich mit dem Jetpack erreiche. Später kommen auch Extra- und Distanzwaffen wie eine langsam nachladende Railgun hinzu. Damit die Action angesichts der noch recht jungen Katastrophe nicht komplett zum unangemessen albernen Spektakel verkommt, will der vierköpfige (nicht wörtlich gemeint!) Entwickler KKM aus Berlin das Spiel in eine Hintergrundgeschichte einbetten, die im Gegensatz zur schnellen Action nachdenklich stimmen soll. Es gibt keine ausufernde Rahmenhandlung, aber doch einen kleinen erzählerischen Ausgleich, der sich um die Risiken der Kernkraft dreht, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger auskommen soll.

Die wild gemischten Soundeffekte wirken ähnlich durchgeknallt wie das Artdesign.
Die wild gemischten Soundeffekte wirken ähnlich durchgeknallt wie das Artdesign.
Statt wie Metroid auf eine sich öffnende Welt zu setzen, wird es eher linear zugehen, allerdings nicht ohne einige Geheimräume. Der Level-Aufbau erinnert also an Spiele wie Turrican. Das ungezügelte Farb-Chaos wirkt zu Beginn übrigens ziemlich verwirrend, was allerdings ein gewolltes Element des Spieldesigns darstellt: Per Scan-Funktion offenbart man begehbare Wege. Je länger man spielt, desto intuitiver soll man Plattformen und Geheimräume auch ohne die Hilfe erkennen, zumal die Kamera dynamisch heraus zoomt und den Spieler auf wichtige Orte aufmerksam macht. Da die Entwickler Fans von Battletoads und Dark Souls sind, wirkt bereits der Einstieg ziemlich knackig, obwohl ich mich nach ein paar Bierchen auf der Amaze auch etwas dämlich angestellt habe. Allgemein soll das Spiel ein kniffliges Jump-n-Shoot werden, allerdings nicht übertrieben schwer. An der Steuerung sollte allerdings noch ein wenig gefeilt werden – sie fühlte sich noch nicht so intuitiv an wie in manch anderem actionreichen Indie-Plattformer. Als Engine nutzt KKM eine modifizierte Version von Unity. Der Steam-Release des vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Spiels ist etwa für März bis April des kommenden Jahres angesetzt.
 

AUSBLICK



Daiichi Dash war definitiv einer der Titel, welche auf der Amaze viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Auch mich hat der Mix aus krassen Farbkontrasten schnell in seinen Bann gezogen, zumal das Tohuwabohu auch spielerisch zum Zuge kommen soll. Der momentane Einstieg fühlte sich zwar noch etwas holprig an, aber bis zum Release im kommenden Frühjahr wollen die Entwickler noch am Treffer-Feedback und anderen Feinheiten feilen – und jede Menge ungewöhnlich kontrastreiche sowie bunte Levels basteln.

Einschätzung: gut

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