gc-Vorschau: Lonely Mountains: Downhill (Geschicklichkeit)

von Marcel Kleffmann



Lonely Mountains: Downhill (Geschicklichkeit) von Megagon Industries
Abfahrt über Stock und Stein
Entwickler:
Publisher: -
Release:
10.2019
kein Termin
23.10.2019
23.10.2019
07.05.2020
23.10.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Steam, Microsoft Games Store)
Erhältlich: Digital (PSN, Steam, Microsoft Games Store)
Spielinfo Bilder Videos
Seit mehreren Jahren arbeitet das Berliner-Zwei-Mann-Studio Megagon Industries an dem Geschicklichkeits-Rennspiel Lonely Mountains: Downhill, das für PC, PlayStation 4, Switch und Xbox One erscheinen soll. Wir haben uns auf das virtuelle Bike geschwungen, sind steile Berge runtergebrettert und sehr häufig auf die Nase geflogen. Aber die Stürze spornten auch an ...

Ab nach unten...

Das Konzept von Lonely Mountains: Downhill ist simpel, aber überraschend fordernd und kurzweilig: Man startet mit einem Fahrrad irgendwo auf einer der vier Abfahrtspisten auf einem hohen Berg und muss irgendwie das Ziel im Tal erreichen. Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Descenders wurden allerdings die Strecken auf dem Berg eigenhändig gestaltet und nicht prozedural generiert. Es geht einzig und allein um die Abfahrt - und die Erkundung des Geländes, um Abkürzungen, kreative Wege oder Sammelkram zu finden. Auch Punkte für Stunts oder so etwas gibt es nicht. Nur der Berg, das Bike und die Abfahrt…

Im "normalen Spielmodus" versucht man auf Zeit von Checkpoint zu Checkpoints zu radeln. Baut man währenddessen einen Unfall, weil ein Baum im Weg war oder der Sprung trotz Zusatzschub via "in die Pedale treten" nicht weit genug war, darf man vom vorherigen Checkpoint aus weitermachen und es erneut probieren, wobei auch die Zeit beim Zurücksetzen des Charakters zurückgedreht wird, was die "Strafe" deutlich abmildert. Dann gibt es noch einen Modus, in dem die Zeit zwischen den Checkpoints immer und immer weiter läuft, egal ob man Unfälle baut oder nicht. Im Modus "Free Play" gibt es keine Checkpoints. Stattdessen hat man nur ein Leben und kann manchen, was man will. Einen direkten Mehrspieler-Modus gibt es nicht, stattdessen soll es sehr viele Bestenlisten geben.
Das Fahrverhalten des Fahrrads reagiert ebenfalls auf die Beschaffenheit des Untergrunds.
Das Fahrrad reagiert ebenfalls auf die Beschaffenheit des Untergrunds.

Fahrrad-Karriere

Je nach Erfolg bei der Abfahrt schaltet man neue Fahrräder mit unterschiedlichen Fahreigenschaften (Grip, Beschleunigung, Sprinten, Stabilität etc.), Lackierungen und Outfits frei, schließlich sind manche Bikes auf manchen Strecken geeigneter als andere fahrbare Untersätze. Die einzelnen Bestandteile der Fahrzeuge lassen sich nicht modifizieren.

A und O bei solch einem Geschicklichkeits-/Rennspiel ist natürlich eine möglichst präzise Steuerung und diese haben die Entwickler gut hinbekommen. Das Bike reagiert schnell und direkt auf die Steuerungseingaben. Der Programmierer (Jan Bubenik) meinte sogar, dass er es merken würde, wenn das Spiel auf einem Fernseher "ohne Game-Modus" laufen würde (höhere Latenz bei der Bildwiederholung).

Saubere Steuerung

Das Fahrrad kann mit dem Stick oder den WASD-Tasten basierend auf der Position der Spielfigur auf dem Bildschirm oder aus der Sicht des Fahrers gesteuert werden - hat man sich auf eine Variante eingestellt, ist die Umstellung auf die Alternative ziemlich fies. Bei der Steuerung anhand der Position auf dem Bildschirm fährt das Fahrrad nach rechts, wenn man den Stick nach rechts bewegt und nach unten (also auf die Kamera zu), wenn man den Stick nach unten drückt.
Lonely Mountains: Downhill verzichtete bewusst auf Musikuntermalung. Es sind nur Umgebungsgeräusche und das Fahrrad zu hören.
Lonely Mountains: Downhill verzichtete bewusst auf Musikuntermalung. Es sind nur Umgebungsgeräusche und das Fahrrad zu hören.
Klingt komisch, funktioniert aber intuitiv gut, obgleich es ungewöhnlich ist und es recht häufig vorkommt, dass man mit dem Fahrrad auf die Kamera zufährt. Baumwipfel und andere Level-Objekte helfen dann bei der Orientierung. Der andere Steuerungstyp orientiert sich an der aktuellen Blickrichtung des Bikers. Die weiteren Steuerungsoptionen mit Bremsen, Beschleunigen und Sprinten (begrenzte Aufladung) fallen ziemlich übersichtlich aus.

Bei den Probeabfahrten waren noch kleine Clipping- und Kollisions-Macken zu erkennen - und manchmal erschloss es sich mir nicht, warum mein Biker bei einer Landung nach einem Sprung gestürzt und bei einer ähnlichen Ladung weitergefahren ist. Aber grundsätzlich ist die Steuerung vorbildlich.
 

AUSBLICK



Lonely Mountains: Downhill hat nach der Anspielrunde einen guten Eindruck hinterlassen, was hauptsächlich daran liegt, dass das Berliner Entwicklerduo die Steuerung der rasanten Talfahrt präzise und griffig hinbekommen haben - bis auf leichte Macken beim Kollisionsverhalten. Nach kurzer Eingewöhnung geht die Fahrt gut von der Hand, trotzdem sollte man sich auf haufenweise Stürze einstellen, denn die Strecken sind nicht ohne, egal ob mit oder ohne Checkpoints. Auch die Low-Poly-Optik passt und wenn man sich in der Umgebung ein bisschen umschaut, lassen sich kreative bis gefährliche Abkürzungen finden. Beweisen muss Lonely Mountains: Downhill noch, ob die vier geplanten Abfahrten genug Stoff für Bestenlisten-Jagden und Erkundungstouren bieten werden.

Einschätzung: gut

Zum Special: Highlights der gamescom 2019

Kommentare

Xalloc schrieb am
Ich warte schon lange darauf. Hoffentlich habe ich dann das Durchhaltevermögen, die Level immer wieder anzugehen.
Wie ist denn die Steuerung beim "Gas geben"? Analog oder Digital? Bei Analog hätte man ja wieder das Problem der fehlenden analogen Trigger auf Switch ... Muss ich mal schauen, ob ich es mir auf Switch oder Steam kaufe. Kommen denn alle Versionen zur gleichen Zeit?
schrieb am