Vorschau: Assetto Corsa Competizione (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: 505 Games
Release:
29.05.2019
23.06.2020
24.02.2022
23.06.2020
24.02.2022
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store), Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Virtueller Motorsport

Neben der überarbeiteten Fahrphysik und modernen Technik markiert das neue Einstufungssystem den größten Fortschritt. Es trägt nicht nur dazu bei, mit Bewertungen hinsichtlich Streckenkompetenz, Konsistenz und Wagenkontrolle ein Spiegelbild der eigenen Leistungen zu zeigen, sondern liefert mit visuellen Markierungen sogar Anmerkungen in Echtzeit, was man gerade falsch gemacht hat und wie man sich als Fahrer verbessern kann. Zwar arbeitet das System noch nicht perfekt und wertet manchmal fragwürdig, doch das grundlegende Konzept ist klasse.

Neben den Fahrerwertungen gibt es außerdem drei separate Einstufungen für den kompetitiven Bereich. Das Safe Rating zeigt z.B. an, ob ein Spieler in Positionsduellen sich fair verhält oder immer wieder in Kollisionen verwickelt ist. Die Wertung für Racecraft ist dagegen ein Indikator dafür, wie clever man sich in Zweikämpfen positioniert und wie erfolgreich man die Überholmanöver abschließt. Als drittes gibt es außerdem eine Competition-Einstufung, zu der es noch keine konkreten Infos gibt. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich hier um einen Wert handeln dürfte, der den generellen Erfolg des Piloten widerspiegelt, darunter z.B. Siegquoten oder Startplätze in der Qualifikation inklusive der Relation zur endgültigen Position.

Freie Fahrt für Pistenrowdies?

Im Mehrspieler-Rennen offenbarte auch das kompetitve Einstufungssystem leider noch Schwächen: Bei der Überrundung weigerte sich einer der Teilnehmer partout, den Führenden passieren zu lassen. Stattdessen ignorierte der Rowdie konsequent alle blauen Flaggen, saß die auferlegte Zeitstrafe einfach nicht an der Box ab und blockierte entweder die Überholversuche oder rempelte den Erstplatzierten mutwillig von der Piste. Was im realen Motorsport ohne Zweifel eine schwarze Flagge und vermutlich eine Sperrung auf Lebenszeit nach sich gezogen hätte, blieb hier ohne Konsequenzen, abseits einer Disqualifikation nach dem Rennen. Realismus hin oder her: Hier muss das System schon vorher eingreifen und
Derzeit tummeln sich bis zu 30 Fahrzeuge auf den Strecken.
Derzeit tummeln sich bis zu 30 Fahrzeuge auf den Strecken.
Spielverderber nach zu vielen Verstößen entweder in einen Geisterwagen verwandeln oder am besten gleich sofort aus dem Rennen entfernen.

Weniger Vielfalt

Den Fokus auf die Blancpain-Serie kann man sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge betrachten: Auf der einen Seite ist es prima, ein offizielles Spiel zur attraktiven GT3-Meisterschaft haben, in dem allen realen Teams, Fahrer, Strecken und das Regelwerk vertreten sind. Auf der anderen Seite bietet Competizione mit dem beschränkten Fuhrpark nicht die Vielfalt des Vorgängers, in dem man sich auch hinter das Steuer von Fahrzeugen anderen Klassen und Rennserien klemmen durfte. Gleiches gilt für die Strecken: Zwar werden die zehn Pisten dank Laserscanning möglichst akkurat nachgebildet, doch vermisst man neben alternativen Layouts weitere Kurse wie die Nordschleife, die nicht Teil der Blancpain sind. Das ist zwar auf der einen Seite verständlich, aber trotzdem sehr schade.

Die große Unbekannte

Geht man hart in die Eisen, bringt man die Bremsscheiben zum Glühen.
Geht man hart in die Eisen, bringt man die Bremsscheiben zum Glühen.
Obwohl wir bereits eine weit fortgeschrittene Version anspielen durften, war ein Blick auf die Meisterschaft und Karriere leider noch nicht gestattet – also genau jede Modi, bei denen der Vorgänger geschwächelt hat. So bleibt aktuell nur die Hoffnung, dass die Entwickler es bei Competizione besser machen und für Solo-Spieler abseits von Einzelrennen, Zeitfahren und Special Events noch genügend weitere Inhalte auffahren, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Einstellen darf man sich schon auf eine knackige KI, deren Können und Aggressivität sich derzeit getrennt in 20 Schritten einstellen lässt. Bereits auf niedrigen Stufen wird man durchaus gefordert, während man in höheren Schwierigkeitsgraden fast schon wie ein professioneller Rennfahrer hinter dem Steuer agieren muss, um mithalten zu können.
 

AUSBLICK



Assetto Corsa Competizione hat das Zeug, eine der besten Rennsimulationen im virtuellen Motorsport zu werden. Das Fahrgefühl mit Lenkrad ist phänomenal und erfordert vor allem beim Anbremsen und dem Reifen-Management noch mehr Feingefühl, wenn man die Kontrolle über die GT3-Geschosse behalten und seine Pneus nicht zu sehr belasten will. Auch das zu Beginn noch ernüchternde Force Feedback hat sich im Laufe des Early Access konstant verbessert und liefert mittlerweile klasse Rückmeldungen. Neben der aufgebohrten Technik bei Grafik und Sound sowie willkommener Features wie dem dynamischen Wettersystem oder Tag-/Nachtzyklus freue ich mich vor allem über die breit gefächerten Bewertungen und Einstufungen von Fahrern, die hoffentlich zu spannenden und fairen Onlinerennen beitragen werden, selbst wenn es nach dem Anspielen diesbezüglich noch Luft nach oben gibt. Dass durch die Beschränkung auf die Blancpain-Serie die Vielfalt des Vorgängers nicht erreicht wird, ist zwar verständlich, aber trotzdem bedauerlich. Ein großes Fragezeichen steht außerdem noch hinter den Spielmodi Karriere und Meisterschaft, die ich leider noch nicht antesten konnte. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Assetto Corsa Competizione für GT3-Fans wie mich alles auffahren wird, um stundenlang ans Lenkrad zu fesseln.

Einschätzung: sehr gut / Fit4Hit
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Kommentare

huenni1987 schrieb am
Jas0nGER hat geschrieben: ?12.05.2019 17:01 Ganz ehrlich, ACC hat einen sehr schweren Stand. Mit SOL hat AC noch einmal einen richtigen Schub bekommen. Der Virtual Racing e.V. bietet eine ganze Endurance Serie mit 55 Wagen auf der Strecke. Inklusive Livestream und allem PiPaPo ... ACC wird noch nicht so angenommen wie es sollte. Ich glaube das wird auch erst einmal so bleiben. Ohne Modsupport oder eigene Skins wird das nix. Schade um die Wettersimulation
Im Moment schwächelt es noch etwas, dass ist richtig. SOL bei AC ist auch richtig klasse, kommt aber im Endeffekt nicht an ACC heran.
Ich sehe ACC nach wie vor als Technik Grundgerüst für AC2. Wenn ACC fertig released wird und dann der volle Content zur Verfügung steht werden sicherlich einige darauf umsteigen.
Ein großes Thema wird aber die Performance sein. Aktuell haben selbst sehr schnelle PC's ordentlich an ACC zu knabbern. Ein Rennen mit dynamischen Wetter und bei Nacht mit 24 Autos ist quasi fast unmöglich mit konstanten 60FPS zu erreichen es sei denn man geht soweit mit der Grafik runter, dass dann wieder AC besser aussieht.
Jas0nGER schrieb am
Ganz ehrlich, ACC hat einen sehr schweren Stand. Mit SOL hat AC noch einmal einen richtigen Schub bekommen. Der Virtual Racing e.V. bietet eine ganze Endurance Serie mit 55 Wagen auf der Strecke. Inklusive Livestream und allem PiPaPo ... ACC wird noch nicht so angenommen wie es sollte. Ich glaube das wird auch erst einmal so bleiben. Ohne Modsupport oder eigene Skins wird das nix. Schade um die Wettersimulation
Varothen schrieb am
Ich hätte ja schon Bock drauf, jedoch missfällt mir der mangelnde Umfang (Strecken, Autos) doch schon sehr. Lasse lieber die Finger davon...
DonPromillo1984 schrieb am
Gaspedal hat geschrieben: ?11.05.2019 00:44 Naja, so toll ist es derzeit nun auch wieder nicht. Die Fahrphysik kommt derzeit nicht mal ansatzweise an rFactor2 Feeling ran (Fahre mit Fanatec CSW 2.5) . Was mir gefällt ist aber das moderne Design und dass endlich auch neben der Strecke etwas passiert, nämlich dass da Streckenposten stehen und mit Fahnen schwenken. Hat ja rFactor2 auch.
Ich finde AC1 immer noch besser und macht mir fahrerisch mehr Spaß. ACC geht in die richtige Richtung aber es fehlen noch so viele Sachen dass wir erst mal abwarten sollten wie die Finale Version wird.
Also ich fahre auch sehr viel Rfactor2 und ich muss sagen dass mir die Fahrphysic und das Force Feedback in ACC besser gefällt. Aber beide bewegen sich auf einem ABSOLUT hohem Niveau! In Sachen Reifenverschleiß und Temperatur finde ich ACC fast besser als Rfactor2. Die Grafik ist aber wirklich umwerfenden selbst in VR, mit einem kleinen Trick läufts jetzt auch wirklich flüssig. Deshalb bevorzuge ich jetzt ACC gegenüber Rfactor2.
El_Bizarro schrieb am
hab es gekauft, aber nur um die devs zu unterstützen :) gt3 klasse is sehr langweilig und keine nordschleife... werd es wohl nie spielen :D ich hoffe einfach das sie das game erfolgreich unter die leute bringen damit es eine zukunft gibt. Assetto Corsa 2 !!! :Hüpf:
schrieb am