Von Grund auf neu
Für den modernen Anstrich hat das deutsche Team den Titel mit Hilfe der Unreal Engine von Grund auf neu entwickelt. Zwar darf man kein grafisches Wunderwerk erwarten, aber vor allem, wenn man an Bord des UFOs diverse Gebäude dem Erdboden gleich macht, gibt es ein paar nette Effekte zu sehen. Darüber hinaus wirkt die frisch texturierte Spielwelt deutlich detailverliebter und lebendiger, wenn sich z.B. das Gras im Wind wiegt oder die Samen von Pusteblumen sanft durch die Gegend schweben. Zwar peilen die Entwickler leichte grafische Verbesserungen für leistungsfähigere Systeme wie den PC oder die stärkere Konsolen an, doch will man auf allen Plattformen eine ähnliche Performance mit einer Darstellung von 30 Bildern pro Sekunde realisieren. Daher ist es derzeit noch offen, ob auch eine theoretisch mögliche Umsetzung für Switch die sechs großen Open-World-Bereiche mit einer akzeptablen Bildrate darstellen könnte.
Mehr als nur ein Grafik-Update
Nicht nur hinsichtlich der Technik, sondern auch der Mechanik wird das Spiel modernisiert. So reicht im Remake ein einfacher Tastendruck, um die Telekinese zu aktivieren, mit der man allen erdenklichen Objekte aufnehmen und durch die Gegend schleudern kann. Zudem ist es möglich, parallel dazu andere Angriffe zu starten oder Fähigkeiten zu nutzen. Zudem gewährt man Crypto jetzt mehr Zeit in der Luft als beim Original. Dort endete ein Abstecher ins kühle Nass schnell tödlich. Im Remake zückt das aggressive Alien bei Kontakt mit Wasser dagegen seinen Schutzschild und wandelt ihn kurzerhand in eine Surf-Unterlage um. Neu ist auch die Möglichkeit, Heuballen in Feuer zu setzen, bevor man sie auf die Gegner schleudert.
Insgesamt soll sich Crypto nicht nur intuitiver steuern, sondern auch spürbar agiler sein als im Original. Dazu tragen auch neue Ausweichbewegungen, ein Dash oder das Umkreisen von Gegnern bei, die man dank des neuen Lock-On-Features immer im Fadenkreuz halten kann. Mit der Fähigkeit, die Gedanken von Menschen zu lesen, hat außerdem ein Spielelement den Weg ins Remake gefunden, das ursprünglich erst beim zweiten Teil enthalten war. Auch die Art, wie man Munition erstellt, hat Black Forest Games aus dem Nachfolger übernommen. Die damaligen Render-Videos weichen außerdem Zwischensequenzen, die mit der Unreal Engine
Er ist wieder da: Crypto hat es auf die gesamte Menschheit abgesehen!
erstellt wurden. Sämtliche Figuren werden außerdem via Motion Capturing animiert, auch wenn mir der gewählte Stil persönlich nicht sonderlich zusagt.
Entdeckung der verlorenen Mission
Zwar wird beim Remake von Destroy all Humans viel runderneuert, doch bei einer Sache bleibt man dem Original treu: Die Sounddateien mit der englischen Sprachausgabe bleiben unangetastet und werden lediglich durch neue Aufnahmen mit den Original-Akteuren von damals ergänzt, um z.B. neue Tutorials zu vertonen. Anders sieht es bei der deutschen Version aus, die mit komplett neuen Sprachaufnahmen aufwarten soll.
Zudem werden selbst Kenner noch eine Überraschung erleben: Bei ihren Nachforschungen sind Black Forest Games im Programmcode des Originals auf eine „verlorene Mission“ gestoßen, die wohl nahezu fertiggestellt wurde und ein sinnvolles Bindeglied innerhalb der Story dargestellt hat, aber nie umgesetzt wurde. Für das Remake will das Team die besagte Mission anhand der gefundenen Daten jedoch restaurieren und an der angedachten Stelle in die Kampagne einfügen.