Temporeiche Dogfights
Neben dieser Hauptgeschichte, die Adam kreuz und quer durch die Galaxis führt, gibt es Nebenmissionen oder Ereignisse zu absolvieren. Außerdem können die recht ausgedehnten Sektoren erkundet werden, was sich oftmals lohnt, um Beute und Rohstoffe zu bekommen. Nichtsdestotrotz wird in Everspace 2 sehr viel und sehr ausdauernd gekämpft - mit Strahlenkanonen, Projektilwaffen, Raketen, Spezialfähigkeiten und einer ultimativen Fertigkeit, die sich im Kampf auflädt. Man kämpft gegen viele Gegner, sehr viele Gegner, Geschütze, mittelgroße Raumschiffe und das meist in hohem Tempo mit Boost-Einsatz.
Allerdings ist das mit der Übersicht in den Kämpfen so eine Sache für sich. Da es kein Radar und keine Minikarte gibt, wird die Richtungsangabe von interessanten Objekten mit kleinen Markierungen direkt im Interface angezeigt, die jedoch jegliche Entfernungsangabe vermissen lassen. Es werden dort Ziele angezeigt, die 700 Meter und sieben Kilometer entfernt sind, aber im Kampf sind die Ziele, die sieben Kilometer entfernt sind, nun mal völlig irrelevant. Hier gilt es noch eine bessere Lösung zu finden. Außerdem könnte die Missionsvielfalt weiter ausgebaut werden. Dogfights und Einsätze rund um Suchen, Reparieren, Hacken, Sammeln, Erkunden und Rätsel lösen könnten ruhig etwas mehr Abwechslung spendiert bekommen - gerne auch mit einem KI-Flügelmann.
XP und weitere Fortschritssysteme
Beute, Beute, Beute! Die Thermo Gun richtet deutlich mehr Energieschaden als die Autocannon an, dafür ist die Autocannon bei kinetischen Schaden besser. Mit der Thermo Gun schaltet man also am besten die Schilde aus. Mit der Autocannon wird dann die Hülle zerschossen.
Ansonsten sammelt man im Universum reichlich Erfahrung und steigt Stufen auf, welche paradoxerweise die Kampfkraft des Raumschiffes und nicht des Piloten verbessern. Zudem findet man im Weltraum haufenweise Schrott und kann Beutekisten oder Hinterlassenschaften von Gegnern plündern, wodurch sich neue Waffen und Gegenstände für das Raumschiff organisieren lassen. Wie in einem Looter-Shooter à la Destiny, The Division, Borderlands oder Action-Rollenspielen motiviert die Jagd nach besserer Ausrüstung, vor allem wenn Schadenszahlen und Schildkapazität stetig größer werden - zumal sich mit der Zeit gewisse Spielstile herauskristallisieren. Außerdem können die aktiven Fertigkeiten ausgebaut werden und man darf drei Klassen von Raumschiffen fliegen, die sich später in je drei Unterklassen unterteilen - plus je vier Ränge. Passive Perks, Reputation bei Fraktionen und Gefährten mit Boni gesellen sich hinzu.
Der Vergleich zu anderen Weltraum-Spielen
Es wird nicht nur im Weltraum gekämpft. Manchmal ist man auch im Luftraum von Planeten unterwegs. Tunnelsysteme oder Minen dürfen auch oft erkundet werden.
Im aktuellen Early-Access-Zustand ist Everspace 2 derzeit eher ein
Starlancer als ein
Freelancer - und eher ein Wing Commander als ein Privateer und schon gar kein Freespace 2, da Schlachten zwischen Großkampfschiffe fehlen. Große Aufbau- und Wirtschaftselemente wie im X-Universum braucht man nicht zu erwarten. Aber die Entwickler haben sich vorgenommen, den Looter-Shooter-Kern mit späteren Inhaltsupdates zu erweitern und zum Beispiel die Handelsmöglichkeiten mit Preisüberwachung und Handelsrouten auszubauen. Vielleicht tendiert Everspace 2 dann stärker in Richtung Freelancer oder Privateer, was wünschenswert wäre. Solche Aspekte und mehr Ereignisse würden der Abwechslung guttun und es schön zu sehen, dass die Entwickler solche Dinge auf der To-Do-Liste haben.
Early Access: Status und Zukunftsplan
Everspace 2 ist im Early Access auf
Steam und
GOG.com für 37,99 Euro verfügbar - ein stolzer Preis für ein Early-Access-Spiel, aber der aktuell gebotene Umfang und der vergleichsweise ausgereifte Zustand für ein Spiel, das sich noch in der Entwicklung befindet, fordern sprichwörtlich ihren Preis. Momentan ist der "Weltraum-Looter-Shooter" nur in englischer Sprache verfügbar und bietet eine ungefähr elf bis zwölf Stunden lange Kampagne mit zusätzlichen Nebenmissionen. Die Vollversion für PC, einschließlich Mac- und nativer Linux-Unterstützung, soll zu einem höheren Preis in der ersten Jahreshälfte 2022 erscheinen und vollständige Interface- und Text-Lokalisierung inklusive Sprachvertonung in Deutsch bieten. Es ist geplant, die Early-Access-Version durch vierteljährliche Inhaltsupdates zu vergrößern. So sollen weitere Sternensysteme, Orte, Gegner, Aktivitäten, Unterklassen, Gefährten und Optionen zur Anpassung des eigenen Raumschiffes hinzukommen. Aber auch situationsbedingte Kommentare der Charaktere, außerirdische Kreaturen, bessere Handelsmöglichkeiten und Weltraumphänomene wie elektromagnetische Felder, schwarze Löcher oder Sonnenstürme sind geplant. Die Story-Inhalte sollen letztendlich mehr als 30 Stunden umfassen. Einen Multiplayer-Modus darf man nicht erwarten.