Counter-Watch?
Eines wird schnell deutlich, wenn man Karten, Spielmodus und Arsenal von Valorant genauer unter die Lupe nimmt: Riot hat sich eindeutig am großen Vorbild Counter-Strike orientiert. Für jede Waffe im Valorant-Waffenschrank, der von Pistolen, SMGs und Sturmgewehre hin zu Sniper-Rifles und MGs reicht, gibt es ein CS-Pendat. M4, AK, AWP und Co. sind eindeutig erkennbar und vor allem im Waffenverhalten äußerst ähnlich, was den Umstieg vom Valve-Shooter denkbar einfach macht. Auch andere Faktoren im generellen Spielablauf ähneln Counter-Strike: Zwei Teams mit je fünf Spielern treten in maximal 27 Runden gegeneinander an. Ziel der Angreifer ist es, auf einem der Bomb-Spots den hier „Spike“ genannten Explosiv-Körper zu platzieren, während die Verteidiger alles daran setzen, genau dies zu verhindern – etwa indem die Zeit abläuft oder alle Angreifer ausgeschaltet sind. Zur Halbzeit wird gewechselt und nach 13 Siegrunden ist die Partie vorbei.
Ebenfalls direkt aus Counter-Strike stammt die Ökonomie zwischen den Runden. Jeder Kill, jedes erfolgreiche Platzieren der Bombe und jeder Sieg bringen Credits aufs Konto, die in der Kaufphase für Waffen und Gadgets ausgegeben werden können. Entsprechend gilt: Spar-Runden müssen abgesprochen, Waffen im Team verteilt und bei Geldmangel gegen den Nutzen der Fähigkeiten abgewogen werden. Und schon im Kaufmenü fällt auf, dass Riot sich einige spürbare Verbesserungen der Nutzer-Interfaces für das Zusammenspiel überlegt hat. Waffen können jetzt von Teammitgliedern im Kaufbildschirm angefordert werden. Hat jemand genug Geld über, kann er dem Mitspieler so stressfrei eine neue Wumme spendieren, ohne umständlich das aus CS:GO bekannte Kauf-Drop-Kauf durchführen. Ebenfalls cool: falsche Käufe können ohne Verlust direkt wieder vertickt werden. Dadurch werden Fehl-Klicks weniger ärgerlich – und das Zusammenspiel mit zufälligen Spielern im Team deutlich vereinfacht.
Der Held im Team
Counter-Strike mit Helden? Valorant orientiert sich stark am eSports-Meister CS:GO.
Auch bei den sonstigen Interface-Elementen und Markierungen haben die Entwickler sich Elemente aus Counter-Strike abgeschaut und subtil verbessert, sodass mehr Übersicht entsteht. Verbündete und Feinde umgibt etwa ein andersfarbiger Schein, der eine klare Team-Zuordnung jederzeit ermöglicht. Die Mini-Map ist deutlich besser „lesbar“ als bei Counter-Strike und zeigt präzise Position von eigenem Team und Feinden an, ohne zu viel zu verraten. Und alle feindlichen Fähigkeiten wie z.B. Rauchgranaten, Drohnen und Co. sind ebenfalls durch subtile Farbgebungen als solche zu erkennen, sodass klar erkennbar ist, ob ein Feind per Smoke auf einen Spot pushen möchte, oder ob ein Verbündeter das Vorrücken des Gegnerteams erschweren möchte.
Vanguard Anti-Cheat
Riot Games setzt bei Valorant auf ein neuartiges Anti-Cheat-System. "Vanguard" nutzt einen Kernel-Treiber, der schon beim Hochfahren des Rechners startet - laut Aussage der Entwickler, um von Cheat-Tools und Hacks beim Spielstart nicht ausgehebelt zu werden.
Dies ist in den Augen vieler Spieler ein Sicherheits- und Datenschutz-Risiko, zumal Riot zum chinesischen Tencent-Konzern gehört. Die Entwickler geben an, dass keine Daten über die PCs, Inhalte oder Handlungen der User an Riot geschickt werden.
Cool: Schon vor Rundenstart können sich die Teams zu bestimmten Punkten auf ihrer Map-Seite bewegen. Das verhindert Leerlauf in den ersten Sekunden und und sorgt sofort für spannende Gefechte an den Chokepoints. Tatsächlich ist es Riot zudem sehr gut gelungen, die Fähigkeiten der acht Figuren in das grundlegende CS-Konzept einzuweben. Die Helden besitzen je eine jederzeit über Cooldown zur Verfügung stehende Signature-Fähigkeit. So kann Bogenschütze Sova etwa einen Aufklärungs-Pfeil verschießen, der Feinde im Sichtbereich kurzzeitig aufklärt und Heilerin Sage besitzt eine Heilungskugel, die sie entweder auf sich selbst oder einen Verbündeten anwenden kann. Zudem gibt es zwei weitere Fähigkeiten, die analog zu den Counter-Strike-Granaten eingekauft werden müssen und nur in begrenzter Anzahl genutzt werden können.
Suchpfeil ist platziert: Sova kann Feinde mit seiner Signature-Fähigkeit aufdecken.
Sova erhält so z.B. eine manuell steuerbare Aufklärungsdrohne und Schockpfeile, die Feinden im Wirkungsbereich Schaden zufügen. Zusätzlich hat jede Figur noch eine mächtige Ultimate-Fähigkeit, die über Kills und auf den Maps verstreute Ulti-Kugeln gefüllt werden können. Richtig eingesetzt können diese Fähigkeiten wie z.b. der Raketenwerfer der Angreiferin Raze oder die wanddurchdringenden Energiepfeile von Sova Runden entscheiden, sodass ihre Nutzung taktisch geschickt erfolgen sollte.