Vorschau: World of WarCraft: Shadowlands (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Release:
24.11.2020
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Neulich im unendlichen Dungeon  

Zu den neuen und wichtigen Endgame-Inhalten gehört Torghast, der Turm der Verdammten im Schlund. Der Turm ist ein unendliches, sich veränderndes Dungeon mit Roguelike-Mechaniken, das man alleine oder mit bis zu fünf Spielern betreten kann. Der Schwierigkeitsgrad wird dynamisch an die Größe der Gruppe und die Klassenrolle angepasst und je weiter man von Stockwert zu Stockwerk vordringt, desto höher steigt der Schwierigkeitsgrad. Die ersten Testläufe für diese prozedural generierten Inhalte waren die Insel-Expeditionen und die Visionen in Battle for Azeroth sowie der Magierturm in Legion.

Bei jedem Besuch des Turms ändern sich die Anordnung der Räume, die Gegner, die Fallen und die Belohnungen. Eine zeitliche Beschränkung im Turm gibt es zum Glück nicht. Im Gemäuer findet man "Anima", mit dem man seinen Charakter während des Turmaufenthalts verstärken kann. Man kann z.B. wählen, ob die Gesundheit (mehr Lebensenergie) oder die Meisterschaft (mehr Schadenspotenzial) erhöht werden soll. Auch aktive Fähigkeiten wie eine "Verderbnisantenne" (Schaden-über-Zeit-Effekt) oder "Schatteniris" (Trefferchance-Debuff) wird man finden können. Diese Verbesserungen gelten nur solange man sich im Turm befindet. Bestimmte Events sollen die Besuche im Turm zusätzlich interessanter machen.

Neben Torghast sind acht Dungeons für fünf Spieler zum Verkaufsstart geplant - vier Dungeons werden beim Leveln zur Verfügung stehen, vier weitere Dungeons auf der Höchststufe. Der erste Schlachtzug ist das "Schloss Nathria" in Revendreth mit zehn Bossen.

Legendäres im Eigenbau  

Hoffentlich bleibt die Abwechslung in Torghast nicht auf der Strecke.
Hoffentlich bleibt die Abwechslung in Torghast nicht auf der Strecke.
In Torghast sammelt man Runen, mit denen sich bei der Runenschmiede "legendäre Gegenstände" herstellen lassen. Im Gegensatz zu vielen "legendären Gegenständen" (z.B. aus Legion) wird man ein großes Maß an Kontrolle darüber haben, welche Effekte und Boni diese Gegenstände haben werden. Man kann entscheiden, welchen Ausrüstungsplatz sie belegen, welche Boni sie gewähren und vielleicht sogar welche Sekundärwerte sie umfassen sollen. Statt auf nervigen Zufall zu setzen, arbeitet man dauerhaft auf ein großes Ziel hin, obgleich es Farmarbeit und Grinding erfordert. Zu den Einschränkungen bei den "legendären Gegenständen" hat sich Blizzard nicht geäußert (vielleicht nur ein legendärer Gegenstand anlegbar).

Mehr Auswahl ist ebenfalls das Stichwort für die "wöchentliche Beutetruhe". Fortan darf aus drei Gegenständen oder einer Ressource gewählt werden. Die Herstellungsberufe zudem sollen mehr Möglichkeiten bieten, einen bestimmten Gegenstand mit gewünschten Werten herzustellen. Ob sammelbare Ausrüstungssets mit Set-Bonus-Effekten zurückkehren werden, konnten mir die Entwickler in einem Interview nicht endgültig beantworten. Da die sammelbaren Sets mit ihren klassenspezifischen Boni für mich ein zentraler Motivationsfaktor waren, hoffe ich stark, dass sie diesen Designfehler aus Battle for Azeroth ausbügeln werden. Die Beuteoption "Plündermeister" wird keinesfalls wiederkommen.

Mehr Klasse für die Klassen  

Untote (Verlassene) werden sich in Maldraxxus sehr wohl fühlen.
Untote (Verlassene) werden sich in Maldraxxus sehr wohl fühlen.
Mit Shadowlands soll des Weiteren ein großer Fehler korrigiert werden, der hauptsächlich mit Cataclysm begann. Damals wurde die Individualität der Klassen weitgehend gestrichen, um alle Vertreter "nützlich" zu machen und die Gruppenbildung sowie die Balance im Spieler-gegen-Spieler-Bereich zu verbessern. Auf dem Papier war das eigentlich keine schlechte Idee, aber durch die Gleichschaltung gingen die Einzigartigkeit, die gewollten Unterschiede und sehr viel Flair verloren. Erst mit World of WarCraft Classic bekam man wieder vor Augen geführt, wie unterschiedlich die Klassen damals waren.

Passend zu Shadowlands bekommen Paladine ihre Auren wieder, Schamanen dürfen Totems aufstellen, Hexenmeister dürfen kräftig Fluchen (abseits vom Chat), das "Ritual der Verdammnis" durchführen oder den "Dämonischen Zirkel" nutzen, Schurken können Waffen mit Giften einreiben und Jäger dürfen Ziele mit einem Mal des Jägers belegen, durch die Augen des Wildtiers blicken oder den "Tödlichen Schuss" einsetzen. Es sollen auch Fähigkeiten zurückkehren, die sich nach den angelegten Waffen richten, z.B. Krieger mit Waffen-Spezialisierung für Zweihänder und Verstärker-Schamanen mit zwei Einhandwaffen. Die Stärkung der Klassen-Individualität ist ein guter Ansatz. Eine neue Klasse ist übrigens nicht geplant.

Kommentare

Kajetan schrieb am
Caparino hat geschrieben: ?15.01.2020 21:39 Azhara hatte z.b. eine wunderschöne "verlorene" Stimmung ...
Das lag aber nur daran, dass man diese Region nie fertiggestellt hat. Das war nie eine bewusste Designentscheidung diese Region genau "so" zu machen.
OchsvormBerg schrieb am
Ich habe Gott Sein Dank damals zu Beginn von WotlK aufgehört und habe damit WoW als unglaublich gutes Spiel in Erinnerung. Habe dann zum MoP Beginn nochmal reingeschaut und war entsetzt, wie unfassbar schlecht das Spiel geworden ist. Keine Talentbäume mehr, Einheitsmanapool (unabhängig vom Intelligenzwert), totale Verunstaltung der Klassen, furchtbar langweilige und viel zu einfache Instanzen. Das ist für mich kein ernst zu nehmendes MMO mehr... Da kann ich direkt GW2 spielen (Nichts gegen GW2, für ein Buy2Play MMO ist es gut).
Hans_Wurst80 schrieb am
Ich habe letztes Jahr nach über 4 Jahren Pause noch einmal "reingeschaut". Habe WoD, Legion und BfA storytechnisch ganz gut erlebt und meinen Main auf Maxlevel gezogen. Danach war allerdings wieder gut und ich habe nun weitgehend mit WoW abgeschlossen. Die Klassen sind dermaßen verändert worden... ich kenne noch nicht einmal alle aktuellen Werte. Und was ist dieses Azeritzeugs? Keine Ahnung, wird auch nicht wirklich gut erklärt. Und ich sage das als ein Spieler der immer stolz darauf war, dass er seine Klasse(n) in- und auswendig beherrscht.
Und wer Cata wirklich gut fand, der sollte vielleicht nochmal überlegen. Die Überarbeitung der alten Welt war ziemlich vergeigt - grafisch in Ordnung, aber das Flair war an vielen Orten weitgehend passé - und im Endgame wurde man vor lauter Nichtstun zum Hardcoretwinker. Die Raids waren auch nicht das Wahre.
Also: Ich wünsche allen aktiven Spielern viel Glück mit Shadowlands. Mich würde allerhöchstens Classic noch einmal reizen, zurückzukehren.
monthy19 schrieb am
Ich mag nur WoW Classic.
Alles andere brauche ich nicht.
Werde vielleicht mal rein schauen, aber es gibt eigentlich keine Impule die mich dazu bewegen.
In Classic habe ich eine tolle Gilde, genug Content, viele Instanzen und auch nett Raids.
Das Tempo ist einfach perfekt.
Ach ja.
c452h schrieb am
Er!cDelux3 hat geschrieben: ?15.01.2020 17:36 Auch wenn Shadowlands bisher besser in allen Belangen (mal abgesehen davon, dass man jetzt wieder ein festen Levelweg hat und man sich nicht aussuchen kann, in welchem Gebiet man starten möchte) besser klingt als BfA, bin ich trotzdem nicht begeistert. Vielleicht ist die Luft auch einfach raus..
Wenigstens waren die beiden Kontinente sehr schön designt - besonders Kul Tiras mit der Musik und dem ganzen Lovecraft-Flair. Leider ist die Levelphase mittlerweile das Einzige, das mir an WoW noch gefällt. Werde also Shadowlands sicherlich auf beiden Seiten "durchspielen".
Ganz schlimm an BfA: Sylvans und das Azerit-Gegrinde. Ich hasse diese Ausrüstungsgegenstände.
schrieb am