Die Geschichte von
Heroes of Annihilated Empires (HoAE) klingt wenig originell: gute Elfen, Menschen, Zwerge und sonstige liebe Wesen gegen schreckliche Untote & Friends. Mal wieder ist die Welt von bösen Mächten und fiesen Intrigen bedroht und wieder kann nur ein Held sie retten. Zugegeben: So könnte man 97% der Fantasy-Literatur zusammenfassen. Aber was bisher über die Hintergrundgeschichte bekannt ist (die Previewfassung verrät kaum mehr als die derzeit verfügbare Beta-Version) klingt wirklich altbacken, bis...
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Auf den ersten Blick bloß klassische Fantasy mit Magiern, Pegasi und Elfen. Aber irgendwann treffen die Wesen auf die Truppen der Gegenwart... |
...im Teaser-Video am Ende eine Sekunde lang zwei Kampfjets zu sehen sind. Will man etwa Fantasy und Gegenwart mischen? Wird man etwa Elfen gegen GIs, feuerbälle gegen Raketen antreten lassen? Dieser kleine Schnipsel weckt jedenfalls die Neugier und könnte das Spiel wohltuend vom Einheitsbrei abheben. Wir sind gespannt, welche Geschichte man um diese Verknüpfung strickt. In der Ukraine sind bereits Romane zu Hintergrundwelt im Umlauf. Die Story wird mit gesprochenen Texten erzählt, während das Spiel angehalten wird. Übrigens ist HoAE als Trilogie ausgelegt - zwei Teile oder vielleicht zwei Add-Ons dürften also schon fest eingeplant sein.
Rollenspiel: Einsatz für die HeldenEin kleiner Elf namens Elhant mit großer Klappe – das ist einer von geplanten zwölf Helden aus sechs Rassen, die aus einem gewöhnlichen Echtzeitstrategiespiel ähnlich wie bei
SpellForce 2 etwas mehr machen sollen: auch ein Rollenspiel. Diese Helden werden im Laufe der Zeit über den Kampf besser und steigen in der Stufe auf; man darf dabei zwischen drei möglichen Verbesserungen wählen: Mehr Mana für Zaubersprüche, mehr Angriffskraft oder mehr Resistenz gegen Schaden. Reicht das, um Rollenspieler zu begeistern? Noch fehlt z.B. das essentielle freie Gestalten des eigenen Charakters - vielleicht denken die
Lust auf ein Probespiel? Kein Problem:
Download Beta (208 MB) |
Entwickler an diesem Punkt noch einmal gründlich nach. Mehr als 150 Gegenstände können von den Helden gefunden, erobert oder gekauft werden. Natürlich hinterlassen besonders gefährliche Gegner besonders wertvolle Gegenstände -
Titan Quest & Co lassen grüßen. Aber wie sieht es mit spannenden Quests aus? Noch wirkt vieles wie simples Holen und Bringen.Damit das Spiel nicht gleich verloren ist, wenn der eigene Held das Zeitliche segnet, verfügt er über 99 Leben. Mit diesem Komfort wollen die ukrainischen Entwickler garantieren, dass man im Getümmel des Schlachfeldes auch etwas anderes tun kann, als nur dafür Sorge zu tragen, dass der Held oder die Helden am Leben bleiben - im Gefecht mit einigen hundert Gegnern ist das sicher sinnvoll. Aber kann man so die Spannung aufrecht erhalten, wenn die Angst um den Helden unbegründet ist?
Echtzeit-Strategie: Einsatz für die Truppen |
Nicht nur die Masse von 64.000 Truppen gleichzeitig, sondern auch übergroße Bosse wie dieser Balrog sollen euch ins Schwitzen bringen. |
Ganz groß will HoAE im Echtzeitstrategieteil auftrumpfen: Unglaubliche 64.000 (vierundsechzigtausend – man spreche es mal aus!) Einheiten sollen auf einem Schlachtfeld sich nach dem Pixelleben trachten. Dabei soll jedes der etwa ein Dutzend Völker eigene Einheiten bieten – da leuchten die Augen des Hobbygenerals! Eindrucksvoll sind in der Beta-Version schon die Schlachten mit einigen Hundert Bogenschützen, Speerträgern und Zentauren – etliche Tausende Einheiten kann man sich nur vage vorstellen. Natürlich darf der Aufbauteil nicht fehlen: Jedes Volk hat charakteristische Bauwerke, Einrichtungen und Forschungen - die Elfen sind z.B. naturverbunden. Die obligatorischen Rohstoffsammler gibt es ebenso wie Türme, die automatisch nahende Feinde unter Feuer nehmen.Möglich sein sollen diese Massenschlachten dank der Verwendung einer stark verbesserten
Cossacks 2 -Engine. GSC Game World mischt hier große Einheiten aus Polygonen mit kleinen Einheiten aus Sprites. Eine clevere Mischung, bei der aber 64.000 Einheiten dennoch extreme Hardwareanforderungen brauchen dürften. Schon in der Beta-Version war zu sehen, dass ein automatisches Formationsmanagement im Spiel steckt: die Bogenschützen stellen sich brav hinten auf, während die Speerträger vorne das Kanonenfutter spielen. Das ist gut, aber leider zeigte die Beta-Version auch noch einige Fehler: So bleiben Einheiten einfach an einem Baum hängen, finden den Weg nicht mehr (und müssen in Zehn-Meterschritten zum Ziel geleitet werden) oder nehmen keine Befehle an. Außerdem ballen sich die Einheiten auf engstem Raum, was die ehemals schöne Formation zu einem Farbbrei verkommen lässt.