Antike Promis
Alexander der Große war ein glühender Verehrer der Heroen des
Trojanischen Krieges; insbesondere der tapfere Achilles hatte es des dem jungen König angetan, dem er immer wieder nacheiferte. Als der Makedonier 334 v.Chr. über
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Auf Alexander und seine Makedonier warten wahrhaft hünenhafte Aufgaben. Aber für einen Helden wie ihn ist das ja ein Klacks. |
die Meerenge Hellespont nach Kleinasien setzte, um das übermächtige Perserreich anzugreifen, soll er sogar das Grab seines Idols in Troja besucht haben. Kein Wunder also, dass Alexander selbst ein noch größerer Held als der unverwundbare Achilles wurde. Er eroberte mit seinen Gefährten ein ganzes Weltreich, das von Griechenland bis ins märchenhafte Indien reichte.
Bei aller Weitsicht hätte es sich Alexander wohl nicht träumen lassen, dass er eines Tages in einem Computerspiel Seite an Seite mit Achilles für Hellas kämpfen würde. Zusammen mit der schönen Kleopatra, die die zweite Kampagne anführt. Die ägyptische Königin hätte es ohne Alexander übrigens nicht gegeben, denn Ptolemaios, ein Gefolgsmann des Eroberers, begründete nach dessen Tod ihre Dynastie. Beendet wurde sie von einem gewissen Römer Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus, der auch im Spiel den Widerpart Kleopatras gibt. So schließt sich der antike Reigen, denn bei der Gründung Roms hatte Aeneas seine Finger im Spiel, der Sage nach ein Flüchtling aus Troja.
Ruhmreiche Zeiten
Vier antike Reiche werdet ihr in Rise & Fall spielen können - Griechenland, Persien, Ägypten und Rom. Neben den zwei Kampagnen wird es auch einen freien Modus geben, bei dem ihr mit dem Volk eurer Wahl gegen
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Die Makedonier belagern eine wehrhafte Stadt. Die Streitmacht ist jedoch winzig und muss noch verstärkt werden. |
Computergegner kämpft. Jedes Volk besitzt Vorteile im Kampf und eine antike Superwaffe, die Perser dürfen z.B. mit ihren gefürchteten Sichel-Streitwagen durch die Frontreihen walzen. Prinzipiell wird sich Rise & Fall nicht anders spielen als andere Echtzeit-Strategieschinken: Ihr schickt Sklaven los, um Holz und Gold einzusammeln, baut die üblichen Gebäude und rüstet zur Schlacht. Allerdings werdet ihr Berater anheuern können, die euch bestimmte Vorteile bringen. Ein Redner steigert etwa die Moral eurer Soldaten.
Wer sich wie ich dafür interessiert, wie es in der Antike wirklich gewesen ist, der wird vermutlich seine liebe Mühe mit einem Strategiespiel haben, das es mit der Historie nicht so genau nimmt. Da werden schon mal Fakten und Personen wild durcheinander gewirbelt und durch Fiktion ergänzt. So ist Germanicus, in echt der Vater von Caligula, im Spiel ein Hüne, der ganz unrömisch seinen Barbarenhammer schwingt und den ihr eigentlich eher im nächsten Conan-Streifen erwarten würdet. Vom Aussehen her würden die 60 Einheiten besser in eine Operninszenierung passen als in ein antikes Szenario. Über solche Dinge müsst ihr einfach hinwegsehen, denn sonst werdet ihr keine große Freude an Rise & Fall haben.
Der Held in dir
Es lohnt sich aber, denn sonst entgeht euch vielleicht etwas. Jedes Volk wird über zwei Helden mit ganz speziellen Fähigkeiten verfügen, die den Sieg quasi im Alleingang einheimsen können. Für Rom wird neben Germanicus auch Julius
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Der tapfere Achilles räumt ein bisschen unter den Feinden auf und treibt seine Griechen zum Sieg an. |
Caesar in den Ring steigen, für Ägypten Ramses der Große und für Persien -obwohl beides keine Perser- Sargon II und Nebukadnezar. Alexander schwingt nicht nur das Schwert wie ein Weltmeister, er kann auch noch mit seinem Bogen Explosionspfeile verschießen, und Kleopatra bezirzt die Soldaten des Feindes derart, dass sie anschließend auf ihrer Seite weiterkämpfen. Hat euer Held durch ehrenvolle Taten genug Rohstoff Ruhm gesammelt, könnt ihr ihn aufsteigen lassen, wodurch ihr praktischerweise auch neue Technologien erhaltet.
Der Clou daran wird aber sein, dass ihr euren Helden ab Stufe zwei selbst steuern dürft. Wer genug Ausdauerpunkte besitzt, wird sich aus 3rd-Person-Sicht durch die Phalanx der feindlichen Krieger metzeln können, was schlachtentscheinend sein kann. Die Zahl der gekillten Feinde prangt oben am Bildschirmrand. Die Steuerung wird kinderleicht sein, so dass auch Leute, die nicht jeden Tag ein 3D-Actionspiel spielen, problemlos ihre erste hautnahe Schlachterfahrung sammeln können. Natürlich könnt ihr euren Soldaten auch Befehle geben, sie anfeuern und unterstützen. Mit dem Heldenmodus müsst ihr jedoch sparsam sein: Er ist durch die Ausdauer begrenzt, welche sich in der Kampagne nur durch eingesammelte Gefäße regeneriert. Um an die zu gelangen, müsst ihr zuerst einen Außenposten einnehmen.