Ohne D-Day geht's nichtIm Morgengrauen donnern die ersten Landungsschiffe an den Strand, Maschinengewehr-Salven fegen durch die angekommenen US-Soldaten. Uniformierte Kämpfer sinken blutüberströmt zusammen, Granaten zerfetzen Landungsboote bevor sie das Land erreichen und mittendrin kniet ein getroffener Soldat. Alle Kameraden um ihn herum sind bereits dem Feindfeuer zum Opfer gefallen, bis die letzte Salve ihn aus dieser Welt reißt. Die MGs der Wehrmacht schweigen, kein Angreifer hat den ersten Ansturm überlebt. Das kurze Intermezzo dauert nicht lange: Am Horizont tauchen weitere Landungsboote auf. Die zweite Welle rückt an und aus der Zwischensequenz wird fast nahtlos in Spielgrafik umgeschaltet. Aus der für Ego-Shooter üblichen Nahansicht schwenkt die Kamera in eine isometrische Perspektive und übergibt euch die Kontrolle über die Soldaten, die aufgeteilt in Squads auf eure Befehle warten.
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Besonders im Städtekampf müsst ihr geschickt mit den zur Verfügung stehenden Deckungen arbeiten. Gebäude lassen sich übrigens komplett zerstören. |
Zunächst müsst ihr die mit Stacheldraht befestigte Sandsackbarriere mit 25 Soldaten erreichen, was nur klappt, wenn ihr euch von einer Befestigung (Hügel, Panzersperre) zur nächsten vorarbeitet, um nicht dem Sperrfeuer ausgesetzt zu sein. Dabei könnt ihr eure Soldaten persönlich in Deckung schicken oder ihr überlasst es der cleveren Wegfindung, die eure Leute bei Beschuss selbstständig eine sichere Position einnehmen lässt - praktisch, aber nicht so störend automatisiert wie in Faces of War. Ist die erste Aufgabe erfüllt, müssen Ingenieure zur Befestigung geleitet werden, um den Wall hochzujagen - schnitt, kurze Ingame-Zwischensequenz: Ihr seht, wie einige Leute eurer Kompanie das Leben bei der Sprengung verlieren. Nun geht es den Berg hoch, direkt zum dicken Bunker und dem dahinter liegenden System aus Schützengräben. Erneut werden die Soldaten in Deckung geschickt, damit sie in Ruhe und möglichst gefahrlos die feindlichen Reihen lichten. Erst dann wird die Sprengladung an den dicken Bunker gepflanzt, gefolgt von einer Explosion - schnitt, Cutscene: die Soldaten bewegen sich in den stockfinsteren Bunker und erledigen die letzten Überlebenden. Erstes großes Ziel erreicht, doch es geht weiter. Die Soldaten arbeiten sich langsam vor, werfen auf expliziten Klick-Befehl Handgranaten auf MG-Nester und zerlegen zwei Flak-Geschütze, bevor die gesamte Karte ein vollständig "blau" erobertes Gebiet ist. Die erste Mission ist geschafft!
VorbilderWährend die Inszenierung der D-Day-Landung stark an "Der Soldat James Ryan" erinnert und eine Massenschlacht entfacht, sind die weiteren Einsätze eher von Band of Brothers inspiriert. Chris Mitchell von THQ meint dazu: "Die erste Mission soll die Dramatik und Tragik zeigen, die widerspiegelt, wie viele Soldaten dort gefallen sind und gleichzeitig in die Spielmechanik einführen. Deswegen bekommt ihr in der ersten Mission unendlich Nachschub an Truppen, damit sich der Spieler an die Steuerung, das Interface und die Kniffe mit der Deckung gewöhnen kann. Erst nach dem D-Day wird der Fokus auf die Able-Kompanie gelegt,
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Die alliierte Streitmacht stürmt auf ein gut bewachtes Dorf zu. |
die an den wichtigsten Entscheidungsschlachten im Zweiten Weltkrieg beteiligt war. Ab hier lässt sich das Umfeld auch eher an Band of Brothers festmachen." Für diejenigen die sich für die historischen Zusammenhänge interessieren, wird der Vormarsch zwischen den Missionen auf einer Strategiekarte inkl. Briefing dargestellt.
Dawn of World WarBei den ersten Präsentationen war kaum ein Deut von der eigentlichen Spielmechanik zu sehen. Es liefen nur einzelne Squads durch die Gegend und legten Gebäude in Schutt und Asche, was wiederum zu einem Vergleich mit Faces of War führte. Aber: Pustekuchen! Die neueste Kreation von Relic Entertainment hat überhaupt nichts mit dem Taktikspiel aus dem Hause Ubisoft zu tun, sondern lehnt sich deutlich an die Mechanismen an, Warhammer 40.000: Dawn of War populär gemacht haben. Ihr könnt eine Basis, Truppen sowie Fahrzeuge bauen und kämpft um strategische Positionen auf der Karte, die euch mit den drei Ressourcen versorgen. Insgesamt gilt es Manpower (Soldaten), Munition (für Upgrades) und Treibstoff (für Fahrzeuge) im Auge zu behalten. Bei den zu erobernden Punkten, wartet eine neue Raffinesse. Die Karte ist um diese wichtigen Punkte in Sektoren aufgeteilt, die entweder den Achsenmächten oder den Alliierten gehören. Erobert ihr eine Position wechselt die Flagge und es fließen die Ressourcen, sofern das neue Gebiet mit den anderen Sektoren unter eurer Kontrolle in Verbindung steht. Es bringt daher nichts, tief im Feindesland ein Gebiet zu kontrollieren, da ihr die Ressourcen sowieso nicht bekommt. Anhand der Besitzverhältnisse entwickelt sich also eine dynamische Frontlinie, die es zu halten und auszubauen gilt.