Vorschau: Dark Messiah of Might & Magic (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Dark Messiah of Might & Magic
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
26.10.2006
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ab 10,76€
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Bei Might & Magic denkt man entweder an klassische Rollenspielkost oder aber an Rundenstrategie mit immensem Tiefgang. Mit dem von den Arkane Studios (Arx Fatalis) entwickelten Dark Messiah of Might & Magic möchte Ubisoft die Franchise auch im Action-Bereich etablieren. Wie die Chancen stehen, verraten wir euch in der Vorschau.

Unter Dampf

Might & Magic als Action-Spiel? Das kann doch nur in die Hose gehen? Und dann noch von den Arx Fatalis-Machern? Au Weia!

Stop! Moment Mal! Erstens: So schlecht war Arx Fatalis nicht! Und selbst wenn die bisherigen Action-Ausflüge ins M&M-Universum einen leidlichen Eindruck hinterließen -allen voran Crusaders of Might & Magic- gibt es zumindest auf dem Papier einige Punkte, die für den dunklen Erlöser sprechen dürften.
Dank aufgepeppter Source-Engine können sowohl Figuren als auch Umgebungen überzeugen.
Immerhin wird das ganze Spiel von einer aufgebohrten Source-Engine angetrieben. Und hier hat nicht irgendein Total Conversion-Team an der Engine rumgeschraubt - Valve höchstpersönlich hat sich mit den Arkane Studios daran gemacht, den Half-Life 2-Motor mit Fantasy zu füttern

Und das merkt man dem Spiel an: Nicht nur der Einsatz von Physik wird verstärkt gefordert und gefördert, auch die Kulisse weiß zu gefallen, wenngleich etwas höhere Hardware-Anforderungen gestellt werden als vom HL2-Universum. Egal ob düstere Innenräume, die nur von sporadischen Lichtquellen beleuchtet Spannung aufbauen oder weitläufige Außenareale mit Gebirgszügen, Stränden usw: Die Fantasy-Welt wirkt lebendig, detailliert und harmonisch.

Spielerisch Vollgas

Doch was würde die ganze technische Brilianz der Source-Engine nützen, wenn Spielmechanik und Action hinterher hinken? Glücklicherweise wurde meine diesbezügliche Skepsis schnell zerstreut. Die Abschnitte, die wir und bis jetzt anschauen konnten, scheinen genau die richtige Mischung aus umgebungs- und physikbezogenen Rätseln sowie brachialer Schwertkampf-Action gegen gut auf euch reagierende Gegner zu bieten. So viel Spaß in einer aktionsgeladenen Fantasy-Welt hatte ich das letzte Mal in Wheel of Time, so viel Vergnügen mit Schwertern rumzufuchteln das letzte Mal in Severance.  

Allerdings bietet Dark Messiah zusätzlich noch ein rudimentäres Charakter-Entwicklungssystem, mit dem ihr die Art und Weise, durch die Abschnitte zu kommen, auf eure persönlichen Spielvorlieben anpassen könnt. Zumal auch die Levels meist die Möglichkeit bieten, den Gegnern auf verschiedene Methoden die Stirn zu bieten. Ihr bevorzugt Distanzattacken? Dann solltet ihr eure Bogenschuss- oder Magietechniken schulen. Ihr könnt aber auch eure mühsam erarbeiteten Punkte in mehr Stärke und höhere Ausdauer investieren und euch auf den Weg eines eisenharten Kriegers machen. Oder aber ihr versucht euch als Schleicher, der die Umgebung stärker einsetzt. Denn überall gibt es z.B. Seile, die ihr durchschneiden könnt und die meist irgendeine Falle auslösen. Ihr könnt aber auch versuchen, euch ungesehen einem Gegner zu nähern, der an einem Abgrund steht und ihn von hinten in den Schlund kicken - von den häufig in Innenräumen auftauchenden dornenreichen Metallstreben ganz zu schweigen, die einfach dazu einladen, den oder die Feinde hinein zu werfen... Diese hohe Interaktivität mit der Umgebung sorgt in Verbindung mit den Fähigkeiten für ein weitreichendes Arsenal der Zerstörung. Da versteht es sich fast wie von selbst, dass man jede fallen gelassene Waffe aufnehmen und mit den entsprechenden Fähigkeiten auch verwenden kann.

Trotz des Fokus auf Action habt ihr mit dem Charakter-System genügend Spielraum für Entwicklung und könnt euch z.B. auch auf Magie konzentrieren
Wenig zu bemängeln gibt es am Kampfsystem: Blocken mit der rechten Maustaste, Angreifen mit der linken, zusätzlich durch Bewegung andere Techniken auslösen (auch Kombos abhängig von der geführten Waffe sowie Fähigkeiten möglich) sowie mit länger gedrückter Angriffstaste die Wucht der jeweiligen Attacke erhöhen - viel einfacher kann es kaum sein. Und wer trotzdem noch nach Gründen für die Anschaffung sorgt, dürfte mit dem "Adrenalin-Boost" und dem direkt daraus hervorgehenden "Finisher" seinen Spaß haben - auch auf lange Sicht.

Die unbekannte Größe

Trotz aller Begeisterung gibt es einige Punkte, die dem möglichen Award noch im Wege stehen könnten. Das betrifft weniger die KI, die sich auf einem ähnlichen Niveau wie in Half-Life 2 befindet und sich weniger um Teamtaktiken oder gemeinsame Angriffe dreht, sondern meist jede Figur für sich auf euch hetzt.

In der Vorschau-Version gab es aber noch keine zusammen hängende Erzählstruktur, so dass sich schwer absehen lässt, ob die fulminant inszenierte Action durch eine adäquate Geschichte ergänzt wird. Dementsprechend lässt sich derzeit auch noch schwer absehen, ob die Spielbalance hinsichtlich der Fähigkeiten gelungen ist. Auch die noch etwas kryptischen Missionsbeschreibungen im Logbuch sollten überarbeitet werden, da man so unter Umständen in eine kleine Sackgasse laufen kann, weil man nicht genau weiß, was jetzt Sache ist. Und die Kollisionsabfrage, vor allem beim Springen und Klettern auf Vorsprünge, könnte sensibler reagieren. Doch das sind alles Probleme und Mankos, die die Entwickler kennen und die bis zur finalen Fassung behoben werden können. 

      
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Kommentare

gecko-666 schrieb am
Na ja die meisten kleinen läden hier bieten import versionen an :D soll heut kommen die import...
johndoe-freename-101187 schrieb am
zu Ninnghizidda... mann kann sich ja die deutsche version hohlen und dann den blpatch laden!
gecko-666 schrieb am
Grade in der Hand gehabt ... laut Verpackung löppt es nur unter WIN-XP
MrMetapher schrieb am
Hat in den Printmagazinen ziemlich abgeräumt der Titel. Ich werde mir aber eher Neverwinter Nights 2 kaufen.
Gruß,
MrM
Ninnghizidda schrieb am
öhm vorbestellt hätt ichs mir aber niemals in deutschland denn dann wird das spiel nichmal halbsoviel spaß machen wie die demo
schrieb am