Vorschau: Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
26.09.2007
Spielinfo Bilder Videos
Ist das Bauprojekt abgeschlossen, fällt diese Region in eure Hände und fortan könnt ihr dort weitere Gebäude errichten und Straßen planen, um die Rohstoffe zu plündern. Sämtliche Rohstoffe werden nach der ersten Erkundung der Übersicht halber auf der Minikarte angezeigt. Auffällig ist außerdem, dass die Expansion im Vergleich zu den Vorgängern ein wichtigerer Bestandteil ist und schneller abläuft, da ihr aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse zügig an möglichst viele Rohstoffquellen kommen müsst. Für Kleidung braucht ihr z.B. tierische Häuten oder Wolle von Schafen. Häute liefert der Jäger, sofern er  etwas zum
Spielmodi

- Kampagne mit 16 Karten in vier Akten
- Freies Spiel (Karten-Editor bei Release)
- Mehrspieler-Modus für 4 Spieler

Jagen findet. Und für die Produktion von Wolle benötigt ihr zwingend Schafe im Einzugsgebiet eures Reiches, wobei ihr die Schaffarm überall bauen könnt, da die laufenden Bettvorleger zum Glück umgesiedelt werden können.

Noch mehr Bedürfnisse

Sind die ersten Bedürfnisse befriedigt, könnt ihr euren Helden "aufwerten" und mit ihm steigen die Ansprüche des ganzen Dorfes.  Um euren heroischen Protagonisten - der als solo steuerbare  Einheit fungiert und über eine Spezialfähigkeit verfügt - auf die nächste Regentschaftsstufe zu bringen, müsst ihr vorher einige Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. zehn Siedler mit Kleidung ausstatten, Schloss oder Kathedrale aufwerten usw. Haben eure Einwohner die nächste Evolutionsstufe erreicht, wollen sie gleich
In den wunderschön anzusehenden gefrorenen Gewässern findet der Fischer keine Beute, dafür kann das Militär über das dicke Eis laufen.
neue Dinge haben, die sie vorher gar nicht brauchten wie Hygieneprodukte à la Besen oder Seife oder Medikamente aus einer Apotheke, die wiederum vom Kräutersammler beliefert wird.

Alle Betriebe lassen sich per Hand für einige Ressourcen aufwerten und je nach Ausbaustufe arbeiten mehr Personen in dem Häuschen, was die Produktion verbessert. So können zwei Bauern besser drei Felder abernten als einer alleine und beim höchsten Upgrade bekommen die fleißigen Arbeiter den Marktkarren spendiert, um eine größere Ladung ihrer Ware schneller zum Speicher bringen zu können. Die Transportgeschwindigkeit lässt sich weiterhin mit Straßen, die ihr selbst errichten könnt, optimieren. Besonders auf gepflastertem Weg bewegen sich alle Leute flotter. Generell hat Blue Byte viele der bekannten Produktionsketten entschlackt: So produziert die Eisenmine sofort verwendbares Eisen; Sägewerk sowie Mühle fallen komplett raus. Dafür gibt es neue Ressourcen wie Honig von Bienen zur Met-Produktion, Kräuter für Medikamente und Besen. Ganz am Ende könnt ihr "Verschönerungen" produzieren, welche die Häuser schicker aussehen lassen und die Stadtreputation in die Höhe treiben.

Im Gegensatz zu "Das Erbe der Könige" nehmen Militär und kämpferische Einlagen nur einen Bruchteil vom Grundkonzept ein und sollen vor allem als "Herausforderung" gelten. Das Militär wird mit Schwertern und Bögen ausgerüstet und somit gibt
Videos

Stream: Spielszenen 1 (Erste Aufbauschritte)
Stream: Spielszenen 2 (Siedler bei der Arbeit)

Stream: Gebäude Upgrade
Stream: Hygiene
Stream: Marktplatz

Stream: Wüstenklima
Stream: Mediterranes Klima
Stream: Gemäßigtes Klima

Stream: Ubidays Trailer 07

es maximal zwei Kampf-Klassen und etwas sperriges Belagerungszubehör (Türme zum Entern, etc.), um mit Mauern befestigte Siedlungen stürmen zu können.

Jahreszeiten und Klima

Während der Wintereinbruch in "Das Erbe der Könige" eher ein optisches Gimmick war und ein zugefrorener See euch lediglich zum Überqueren eines Flusses ermutigte, haben die Jahreszeiten echten Einfluss auf das Wirtschaftssystem: Farmen produzieren im Winter kein Getreide, was bedeutet, dass ihr kein neues Brot backen könnt und je nachdem, ob ihr gerade auf einer Karte mit nordeuropäischem oder mediterranem Klima spielt, verändert sich die Dauer des Winters. In heißen Wüstengefilden hingegen gedeiht längst nicht alles so gut wie in gemäßigten Arealen. Kurzum müsst ihr im Sommer genug Nahrung produzieren, so dass es für den Winter reicht oder ihr sattelt eure Produktion um oder kauft mit eurem Helden bei anderen, neutralen Völkern weitere Nahrungsmittel ein, wenn es mal knapp wird.

 

AUSBLICK



Vor dem Besuch bei Blue Byte war ich sehr skeptisch. Schließlich hatte "Das Erbe der Könige" mit vielen guten Siedlertraditionen gebrochen mehr und sich unvorteilhaft Richtung Echtzeit-Strategie entwickelt. Mit "Aufstieg eines Königreichs" will man die jüngst vergraulten Aufbaufans wieder ins Boot holen – auch, wenn man sich vom klassischen Konzept entfernt und neue Wege geht. Bisher scheint diese Rückbesinnung mit frischen Impulsen aufzugehen, da die Planung der Siedlung und der Wirtschaft wieder den größten Stellenwert einnimmt. Obwohl einige Einschnitte in den Produktionsketten vorgenommen wurden und das Spielkonzept mit dem zentralisierten Lagerhaus etwas verändert wurde, hat mich die mittelalterliche Welt mit ihren ernterelevanten Jahreszeiten schnell in ihren Bann gezogen: Wo bleibt der Stoff für die Kleidung? Wie kann ich die Wolle schneller zum Schneider bringen? Reicht die Nahrung? Soll ich noch eine Apotheke bauen? All diesen Fragen sausen mir durch den Kopf und dank des Markplatzes sowie der übersichtlichen Benutzeroberfläche bekomme ich sofort Feedback, was gerade in der Siedlung nicht rund läuft. Selbst die recht auffälligen Anleihen an ANNO 1701 (Bedürfnisse) und Company of Heroes (Kartensegmente erobern) fügen sich überraschend gut ein und könnten eine etwas flottere Siedler-Zeit einläuten. Noch war zwar von den Kampagnen-Missionen, der künstlichen Intelligenz sowie den Herausforderungen nichts zu sehen. Aber für mich ist dieses Spiel schon jetzt nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, sondern zugleich eine würdige Weiterentwicklung.Ersteindruck: Sehr gut

Kommentare

skyhawk2k2 schrieb am
das ist doch wohl ein witz, das erinnert keineswegs an die wahren teile der siedler, bei denen der wuselfaktor noch großgeschrieben wurde und realistische wirtschaft das A und O war....das ist nen übler Anno Verschnitt, nach Teil 2 kam nur Schrott....wie wäre es mal mit einer vernünfftigen Neuauflage auf der Basis von Teil 2 oder 3 ?? Alles andere ist Müll....
Otacon.NET schrieb am
es st in der tat traurig in welche richtung sich viele spiele entwickeln. die siedler reihe gehöht leider dazu...
ich brauche kein zweites anno, denn das ist ist der neue teil. das was die siedler reihe so besonders gemacht hat, wurde entfernt und umgeändert. :(
es gibt aber auch ein paar vielversprechende spiele (zumindest für ps3 und xbox 360). da wären zum beispiel eternal sonata, folklore oder The Eye of Judgment. aber es stimmt irgendwie schon in den wii zeiten gibt es für spiele wie siedler 2/3/4 anscheinend keinen platz mehr.
Traurig traurig.
BigBonsai schrieb am
Tobias Jacobsen hat geschrieben:Schade BlueByte... hättet ihr doch mal mit mir gesprochen... ich verfolge die Spielszene nun schon seid dem ich lebe... und spiele eigentlich alles was geht. Mit ein bischen mehr Communityarbeit hättet ihr mehr Siedlerfans erreichen können.
Was mir hier wirklich Sorgen bereitet ist das sie das vielleicht sogar getan haben. Die Spieler heutzutage wollen offenbar kein Siedler 3/4 mehr. Siedler 5 hat sich - entgegen meiner Erwartung - offenbar gut verkauft. Warum also zurück zu dem System das sich schlechter umsetzen lässt. Die alte Spielergarde hat ausgedient. Entweder wir passen uns an, spielen die "alten" Spiele weiter oder suchen uns ein anderes Hobby.
Vielleicht sehe ich das zu düster, aber wenn ich durch die Regale laufe... ich sehe schlichtweg kaum noch Gutes. Liegt es an mir? Kann mir jemand einen positiven Ausblick geben?
Was mir zuletzt gefiel (nur alphabetisch sortiert):
- Ankh
- Anno 1503 (1701 habe ich die Demo gespielt; ich warte bis es günstiger wird)
- Earth 2160
- Elder Scrolls IV: Oblivion
- Evil Genius (besser jedoch: Dungeon Keeper 2)
- No One Lives Forever 2
- X2 (X3... naja, Geschmackssache)
Dauerbrenner auf meiner Festplatte
- Alpha Centauri
- Beyond Good and Evil
- Darwinia
- Siedler 4
Wenn ich diese Spiele ansehe so wächst denen schon ein ziemlicher Bart (Ausnahme: Oblivion). Wo bleibt die Hoffnung? Spore? Vielleicht, aber auch da sehe ich nicht allzuviel Langzeitmotivation. Ich hoffe ja das ich mich täusche. Sonst noch was?
Traurig traurig.
BiB
Tobias Jacobsen schrieb am
Getreu dem Motto: "Never change a running system" hat BlueByte hier viele Fehler gemacht. Seidler 3 war der Höhepunkt der Siedlerserie, und die Kampagnen auch dort schon zu ausufernd. Wenn man ein spannendes Spiel gestalten möchte, dann darf man nicht klauen, sondern muß seine eigene Linie fahren.
Es gibt hier einige Spiele die dies bis heute geschafft haben. Siedler gehört leider nicht dazu. Für mich erzeugt allein schon die Nennung des Wortes "Held" eine Allergie. Diese Mode die aus Warcraft 3 kommt hat sich dummerweise in viele Spiele eingeschlichen und macht mir zunehmend den Spielspaß kaputt. Eigentlich sollten wir doch von der Theorie des Übermenschen geheilt sein... die Computerspieleindustrie anscheinend nicht.
Für mich hört sich das ganze eher nach einem Cultures Clone an als nach Siedler. Und eine gute Grafik macht was ? Gute Bewertungen bei Spielemagazienen... aber noch lange keine Spieltiefe. Die sehe ich leider grade verloren gehen. Warum spielen immer noch millionen Leute die alten Lucas Arts Adventures? Sicherlich nicht wegen der Grafik.
Ich bin nicht bereit für minderwertige Ware einen Preis von 50?+ zu bezahlen. Meine letzten orginal PC-Spiele:
- Half Life 2
- Cossacks 2 Battle for Europe
- Anno 1701
Und von Anno war ich sogar enttäuscht... schließlich hatte 1503 Lust gemacht... auf mehr! Leider konnte 1701 sogar weniger.
Schade BlueByte... hättet ihr doch mal mit mir gesprochen... ich verfolge die Spielszene nun schon seid dem ich lebe... und spiele eigentlich alles was geht. Mit ein bischen mehr Communityarbeit hättet ihr mehr Siedlerfans erreichen können.
SOCSFGShadow schrieb am
Ich persönlich habe bereits Abstand genommen vom sogenannten Siedler , denn das was die Siedler auszeichnet ist seid Siedler 5 gestorben.
Wuselfaktor, Wirtschaftskreisläufe und das gemütliche vor sich hin siedeln das war einmal.............
Unter den Fingern von UbiSoft ist bereits ein möchtegern Siedler in den Regalen gelandet und dies wird der nächste.............
Vielleicht bin ich auch zu alt um mich durch den Namen blenden zu lassen :)
so long SFG
schrieb am