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Legend of Mana (Rollenspiel) – Späte Europa-Premiere

Die Ende Juni erstmals in Europa erschienene Neuauflage von Legend of Mana hat die Abstimmung für den Wunschtest Juli gewonnen und wird daher von uns mit einem nachträglichen Test bedacht: Wie gut ist der Action-Rollenspiel-Oldie gealtert?

© Square Enix / Square Enix

Eine Welt entsteht

Legend of Mana markierte vor über zwanzig Jahren das PlayStation-Debüt der Mana-Reihe – allerdings nicht in Europa. Hierzulande feiert Teil vier der Rollenspielsaga erst mit der jetzigen Neuauflage seine Premiere. Entsprechend groß dürfte die Neugier auf den heute noch interessant konzipierten Oldie sein. Statt einer vorgefertigten Spielwelt, bastelt man sich diese nämlich Stück für Stück selbst zusammen – und zwar aus erbeuteten Artefakten, die man durch das Meistern verschiedener Aufgaben erhalten kann.

Zunächst muss man sich allerdings für eine weibliche oder männliche Hauptfigur entscheiden, ein Platz für das eigene Zuhause auf der leeren Weltkarte von Fa’Diel wählen und kurz darauf mit einem ersten vermachten Artefakt ins Ungewisse aufbrechen. Eine traditionelle Erzählstruktur gibt es dabei nicht. Stattdessen erlebt man viele kleine Abenteuer, die schrittweise ein größeres Szenario mit insgesamt drei Hauptgeschichtssträngen bilden.

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Die Spielwelt nimmt durch das Platzieren von Artefakten nach und nach Form an. © 4P/Screenshot

Manche Artefakte lassen eine Stadt entstehen, in der man Informationen einholen oder einkaufen kann. Andere wiederum legen Wälder, Höhlen oder alte Ruinen frei, in denen man auf gefährliche Monster oder andere Reisende trifft. Ein großes Ziel stellt dabei die Suche nach dem mystischen Mana-Baum dar, die aber je nach getroffenen Entscheidungen und Ereignisreihenfolgen auf sehr unterschiedlichen Pfaden erfolgen sowie zu verschiedenen Ausgängen führen kann.

Tradition verpflichtet


Während die handgemalten Schauplätze neuerdings in HD erstrahlen, hat man die Figuren in kruder Pixeloptik belassen, was grafisch für eine entsprechende Diskrepanz sorgt und stilistisch wenig homogen wirkt. Bei der Soundkulisse hat man hingegen die Wahl, ob man lieber einem unter der Leitung von Original-Komponistin Yoko Shimomura neu arrangierten oder dem unveränderten Original-Soundtrack lauschen möchte, die beide absolut hörenswert sind. Sprachausgabe erklingt hingegen nach wie vor keine.

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Die deutsche Lokalisierung ist gelungen, zwischen den hochauflösenden Kulissen und grobpixeligen Figuren gibt es jedoch eine unschöne Diskrepanz. © 4P/Screenshot

Dafür gibt es aber erstmals eine deutsche Übersetzung der Texte, die insgesamt eine sehr solide Figur macht und auch verschiedene sprachliche Besonderheiten gut abbildet. Zudem hat eine Galerie-Funktion mit Illustrationen und anderen Exponaten ihren Weg ins Spiel gefunden. Schön ist auch, dass man neuerdings fast jederzeit den Spielstand sichern sowie auf eine automatische Speicherfunktion vertrauen kann. Wer will, kann im Optionsmenü sogar gewöhnliche Feindkontakte deaktivieren und so ohne lästige Kampfunterbrechungen die Umgebung erkunden.

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