Töte zwei Rehe
Da steht man halbnackt am Strand, die Wölfe jaulen, das Wetter ist mies und die Werte für Gesundheit, Hunger und Kälte fallen langsam. Ein Intro? Gibt es nicht. Man weiß, dass man auf der "Sundered Isle" gestrandet ist. Eine Waffe? Hat man nicht. Aber man kann langsam gehen, rennen und springen sowie zig Dinge aufsammeln. Also arbeitet man wie ein Roboter die "Survival Checklist" ab: Finde eine Waffe, fälle zwei Bäume, sammle zwei mal Flint, sechs Steine, sechs Stöcke, entzünde ein Lagerfeuer und "töte" (nicht "jage") zwei Rehe.
Ein Königreich für ein Lagerfeuer! Man fühlt sich zu Beginn wie in der Steinzeit...auch was Kampfsystem, Artdesign & Co betrifft.
Letzteres läuft übrigens so: Man nähert sich z.B. mit einer Steinaxt (!) einem Reh, das zwar zunächst scheu davon galoppiert, aber mit einem Sprint schnell erreicht und über ein paar schlecht animierte Hiebe ebenso simpel erledigt ist. Dann hat man Fleisch. Geht's noch plumper? Überhaupt sorgen die steifen Bewegungsabläufe sowie das schlimme Artdesign - Leute, das sollen Wölfe sein? - immer wieder für unfreiwillig komische Momente. Das Kampfsystem ist schnell erklärt: Halte so lange die Angriffstaste gedrückt, bis das Skelett oder der Wolf zusammenbricht.
Ertrage die Spielwelt
Immerhin darf man neben Äxten sowie diversen Keulen und Hämmern irgendwann
Ein epischer Kampf gegen ein Skelett. Man hält einfach so lange die Angriffstaste, bis es besiegt ist. So jagt man auch Rehe.
auch Bögen bauen. Für all das braucht man natürlich die passenden Zutaten: Für den Langbogen sind es z.B. zwei Holz, eine Sehne und ein Stück Leder; die Pfeile verlangen Zweige und Flint. Was zu Beginn nach Steinzeit klingt, wird im Laufe des Abenteuers waffentechnisch immer mehr klassische Fantasy, denn es gibt auch diverse Schwerter, Sensen und andere Klingen. Hinzu kommt ein Sammelsurium an Kleidung von Stiefeln über Handschuhe und Helme bis hin zu Rüstungen.
All das braucht man auch, um später gegen Skelette, Riesen und Drachen zu bestehen, die in einer offenen Welt lauern, die bisher eher leblos und öde als anziehend wirkt. Das soll sich ändern, sobald man mit anderen Abenteurern kooperiert, wobei man seine selbst erstellte Welt ganz privat erleben oder für andere öffnen kann. Aber bis dahin muss man erstmal diese Early-Access-Version überleben, denn neben Giften und Flüchen machen auch Hunger und Kälte dem Helden permanent zu schaffen. Dann beginnt er zu zittern und stirbt recht flott - alle Ausrütung ist futsch und es geht von vorne los. Also gilt es Nahrung zu grillen, Kräuter zu sammeln, hölzerne Unterschlüpfe oder gar Häuser zu bauen.