Vom Clanführer zum Shogun
Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines japanischen Feudalherrn der Sengoku-Zeit (15./16. Jahrhundert), um das kriegsgebeutelte Land als neuer Shogun zu einen. Um das zu erreichen, muss man sich sowohl wirtschaftlich als auch diplomatisch und militärisch gegen konkurrierende Clans und deren Führer durchsetzen. Neben realen Herrscherhäusern und Persönlichkeiten, die Koei-Fans mitunter auch aus
Samurai Warriors & Co kennen, lassen sich auch eigene Clans und Befehlshaber erstellen, die sich dann in neun historischen sowie einem fiktiven Ausgangsszenario gegenüberstehen. Weitere Szenarien sind bereits als meist kostenpflichtige Zusatzdownloads erhältlich.
Der Einstieg fällt allerdings unnötig schwer, da selbst nach dem recht knappen und nicht ganz fehlerfreien Tutorial mehr Fragen offen als beantwortet sind. Zwar wird auch im Anschluss zu jeder erstmals gewählten Aktion eine meist mehrseitige englische Erklärung eingeblendet, zu Beginn wird man von der schieren Masse an Optionen allerdings fast schon erschlagen, viele Feinheiten und Zusammenhänge werden zudem erst viel später verständlich. Außerdem ist es schade, dass man sich zwar zwei Tonspuren (Englisch und Japanisch), aber keine deutschen Texte geleistet hat.
Hohe Flexibilität
Ansonsten sind die Möglichkeiten, das Spiel an persönliche Vorlieben anzupassen, jedoch enorm. Allein für die Festlegung des Schwierigkeitsgrads stehen 15 Regler zur Verfügung.
Neben dem recht knapp geratenen Tutorial kann man zu Beginn aus neun historischen und einem fiktiven Ausgangsszenario wählen - weitere sind bereits als DLC erhältlich.
Des Weiteren lässt sich neben dem Justieren allerlei Anzeige- und Steuerungseinstellungen auch bestimmen, wie Offiziere altern sollen, ob man im Kampf dauerhaft sterben kann oder ob weibliche Nachkommen ebenfalls eine Militärlaufbahn einschlagen dürfen. Selbst grundlegende Elemente wie ein von historischen Ereignissen und Aufgabenstellungen geprägter Spielverlauf lassen sich auf Wunsch einfach deaktivieren.
Schön ist auch, dass sich die musikalische Untermalung individuell anpassen lässt - und das aus einem ungemein stimmungsvollen Sortiment aus über hundert klassisch geprägten Arrangements der bis 1986 zurückreichenden Seriengeschichte. Die Soundeffekte sind hingegen eher schwach - sommerliches Grillenzirpen klingt vielmehr wie das Surren eines defekten Lüfters. Auch Sprachausgabe macht sich äußerst rar. Zwar gibt es im historischen Kontext sogar den ein oder anderen vertonten Renderfilm zu bestaunen, die meiste Zeit kocht die Inszenierung mit verwaschenen Standbildern und bloßen Texteinblendungen jedoch auf Sparflamme.