4Players: Hi, J.F.! Der Bürgermeister von Las Vegas hat sich weniger begeistert über das Spiel gezeigt und verlautbaren lassen, dass er die Entwicklung gerichtlich stoppen lassen will, da er |
Jean-Francois Poirier will Rainbow Six mit einer spannenden Story zu alter Stärke zurückführen. |
Konsequenzen für den Ruf der Stadt befürchtet. Was geht ihr damit um?J.F.: Dazu kann ich nicht viel sagen. Ich kann mich zu rechtlichen Dingen nicht äußern, denn das überlassen wir lieber den Anwälten von Ubisoft. Uns geht es in erster Linie darum, ein gutes Spiel in einer echt coolen Umgebung zu entwickeln. Dabei achten wir z.B. darauf, dass markante Punkte der Stadt im Spiel nicht beschädigt werden. Deshalb kann ich den ganzen Ärger nicht wirklich nachvollziehen.
4Players: Kannst du uns vielleicht schon etwas mehr über die Hintergrundgeschichte verraten? Wer sind die Bösewichte und was führen sie im Schilde?J.F.: Wir wollen noch nicht zu viel über die Story verraten. Ihr seid eigentlich auf der Jagd nach der internationalen Terroristin Irena Moralis, müsst euch dann aber nach Las Vegas begeben, wo sich gerade ein Zwischenfall mit terroristischem Hintergrund ereignet. Die Geschichte wird sich dabei erst nach und nach beim Kampf gegen die Terroristen entfalten. Da wir uns stark an der TV-Serie "24" orientieren, wollen wir ebenfalls möglichst viele überraschende Wendungen integrieren und legen deshalb auch großen Wert auf die Charakterentwicklung. So wird sich herausstellen, dass einige Menschen gar nicht so sind, wie es zunächst den Anschein hat.
4Players: Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf Las Vegas?J.F.: Für uns stand von Anfang an fest, dass wir den nächsten Teil der Serie in einer großen Stadt spielen lassen wollten. Also haben wir eine Liste mit einer Auswahl an möglichen Einsatzorten erstellt und verschiedene Spieler einfach gefragt, welche Szenarien, Gebäude etc. sie für einen R6-Titel bevorzugen würden. Dabei stieg die Beliebtheit von Las Vegas konstant an, so dass sich die Stadt immer weiter nach oben auf unserer Liste bewegte. Vor allem der Gedanke, sich innerhalb der Casinos bewegen zu können, scheint bei vielen gut angekommen zu sein und so wussten wir, was wir zu tun hatten.
4Players: In vorherigen R6-Spielen waren die Missionen über den ganzen Globus verteilt. Besteht nicht ein gewisses Risiko darin, sich jetzt nur noch auf ein einziges Setting festzulegen? Was macht ihr, um möglicher Langeweile entgegenzuwirken?J.F.: Gute Frage! Die Tatsache, dass wir uns auf Las Vegas festgelegt haben, bedeutet nicht, dass wir nicht verschiedene Sachen machen können. Ein großer Vorteil der Beschränkung auf diese eine große Stadt ist, dass die Story jetzt zusammen mit der Action besser zum Tragen kommt. Es ist einfach effizienter. Bei den anderen R6-Spielen mit ihren Einsätzen auf der
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Gerade in der Nacht sehen die grell beleuchteten Gebäude von Las Vegas phantastisch aus. |
ganzen Welt war es immer schwierig, der Hintergrundgeschichte zu folgen. In R6 Vegas haben wir uns entschieden, die Action in EINER großen Mission zu konzentrieren. Danach war es unsere Aufgabe, möglichst interessante Orte zu finden. Orte, die Spaß machen. Nicht nur Casinos, sondern auch andere Plätze, die den Spieler ansprechen und die sich deutlich voneinander unterscheiden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Calypso-Abschnitt, der auf einem echten Casino basiert. Vergleicht man dies allerdings mit Dante, einem anderen Level, bekommt man ein völlig anderes Spielgefühl. Dieses Casino befindet sich noch in der Konstruktion und es stehen überall Kisten und anderes Bauequipment in der Gegend herum. Was ich damit sagen will: Obwohl ihr nur in Vegas unterwegs seid, gibt es viele Einsatzorte zu sehen, die sich deutlich voneinander unterscheiden.
4Players: Rainbow Six Lockdown hatte den Schwerpunkt auf Action und wird allgemein als der schwächste Teil der Serie gesehen. Was macht ihr, um in Vegas wieder mehr die Taktik in den Vordergrund zu rücken?J.F.: Das ist eine Sache, die uns von Anfang an sehr wichtig war. Bei Rainbow Six Vegas wird diese Art des Gameplays nicht funktionieren. Als wir mit der Entwicklung begonnen haben, orientierten wir uns an unseren Grundwerten: Das sind Action, Taktik und Nahkampf. Wir wollen sicher gehen, dass jederzeit taktisch vorgegangen werden muss. Gleichzeitig wollen wir das Spiel aber auch jedermann zugänglich machen, so dass sowohl Neueinsteiger als auch Hardcore-Spieler auf ihre Kosten kommen. Wir wollen zu viel Action vermeiden, denn Vegas wird kein Run and Gun-Spiel. Es geht um OPA (Observe, Plan, Assault). Beobachten, Planen, dann im richtigen Moment angreifen. Die Planung läuft also während des Gameplays ab.