Test: White Knight Chronicles: Origins (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



White Knight Chronicles: Origins
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
10.06.2011
Spielinfo Bilder Videos

Während PS3-Besitzer mit White Knight Chronicles II bereits zum zweiten Mal als riesige Ritter durch die Lande ziehen, feiert die Saga mit Origins auf Sonys Handheld ihr Debüt. Das PSP-Abenteuer fungiert dabei als Prequel, das Altbekanntes, aber auch Neues zu bieten hat. Was genau, verrät der Test.



Reise in die Vergangenheit

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Das PSP-Debüt der Saga spielt zur Zeit der Dogma-Kriege.
In White Knight Chronicles Origins verschlägt es einen 10.000 Jahre in die Vergangenheit, als die so genannten Dogma-Kriege zwischen Athwan und Yshrenia tobten. Mittendrin ein abermals stummer, namenloser Held, der sich einer mobilen Söldnertruppe anschließt, die zwischen den Fronten Auftragsarbeiten erledigen, sich aber bald zu größerem berufen fühlt.

Euer Aussehen könnt ihr wie im großen Konsolenbruder über einen Editor, der allerdings weit weniger Feineinstellungen erlaubt, selbst festlegen. Wer will, kann auch sein Erscheinungsbild aus White Knight Chronicles II in entsprechend angepasster Form importieren. Auch diverse Bonusobjekte lassen sich durch einen Datenaustausch zwischen den beiden Titeln freischalten.

Auftrag auf Auftrag

Der Spielverlauf ist im Gegensatz zu den Konsolenabenteuern Quest basiert. Es gibt keine zusammenhängende Spielwelt, keine Städte, keine frei erkundbaren Schauplätze. Stattdessen fristet man sein Dasein in einem ausbaufähigen, von Pferden gezogenen Zug, wo man Auftrag für Auftrag sein vierköpfiges Team zusammenstellt, sein Marschgepäck schnürt, seine Ausrüstung verbessert und seinen Charakter entwickelt. In jedem der vier Storykapitel gibt es zwei obligatorische Storymissionen und dazwischen eine Reihe wechselnder Standardquests, von denen man eine bestimmte Anzahl erfüllt haben muss, bevor es weiter geht.

Aufgrund immer gleicher Aufgaben wie "Sammle dies", "Töte das" oder "Erreiche jenes" wird der Ablauf schnell langweilig. Hinzu kommt, dass das Leveldesign nur aus einzelnen Miniräumen besteht, die durch Spielfluss bremsende Nachlade-Korridore miteinander verbunden sind: In der Regel betritt man einen Raum, tötet alle Gegner, plündert gelegentliche Schatztruhen und Erntepunkte, bevor es im nächsten Raum von vorn los geht. Am Ende erwartet einen manchmal noch ein Bosskampf, dann folgt die Abrechnung und man findet sich im Zug wieder.

Mobiles Zuhause

Leonards weißer Ritter taucht auch in der Vergangenheit auf - allerdings als Gegner.
Die Ritter tauchen auch in der Vergangenheit auf - allerdings als Gegner.
Der Zug ersetzt quasi die selbst erbaute Heimatstadt aus den Konsolenspielen. Mit genügend Kleingeld kann man neue Waggons erwerben sowie bestehende ausbauen und umstellen. Im Kommandowaggon können Quests angenommen und Teams zusammengestellt werden, in den Gilden-, Trainings- und Speisewägen geht es auf Shoppingtour, im Verbindungswaggon kann man mit gesammelten Materialien Gebrauchsgegenstände und Ausrüstung herstellen, im Kundschafterwagen Sammelaufträge an mitreisende NPCs verteilen oder in den Kasernen- und Gastwaggons mit rekrutierten Gefährten plaudern.

Zudem kann man sich einen Kampfwagen zulegen, der einem bei Missionen einmalig Feuerschutz gibt, im Motorwagen kann man die Richtung der Charakterentwicklung durch farbliche Kristallwechsel anpassen und im Nachrichtenwaggon in den Mehrspielermodus wechseln. Hier sind nicht nur lokale Partien mit bis zu drei Freunden, sondern auch Online-Ausflüge möglich. Die Server sind aber leider extrem schwach besucht, so dass man ohne Absprachen kaum Mitstreiter findet und wenn doch, muss man schon sehr viel Glück haben, dass diese dann auch eine passende Stufe haben. Wenigstens werden freie Teamplätze automatisch mit KI-Gefährten besetzt, so dass man auch zu zweit oder zu dritt losziehen kann, wenn man des Wartens leid ist.

Darüber hinaus kann man aber auch seine Charakterdaten hochladen, um sie in NPC-Form anderen zur Verfügung zu stellen und umgekehrt. Eine Kommunikation ist online mit umständlicher Softwaretastatur sowie vorgefertigten Floskeln und Emotes aber nur sehr eingeschränkt, ein Tausch von Gegenständen überhaupt nicht möglich. Da hat man es auf der PS3 mit USB-Headset und -Tastatur deutlich leichter. Zudem sind dort auch wesentlich mehr Spieler online. Trotzdem ist es lobenswert auch PSP-Besitzern die Option auf Online-Abenteuer zu gewähren und wer Gleichgesinnte in seinem Freundeskreis hat, findet sowieso andere Wege, um auch auf Entfernung miteinander zu plaudern.

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