Nicht gerade vertrauenswürdig...
Der zwielichtige Arbeitgeber aus unserer Funk-Botschaft hat nicht zu viel versprochen: Eigentlich umfasst die Mission nur das Scannen der Umgebung und die Erhebung von Proben, um den fremdartigen Planeten AR-Y 26 als potenzielle Heimat für Siedler zu erforschen. Doch der Planeten-Ausflug steckt voller Überraschungen. Mal verschmilzt man untrennbar mit einer Riesenechse, später versinkt das Biest sogar im Boden, wo man es nicht mehr erwischen kann, um die von ihm bewachte Beutekiste zu öffnen.
Hier wächst keine Plattform, dort bleibt man am Mopsvogel hängen, anderswo einfach in der Landschaft. Oft hilft also nur noch ein Selbstmord weiter – doch selbst das kann sich hier doppelt rächen: Man darf sich die wertvolle Ausrüstung zwar zurückholen, doch manchmal landet sie nicht am Ort des Exitus, sondern knapp 30 Meter höher auf einem Berggipfel – hurra! Auf dem PC wurde einmal sogar unser kompletter Fortschritt gelöscht. Dieser Fehler könnte allerdings eine Nebenwirkung eines Updates gewesen sein, mit dem die Entwickler kurz vor Release Details des Zwei-Spieler-Koops gepatcht hat.
...und noch weniger fertig
Pittoresk und gefährlich...
An jeder Ecke wird deutlich, dass das Spiel des kleinen Teams mit der heißen Nadel gestrickt wurde - etwa an der Balance, die nicht vernünftig an einen bzw. zwei Spieler angepasst wurde. Oder auch an der etwas hölzernen Steuerung, die sowohl mit Controller als auch mit Maus und Tastatur nie komplett in Fleisch und Blut übergehen möchte, obgleich die nervigen Hüpf-Abschnitte irgendwann durch Greifhaken oder Jetpack mit Doppelsprung erleichtert werden.
Der Mangel an Feinschliff ist schade, denn Potenzial ist klar vorhanden. Wenn man sich gerade nicht mit Bugs herumschlägt, besitzt die Entdeckungsreise durch diverse Klimazonen wie Steppe, Eis oder kochende Lavaseen durchaus ihren Charme. Allein schon die lebensbejahenden Farben, schwebenden Inseln und mysteriös aufragenden Alien-Bauwerke wecken die Lust auf den Erkundungstrip. Noch deutlich cooler sind aber die kugelrunden Mopsvögel, die vergnügt trillernd durch die Täler streifen und sich ihres idyllischen Lebens erfreuen – bis der Spieler ihren Weg kreuzt und sie für ein paar läppische Ressourcen abschlachtet.
Aggressive Tierwelt
Manche Teile der Welt basieren auf tatsächlichen Ereignissen aus der japanischen Geschichte.
Schon kurze Zeit später verschwinden die anfänglichen Skrupel, da einem der Großteil der Tierwelt aggressiv auf die Pelle rückt und zudem nervig oft respawnt. Ein paar Watschen mit der flachen Hand oder die aufrüstbare Energie-Pistole lassen aber nur manche der Wabbelviecher und Rotator-Quallen zerplatzen. Bei explosiveren Granatwerferpflanzen etwa ist vorsichtiges Anpirschen nötig.
An gelungene Bosse wie eine Riesenkrabbe mit explosiven Eiterbeulen-Tentakeln haben die Entwickler ebenfalls gedacht. Sobald das Lava-Biest einem kuschlig warme Feuerringe entgegenschickt, sieht man sich gezwungen, die Hüpfsteuerung und kleine Ausweich-Schübe etwas besser zu verinnerlichen. Schön auch, wie kleine Rätsel in die Welt eingeflochten wurden. Was wohl passiert, wenn man einen nichtsahnenden Mopsvogel mit einer Dose leckerem Weltraumschleim zu einer Kreissägenpflanze lockt? Die stacheligen Ranken des grünen Monstrums versperren einem gerne mal den Weg zu neuen Abschnitten.