SurrealIrgendwie ist die Welt nicht das, was sie gestern war: Mein Körper ist ein pastellfarbener Kegel, auf meinem Kopf sitzt eine Röhre, die einem Hammerhai stehen würde und als Hut trage ich diese riesige Giraffe... Aber anstatt den Versuch zu starten, dem Albtraum zu entfliehen, stelle ich mich hinter eine riesige Kugel, an der alles hängen bleibt über das ich hinweg rolle. Die Alarmanlagen von Familienkutschen kreischen auf, Elefanten tröten im Kanon, Fußgänger schreien sich die Kehle aus dem Leib. Während die Murmel immer größer wird, kommentiert mein Vater und König mit grammatikalisch unkorrektem Gebrabbel das Geschehen und will, dass ich den Ball auf einen Durchmesser von 500 Metern aufblase.Albtraum? Jetlag? Drogen?Katamari!Die vielleicht bekloppteste Spielidee aller Zeiten ist zurück und will im dritten Anlauf Handheld-Besitzer in ihren Sog reißen. Ihr wisst nicht, wovon ich rede? Wen habe ich da Wissenslücke
krächzen hören? Das Prinzip in aller Kürze: Ihr müsst die Katamari genannte Kugel auf eine bestimmte Größe bringen, indem ihr alles aufrollt, was an ihr hängen bleibt. Das war’s. Keine Story, keine Minispiele, keine Zwischensequenzen. Braucht ihr aber alles nicht, denn das von Keita Takahasi erdachte Konzept macht euch zu hoffnungslosen Junkies, sobald ihr die Murmel einmal von Bleistifthöhe auf Godzillagröße gerollt habt. Das Blippen und Bloppen beim Auflesen von Shurikans, Kleinwagen oder Hochhäusern ist so befriedigend, dass ich süchtig danach bin.
Richtig klasse sind die aberwitzigen Schrei-, Grunz- und sonstigen Laute aufgelesener Tiere und Menschen und natürlich die Bilder: Playmobil-Optik treibt Grafik-Fetischisten Tränen in die Augen und stellt Freunde moderner Kunst zufrieden. Dabei ist es nicht der Stil, der fesselt, sondern die konsequente Umsetzung kindlicher Naivität –
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Verschiedene Jahreszeiten sorgen zwar für Abwechslung, zerstören aber den Eindruck einheitlicher Level. |
gepaart mit einem treffsicheren Blick für erfrischende Blödeleien.
EingebremstOK, Notbremse! Ja, Katamari Damacy und We Love Katamari auf PS2 sind zurecht Klassiker, die mit spritzigen Ideen und ihrem abgefahrenen Design viele Spielerherzen erobert haben. Aber die PSP-Umsetzung ist eine langweilige Schnarchnummer. Dabei hat sich meine größte Befürchtung zum Glück nicht bewahrheitet, denn das eigentlich für zwei Analogsticks optimiert Steuern funktioniert mit leichten Einschränkungen auch über Digikreuz und Buttons prächtig. Kenner der Konsolen-Auflagen werden aber spätestens dann die Nase gerümpft haben, als von nicht vorhandenen Zwischensequenzen die Rede war. Richtig: Wo wir in We Love Katamari einen die Klischeekiste veralbernden Blick in die ach-so-tragische Kindheit des King of all Cosmos erhaschen durften, fallen dieser oder ähnlich abgedrehte Comics diesmal leider weg. Ich habe die blödsinnigen Videos aber geliebt!