Damit aber nicht genug. Setzt euch lieber hin, haltet ein Taschentuch bereit – ihr müsst jetzt stark sein. Nicht nur die Zwischensequenzen, auch die sprachlichen Ergüsse des Königs kommen zu kurz: Das Familienoberhaupt redet zwar immer noch einen riesigen Berg Quatsch zusammen; selbiger ist aber ebenso viel kleiner wie der Handheld im Vergleich zur PS2. Auch die sprachlichen Variationen haben nachgelassen, so dass ihr z.B. kaum noch Esperanto vorgesetzt bekommt. Ihr atmet noch? Wartet ab…
ErnüchtertErinnert ihr euch an die Unterwasserlevel in We Love Katamari? Oder an das nächtliche Aufrollen von Glühwürmchen zu entspannter Musik? Oder das Ersetzen
Aberwitzige Comics, abwechslungsreiche Level und ungebremster Irrsinn: Warum ihr mit We Love Katamari besser rollt, steht im 4Players-Test. |
der Kugel durch einen Sumoringer, der größer und stärker werden wollte? Oder den brillanten Formel-1-Abschnitt? Gibt’s hier nicht! Stattdessen fangt ihr fast immer auf dem Zimmerboden an und rollt die Murmel bis auf Hochhausgröße. Unterbrochen wird das ständige Wachstum nur, wenn die nächste Zoomstufe geladen wird. Wo der König beim Laden auf PS2 allerdings hinreißend dumme Sprüche abgibt, werden hier sang- und klanglos Daten geschaufelt. Außerdem landet ihr anschließend nicht jedes Mal dort, wo ihr vorher standet. Vielmehr setzt euch Me & My Katamari einfach vor die eben noch unerreichbare Haustür oder vom Campingplatz direkt in den Hafen. Das wirkt dem motivierenden Wachstum so stark entgegen, dass
es an der Motivation zum Weiterspielen knabbert. Da hilft es auch nicht, dass ihr massig Accessoires einsammelt, mit denen ihr einen eurer vielen Charaktere verunschönern könnt, dass nach
dem Laden Tages- oder Jahreszeit gelegentlich wechseln, dass ihr erledigte Stufen ohne Zeitdruck wiederholen dürft und im WiFi-Wettstreit gegeneinander antretet – alles nette Dreingaben, die meinen Ansporn kaum nach oben getrieben haben. Zusätzlich fährt die Kamera oft
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Diese Gegend kenne ich wie meine Westentasche - zu oft musste ich den Abschnitt wiederholen. |
hinter Objekte, die den Blick auf euren Katamari blockieren. Das frustriert zwar nicht, stört aber den unkomplizierten Ablauf.Abgesehen davon hatten die Entwickler im Vorgänger deutlich mehr Einfallsreichtum an den Tag gelegt: Statt dass ihr wie auf PSP den Katamari immer und immer und immer und immer wieder von klein an bis auf Wolkenkratzerhöhe rollt, waren die Abschnitte kürzer, führten euch an unterschiedliche Ecken der Stadt und hörten meist lange auf, bevor der Ball groß wie ein Hochhaus war. Auf dem Handheld habt ihr jedoch so schnell alles (wenige) gesehen, dass die Lust am Kugeln schneller aufhört als ihr vor dem Abspann sitzt. Und den erlebt ihr immerhin schon nach etwa vier Stunden. Erlaubt mir eine zynische Bemerkung: Hat denn Electronic Arts den Titel nach Europa gebracht, weil der Publisher sein Faible für extrem gekürzte Handheld-Fassungen ausleben wollte?In We Love Katamari war ich verliebt.Me & My Katamari? Eine kurze und ernüchternde Beziehung.