Test: Phantasy Star Universe (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Phantasy Star Universe
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
21.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
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ab 0,99€
Spielinfo Bilder Videos
Nach dem umstrittenen Sammelkartenabstecher C.A.R.D. Revolution kehrt Segas Onlinerollenspiel-Pionier mit Phantasy Star Universe wieder zu seinen Action-RPG-Wurzeln zurück. Zwar erwarten euch einige Neuerungen, aber am mittlerweile sechs Jahre alten spielerischen Grundgerüst hat sich kaum etwas geändert. Fluch oder Segen?

Gute Offline-Unterhaltung

PSU macht im Vergleich zu früheren PSO -Episoden einiges anders, aber leider nicht alles besser. Die erste positive Überraschung stellt der neue Story-Modus dar, der im Vergleich zu den Vorgängern wirklich den Namen verdient und nicht nur ein solo spielbarer Abklatsch des nahezu handlungsfreien Online-Modus ist. Allerdings müsst ihr dafür in die Rolle eines vorgefertigten Helden schlüpfen und einem vorgegebenen Missionsstrang folgen.
Positive Überraschung: Der Story-Modus bietet dieses Mal ein ausgewachsenes Abenteuer in zwölf Kapiteln.
 Optionale Sidequests sind vorhanden, genauso wie teils frei wählbare KI-Begleiter, die zwar blöd wie Brot, aufgrund ihres story-relevanten Daseins jedoch mehr als nur Statisten sind. Zudem dürft ihr euch in den insgesamt zwölf Haupteinsätzen bzw. Kapiteln über zahlreiche Dialoge und gut inszenierte Story-Sequenzen freuen, die professionell, wenn auch nur englisch vertont wurden.

Während der Kampagne schlüpft ihr in die Haut von Ethan Waber, der sich nach einem Angriff Außerirdischer auf die heimische Weltraumkolonie entschließt einer privaten Schutztruppe beizutreten, um sich am Kampf gegen die ominösen Invasoren zu beteiligen. Nebenbei sucht ihr nach der Ursache der feindlichen Übergriffe, stoßt aber schon bald auf Widerstand und müsst euch mit herablassenden Militärs, rätselhaften Entführungen, religiösen Fanatikern und Drohungen des Geheimdiensts herumärgern. Bis alle Fragen geklärt und der wahre Feind besiegt ist, werdet ihr gut 20 Stunden ordentlich unterhalten. Wer sich darüber hinaus noch mit den freiwilligen Zusatzmissionen abgibt, kann sogar nochmals zehn Stunden hinzu rechnen. Zudem gibt es noch ein paar in die Handlung eingebettete Fahr- und Reiteinsätze, die man sich aber auch gut hätte sparen können, da diese eher für Langeweile als für zusätzlichen Spielspaß sorgen.

Neben dem Story-Modus können Offline-Abenteurer im Spielverlauf auch noch den so genannten Extra-Modus freischalten, der quasi wie früher den Online-Modus für Solisten nachahmt. Dort kreiert ihr euch eigene Charaktere, nehmt im Story-Modus freigespielte Missionen an und KI-Gefährten mit und levelt ungezwungen vor euch hin. Einen Handlungsstrang gibt es dabei nicht und die Möglichkeit eure hoch gezüchteten Helden später online zu präsentieren, besteht aufgrund der Cheater-Problematik (Online-Charakterdaten werden nun komplett serverseitig gespeichert) auch nicht mehr, so dass dieser Modus wirklich nur für diejenigen interessant ist, die mangels Kreditkarte oder DSL-Anschluss zum reinen Offline-Dasein verurteilt sind. Schade nur, dass es keinen kooperativen Splitscreen-Modus mehr wie in PSO II gibt, um wenigstens ein bisschen Multiplayer-Luft zu schnuppern... Kurios auch, dass PC-Spieler selbst zum Offline-Spielen online gehen müssen, so dass PSU auf netzlosen Rechnern überhaupt nicht spielbar ist!

Ab ins Netz!

Ohne Internet dürfte man aber ohnehin nur wenig Interesse an Phantasy Star haben, denn mit reinen Offline-RPGs kann PSU trotz des deutlich aufgebohrten Story-Modus noch immer nicht mithalten. Also beginnt der echte Spaß wie bei PSO erst online? Nicht ganz... Denn irgendwie hat es Sega geschafft, die Multiplayer-Erfahrung im Vergleich zu den Vorgängern nicht auf-, sondern deutlich abzuwerten. Auf den ersten Blick scheint zwar alles besser geworden zu sein: Die Charaktererstellung hält mehr Möglichkeiten und Facetten parat, die Rassenauswahl ist größer, die Klassenwahl freier, die maximale Partygröße wurde angehoben, man kann jederzeit den Job wechseln, hat ein eigenes Quartier, das man individuell einrichten kann, man kann sogar eigene Läden eröffnen, die selbst dann geöffnet haben, wenn man gar nicht online ist.        

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Kommentare

TDW_Baal schrieb am
hab mal eine frage hab mir PSU heut gekauft (gebraucht) es gibt ja 3 möglichkeiten für eine Hunter Lizenz wie meinen die mit Prepaid code für die 360???? will es unbedingt online zocken.
AlaskaXP schrieb am
RDC Iceman hat geschrieben: Mag sein das auf der 360 wenig los ist. Auf der PS2 trifft man viele alte
Leutz aus DC-Tagen wieder und die haben alle Spaß.
Dem kann ich leider nur zustimmen. :cry:
Auf X360 ist nur eine sehr kleine Menge an Leuten vorhanden.
PSO lebte vor allem durch die Community, und so wird es auch bei
PSU sein. Alte bekannte (aber auch neue) wird man wesentlich
mehr auf der PS2/PC Version antreffen.
Und wenn man erstmal mit einer ganzen Rotte an netten Gamern
unterwegs ist, sind Grafik & kleine Lags absolute nebensache! :wink:
greetz
Ala
killradiorocks schrieb am
Mir ist aufgefallen, wie unterschiedlich die Bewertungen ausgefallen sind. In Japan bei dieser "Famitsu" hat das Spiel ja etwa 9-10/10 Punkten bekommen. Das finde ich irgendwie sehr interessant, wenn man sich die Tests von IGN oder 4players anguckt. Das Spiel ist halt wie bei jedem Spiel irgendwie geschmackssache, nur diesmal finde ich es sehr extrem... naja is ja auch wurscht...
johndoe-freename-102309 schrieb am
Ich kann die im Test angesprochenen Slowdowns nur selten feststellen
und von ruckligen Gegnern oder Partymitglieder habe ich bisher nix
bemerkt. Ich habe mir nur für PSU eine PS2 gekauft und bin damit voll
und ganz zufrieden. KLar flimmert es hier und da mehr oder weniger und
ab und an kämpft auch mal einer ins scheinbar leere, aber das kennen
wir schon aus alten DC-Tagen.
Wir PSO mochte, der mag auch PSU. Für Abwechslung ist meiner Meinung
nach ordentlich gesorgt, weil Nicht nur der Chara, sondern auch die Jobs
und Waffen gelevelt werden können.
In PSO waren die Gegner (bis auf Ultimate) nur langsam und öde. Nur
wenige griffen wirklich an und man wurde eigentlich mehr erdrückt als
bekämpft. Bei PSU sind die Gegner deutlich flotter und bringen vieeeel
mehr Action mit sich.
Mag sein das auf der 360 wenig los ist. Auf der PS2 trifft man viele alte
Leutz aus DC-Tagen wieder und die haben alle Spaß. Ich habe rund
1500 Stunden mit PSO verbracht und kenn dort jedes Blatt. PSU gefällt
mir deutlich besser.
Vernon schrieb am
Man darf einfach nicht so verwöhnt sein und sich mal mit weniger zufrieden geben.
---
Dann gib dich auch mit einer weniger hohen Wertung zufrieden.
Die geht nämlich voll in Ordnung.
Allein diese Frechheit, dass der vorhandene Inhalt auf der DVD erst nach und nach freigeschaltet wird und man dadurch mehr oder weniger nur noch die Drachenmission machen kann. Was soll da auch gross an Patchen kommen? die PS2 hat kaum Speicher, hörte ich irgendwo.
Dazu diese Community: jeder zweite Lappen nimmt ein knapp bekleidetes Girlie-Toon und macht provokante emotes, oder spammt "verkaufe Blah" in der Gegend rum, oder ninjalootet mir als Heilendem alles weg, womit man nur noch den wenigen Spielen mit gerechtem Beute-System beitritt.
Nun kenne ich den Vorgänger nicht, wohl aber ein paar andere MMOGs (ich zähle GuildWars jetzt mal mit dazu, da ähnlicher Aufbau wie PSU).
Für Genre-Neulinge, jüngeres Publikum oder Fans mag das Spiel geeignet sein.
Leuten, die gedenken, von einem der grösseren MMOGs auf PSU zu wechseln, würde ich dringend abraten.
schrieb am