Test: Spectrobes: Der Ursprung (Rollenspiel)

von Jan Wöbbeking



Spectrobes: Der Ursprung
Entwickler:
Release:
17.09.2009
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ab 7,62€
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Disney lässt seine prähistorischen Monster auf die Wii los: Nach zwei Handheld-Abenteuern dürfen Serienfans die stacheligen Biester jetzt mit Fernbedienung und Nunchuk in die Schlacht schicken. Anders als bei den Pokémon prügeln die Spectrobes in Echtzeit auf die finsteren Krawl ein. Der Fokus liegt wieder klar auf der Action.



Alter Wein in neuen Schläuchen?

Die Vorgeschichte fällt dagegen so kurz aus, dass sie in der Anleitung in nur sieben Zeilen zusammengefasst wird: Rallen und Jeena von der Nanairo-Raumpatrouille geraten mit ihrem Raumschiff in einen Dimensionsstrudel und landen im Kaio-System. Diese Galaxie wird, wie einst ihre Heimat, von finsteren Krawl-Monstern bedroht.
Die verschnörkelten Kampfmonster sind hübscher gestaltet als die sich häufig wiederholenden Hintergründe.
Es bleibt zwar zunächst unklar, warum ihr Boss sie trotz einer Warnung in den unsicheren Sektor geschickt hat und welche Rolle die uralten Spectrobes-Kultstätten in der neuen Galaxie spielen - trotzdem hält sich die Geschichte dezent im Hintergrund. Zum Glück unterbrechen die schlecht synchronisierten Zwischensequenzen nur ab und zu die Action. Auch die Dialoge mit den friedlichen Planetenbewohnern drehen sich um den üblichen Smalltalk. Ab und zu geben die Gesprächspartner aber auch nützliche Tipps für meine Ausflüge über die Planetenoberfläche.

Auf den ersten Blick wirken die überwucherten Wiesen und Wälder sogar recht ansehnlich. Nachdem ich ein paar Minuten die Gegend erforscht habe, wird aber ein altes Problem der Serie deutlich: Der Wii-Ableger stammt zwar von Entwickler Genki und nicht von Jupiter, doch auch diesmal wiederholen sich Bäume, Sträucher und andere Objekte ständig. Es fehlt einfach an einzigartigen Details mit Wiedererkennungswert. Dank der warmen Farbwahl und exotischer Pflanzen kommt beim Erkunden der intergalaktischen Wälder und Wiesen trotdzem eine angenehm mystische Stimmung auf.

Intergalaktische Fossiliensammler

Ich steuere wahlweise den naiven Draufgänger Rallen oder seine schnippische Kollegin Jeena. An meiner Seite hoppelt stets ein niedliches Primär-Spectrobe über den Rasen. Dieser kleine Begleiter ist die jüngste Form der Kampfmonster: Es kann noch nicht kämpfen, dafür aber um so besser in der Umgebung nach Edelsteinen und Fossilien suchen.
Gemeinsam sind sie stark: Das Kampf-Spectrobe wird entweder mit schwammigen Gesten befehligt oder direkt von einem zweiten Spieler gesteuert.
Wenn ich wieder einmal aus Versehen das Nunchuk bewegt habe, beugt sich mein Alter Ego sogar zu ihm herunter und verpasst ihm eine kleine Streicheleinheit. Neben dem kleinen Suchgehilfen stecken auch mehrere ausgewachsene Sekundär-Spectrobes in meinem Armband. Werde ich in einen der zahlreichen Zufallskämpfe verwickelt, verfinstert sich das Himmelszelt und der erste Schützling wird aus meinem Armband aufs Schlachtfeld gebeamt.

Rallen und sein erstes Sekundär-Spectrobe kämpfen nun Seite an Seite. Vor ihnen fuchtelt ein ganzes Grüppchen tropfenförmiger Krawl mit scharfen Krallen herum. Also schalte ich mit Hilfe des Steuerkreuzes das nächstgelegene Exemplar auf und hetze ihm meinen Kämpfer auf den Hals, indem ich mit der Fernbedienung eine Geste von oben nach unten ausführe. Mein »Leo« verpasst ihm ein paar leichte Prankenhiebe, doch der Widersacher hat noch nicht genug. Also probiere ich eine andere Technik aus: Ich öffne mittels C-Knopf ein Visier, ziele direkt mit dem Cursor auf den Fiesling und schicke Leo ein zweites mal los, indem ich die Fernbedienung erneut von oben nach unten schwinge. Diesmal zerplatzt der agressive Tropfen und hinterlässt eine kleine schwarze Wolke sowie ein paar Energiekugeln. Durch letztere füllt sich meine Kombo-Anzeige ein Stückchen.
         

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Kommentare

Flame2k schrieb am
Also gerade im Bezug auf das Kampfsystem kann ich dich beruhigen, das wurde so angepasst, dass es auch Sinn macht. Man kann jederzeit wechseln, hat genug Plätze um von jedem der 5 Elemente ein Spectrobe mitzuführen und die Ladeanzeige wurde auch verbessert. Man muss nun nicht mehr tatenlos rumstehen und Knöpchen gedrückt halten zum laden, sondern sammelt die Kügelchen auf, die die Gegner hinterlassen, außerdem füllt sich die Anzeige auch wenn die Spectrobes angreifen, bzw angegriffen werden.
Zu der "bescheuerten Geste" um den Ladeangriff auszuführen muss ich auch noch hinzufügen, dass man die Controlelr nicht so wie gezeigt halten muss, es reicht schon sie nur leicht zu überkreuzen.
Auch eine gute Verbesserung ist, dass man nun neben der Energieanzeige der Gegner erkennt welchem Element sie angehören.
Alles in allem ist es überhaupt nicht mehr mit dem System aus den DS-Titeln vergleichbar.
sothe schrieb am
auf das hab ich gewartet. endlich sagen auch mal spieler die das spiel haben was dazu. also ich hohls mir die nächsten tage. hatte auch die ds version fand sie vor allem wegen den kämpfen nich so dolle aber soll ja jetzt besser sein.
mfg
sothe
Flame2k schrieb am
Ich habe mir das Spiel schon direkt am Release Tag besorgt, da ich Spectrobes 1 auch für den DS hab, aber ebenfalls nicht ganz zufrieden war und überzeugt davon, dass es auf der Wii besser gemacht wird.
Ich bin jetzt kurz vor der 5ten Scherbe (müsste der 6te Planet sein) und die Story entwickelt sich sogar recht gut. Was ich bemerkenswert finde, ist dass man nicht eindeutig sagen kann wie es mit der Story weitergeht, was man in manch anderen Spielen sofort sieht.
Die meisten Spectrobes (und auch Krawls) sind echt super gestaltet, gerade die Teritär-Formen.
Die legendären Waffen finde ich auch sehr gut, da sie im Prinzip alle unterschiedliche Angriffe, Kombos und Elemente haben, sodass man die Kämpfe wirklich beeinflussen kann.
Zum Thema Grafik kann ich auch nichts wirklich negatives sagen, was aber vielleicht auch daran liegt dass mir das nicht so wichtig ist (Vielleicht fällt mir als "Nicht-Grafik-Hure" nicht auf dass sie schlecht is, keine Ahnung). Ich finde die Umgebungen hübsch und besonders ins Auge sticht die Weitsicht in manchen Gebieten. Meistens sind zwar nur Berge oder Bäume in der Ferne zu sehen, aber es passt einfach gut dazu.
Die Kampfsteuerung ist gewöhnungsbedürftig, da musste ich anfangs auch einige Spectrobes sterben lassen, aber wenn man rumprobiert und weiß wie man die Fernbedienung wirklich schwingen muss funktioniert das einwandfrei. Einziges Manko ist der Hammer beim graben, der manchmal zeitverzögert oder gar nicht reagiert. Passiert bei mir bei 10 Schlägen ca. 1-2 mal, aber das is meiner Meinung nach verschmerzbar.
Besonders spaßig wirds zu zweit, damit verschwinden die "Probleme" mit der Bewegungssteuerung, aber gerade bei Bossen muss jeder Spieler wissen was er tut, da es ansonsten Kameraprobleme gibt.
Es gäbe sicherlich noch einiges mehr zu sagen, aber ich denke das reicht erst mal.
Jedenfalls würde ich jedem der was mit solchen Monster-Sammel-Spielen anfangen kann, zum antesten raten. Das Spiel entfaltet sich bereits nach kurzer Zeit und...
bing-ding schrieb am
Hmm...ich beginne langsam zu verstehen, warum Videospiele und Videospieler in der Öffentlichkeit nicht ernst genommen werden.
In keinem anderen Medium wird mit Wertungen um sich geschmissen um damit virtuelle Schwanzvergleiche zu veranstalten (das muss man sich mal vorstellen!!!), kindischste Konsolenkriege, selbst aus sicht der Spieler existieren Spiele einzig, um Gewinn zu erwirtschaften...dieser Thread hier ist faszinierend, fast besser als der zu Wolfenstein, nur kürzer.
Z101 schrieb am
Dennütz hat geschrieben:schade schade schade wieder kein großer hit für die arme Wii
gut das ich keine hab...
Wenn du Hits nach Wertungen irgendwelcher Test beurteilst anstatt dir selbst eine Meinung zu bilden bist eher du arm dran ;-)
Topspiele gibt es für die Wii schon dutzende, allerdings gibt es halt auch Unmengen an Müllspielen.
schrieb am