Test: DanganRonpa 2: Goodbye Despair (Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Release:
18.04.2016
17.03.2017
05.09.2014
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ab 120,00€
Spielinfo Bilder Videos
Pubertäre Anwandlungen

Die frei navigierbaren, aber ungemein steril wirkenden 3D-Schauplätze hätte man sich hingegen auch dieses Mal sparen können. Ebenso wie den teils übertrieben plakativen Voyeurismus. Zwar hat manch kompromittierende Stellung oder charakterliche Perversion tatsächlich auch spielerische Relevanz, aber die Darstellung wirkt oft aufgesetzt und pubertär statt atmosphärisch oder dramaturgisch passend.

Schade auch, dass es nach wie vor keine durchgehende Sprachausgabe oder deutsche Übersetzung gibt. Immerhin kann man frei zwischen US-Synchro und japanischen Originalton wechseln, während der teils vertraute Soundtrack wieder markante Akzente setzt. Selbst der Schwierigkeitsgrad lässt sich erneut an individuelle Logik- und Actionanforderungen anpassen.
Bei manchen Darstellungen kann man einfach nur den Kopf schütteln...
Bei manchen Darstellungen kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln...
Wer will, kann sich auch wieder relevante Interaktionsmöglichkeiten, Zielmarkierungen oder Aufenthaltsorte seiner Mitschüler anzeigen lassen sowie schnell von einem Schauplatz zum andern springen.

Es gibt sogar ein optionales Minispiel im Tamagotchi-Stil. Wer sein persönliches Haustier darin gedeihen sehen will, sollte allerdings kein Bewegungsmuffel sein, da es sich sonst nicht weiterentwickelt. Auch Saubermachen und Beschenken hat Einfluss auf den Werdegang. Weit wichtiger ist allerdings das Knüpfen sozialer Kontakte, indem man Zeit mit seinen Mitschülern verbringt und sich deren Geschichten und Vorlieben merkt, um durch passende Bemerkungen und Geschenke so genannte Hoffnungsfragmente zu erlangen, mit denen man sich in den anstehenden Schulprozessen spielerische Vorteile verschaffen kann.

Der Prozess

Sobald ein Mord entdeckt wird, werden nämlich nicht nur Hinweise gesammelt und Tatverdächtige befragt, sondern am Ende auch richtige Prozesse geführt, in denen man anhand von Logik- und Geschicklichkeitstests den wahren Täter ausfindig machen muss. Mal braucht man lediglich die passenden Indizien oder Aussagen auswählen, ein andermal in Verhörspielchen entscheidende Informationen herauskitzeln. Die meisten dieser Spielchen kennt man bereits aus Teil eins. Manche wurden allerdings etwas abgewandelt oder ausgeweitet; auch ein paar komplett neue integriert.

Generell werden zuvor sicher gestellte Spuren und Hinweise wieder wie Patronen geladen und im richtigen Moment per Fadenkreuz auf widersprüchliche Texteinblendungen abgefeuert, um sie verschiedenen Widrigkeiten trotzend als Falschaussagen zu entlarven.
Die Mordprozesse halten alte, neue und abgewandelte Herausforderungen parat.
Die Mordprozesse halten alte, neue und abgewandelte Herausforderungen parat.
Neuerdings gibt aber auch Aussagen, denen man mit passendem Deckungsfeuer mehr Nachdruck verleihen kann. Zudem kommen dieses Mal nicht nur Kugeln, sondern auch Klingen in Fruit-Ninja-Manier zum Einsatz, um Lügen und Wahrheit voneinander zu trennen. Schließlich wird am Ende entweder der entlarvte Mörder oder die falsch liegende Jury auf makabere Weise hingerichtet.

Besondere Eigenheiten der PS Vita wie Touchscreen oder das rückseitige Touchpad werden in den Verhandlungen abermals sinnvoll genutzt ohne jedoch verpflichtend zu sein. Wer will, kann sich auch wieder komplett auf Tasten und Sticks verlassen sowie persönliche Schwachstellen mit individuell zusammengestellten Aktionsboni ausgleichen, wenn man es nicht schon vorab über die entsprechenden Schwierigkeitsregler getan hat. Darüber hinaus sorgen Rücksetzpunkte und Wiederholmöglichkeiten dafür, dass sich Frustmomente trotz Zeit- und Energielimits in Grenzen halten.
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Kommentare

sabienchen.banned schrieb am
Aravanon hat geschrieben:Moin moin,
dann will ich wohl auch mal, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist:
Ebenso wie den teils übertrieben plakativen Voyeurismus. Zwar hat manch kompromittierende Stellung oder charakterliche Perversion tatsächlich auch spielerische Relevanz, aber die Darstellung wirkt oft aufgesetzt und pubertär statt atmosphärisch oder dramaturgisch passend.
Ohne jetzt für rassistisch gehalten zu werden, aber es wurde zwischenzeitlich schon bemerkt, dass das Game aus Japan kommt, oder? Oder sollte es tatsächlich ein Kulturschock gewesen sein, dass die Japaner eine andere kulturelle Interpretation des Themas Sex haben? Klar, subjektive Bewertung usw., aber bei einer Buchbesprechung / Interpretation wird doch schließlich auch der kulturelle Hintergrund sowie der Zeitgeist zur Veröffentlichung in Relevanz gesetzt. Oder will man womöglich Videospiele gar nicht als Kulturgut verstehen? Ich bin da nur irritiert und erhoffe mir Aufklärung.
Ich fand die Bemerkung unnötig, dass anstatt solcher szenen das Geld lieber in eine deutsche Lokalisation gesteckt werden solle..
Das Spiel ist von Chumpsoft.. und NISA hat die Rechte dra für den westlichen Markt gekauft..
NISA hat die Lokalisation in Auftrag gegeben [im jap original hat man schließlich net die en Sprachausgabe + Untertitel].
NISA hat allerdings absolut Null mit iwelchen Spielinhalten abseits der Lokalisation am Hut.
Wie soll da also Geld anstatt in iwelche anzüglichen Bilder in deutsche Untertitel fließen?
Aravanon hat geschrieben:Generell macht das Spiel einen interessanten Eindruck, aber das dachte ich auch schon von Virtues Last Reward, welches allerdings Dank der Mechaniken schnell von mir ad acta gelegt wurde. Die 39,90 werde ich für das Game jedenfalls nicht löhnen, aber wer weiß, nach einer entsprechenden Preissenkung könnte es mich reizen zuzugreifen. Aber womöglich hat man das Spiel bis dahin ohnehin für lau aus der Plus-Mitgliedschaft.
Naja, viel Glück.. ich denke mal beide Teile werden ihren...
Aravanon schrieb am
Moin moin,
dann will ich wohl auch mal, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist:
Ebenso wie den teils übertrieben plakativen Voyeurismus. Zwar hat manch kompromittierende Stellung oder charakterliche Perversion tatsächlich auch spielerische Relevanz, aber die Darstellung wirkt oft aufgesetzt und pubertär statt atmosphärisch oder dramaturgisch passend.
Ohne jetzt für rassistisch gehalten zu werden, aber es wurde zwischenzeitlich schon bemerkt, dass das Game aus Japan kommt, oder? Oder sollte es tatsächlich ein Kulturschock gewesen sein, dass die Japaner eine andere kulturelle Interpretation des Themas Sex haben? Klar, subjektive Bewertung usw., aber bei einer Buchbesprechung / Interpretation wird doch schließlich auch der kulturelle Hintergrund sowie der Zeitgeist zur Veröffentlichung in Relevanz gesetzt. Oder will man womöglich Videospiele gar nicht als Kulturgut verstehen? Ich bin da nur irritiert und erhoffe mir Aufklärung.
Generell macht das Spiel einen interessanten Eindruck, aber das dachte ich auch schon von Virtues Last Reward, welches allerdings Dank der Mechaniken schnell von mir ad acta gelegt wurde. Die 39,90 werde ich für das Game jedenfalls nicht löhnen, aber wer weiß, nach einer entsprechenden Preissenkung könnte es mich reizen zuzugreifen. Aber womöglich hat man das Spiel bis dahin ohnehin für lau aus der Plus-Mitgliedschaft.
SethSteiner schrieb am
Den Text zu übersetzen sollte drin sein, sowas machen Fangruppen schon kostenlos, da sollten die Japaner mal lernen, sich langsam neue Strategien zurecht zulegen, wenn sie so große Angst haben, dass sich Investititionen nicht lohnen könnten.
Ansonsten aber:
Die englische Synchro von DanganRonpa 1 war schon verdammt gut und die Stimmen sind dies Mal wieder ein Synchroporno ohne Gleichen. Die Stimmen sind sehr gut, diese Puristerei ist bei dem Titel komplett unangebracht. Hier hat NISA einen 1A Job gemacht, der sich sehen (oder besser hören) lassen kann.
Ich wünsche mir allerdings, dass es langsam mal ankommt. Die LE sollte am Freitag eintreffen, stattdessen warte ich immer noch auf den Postboten. Allerdings wird sich das warten ziemlich lohnen und ich bezahle hier für die LE auch gern einen Preis jenseits der 40 Euro. Diese Spiele, genau wie 999 oder VLR, wie Cas27 schon gesagt hat, sinds einfach wert (auch wenn ich genug Kritikpunkte hätte). Ich finde es nur schade, dass ich in Zukunft keine LEs mehr kaufen können werde, weil man ja einen Abzockshop für die Ausländer aufgemacht hat und den US-Shop nur noch Amerikanern zugänglich macht.
Cas27 schrieb am
Gibt genug professionelle englische Sprecher. Bei Disgaea oder Danganronpa sucht man die vergebens.
Findest du? Sind doch in der Regel bekannte amerikanische Anime VA. Troy Baker (Valvatorez aus D4) ist in den letzten zwei Jahren ja quasi zu einer der begehrtesten VA aufgestiegen. Und auch die anderen hört man doch quasi in jedem JRPG.
Ich glaube auch das die Zielgruppe nicht wirklich Probleme mit dem englisch hat. Die meisten (erwachsenen) Animefans schauen doch entweder original japanisch mit englischen subs oder eben englischen dub.
Der Animestil ist da imho die größere Verkaufsbremse für die Massentauglichkeit. Ich hab jedenfalls gerne 80? für beide Teile ausgegeben, genauso wie für 999 und VLR. Die waren einfach jeden Cent wert.
crimsonidol schrieb am
Chiv hat geschrieben:So true!
Der englische Monokuma....ein Graus!
Gewöhnungs- und vor allem Geschmackssache. Obwohl ich japanisch angehauchten Spielen nicht abgeneigt bin, finde ich die Stimmen meist eher unangenehm schrill und quietschig, so dass ich auch die vermeintlich schlechteren Synchros bevorzuge. Monokuma mag ich beispielsweise auf Englisch sehr viel lieber als auf Japanisch.
Naja, in gut zwei Wochen kann ich es dann auch spielen, wenn es zusammen mit Fairy Fencer F kommt. Bis dahin heißt es nur Good night, sleep tight and don't led the bedbugs bite...
schrieb am