Immerhin kann man ausreichend oft besiegte Gegner in magische Bücher mit Sondereigenschaften verwandeln und diese gezielt sammeln und verteilen. Zudem lassen sich dadurch später bestimmte Ausrüstungsgegenstände mit Verzauberungen versehen, um weitere Schwachpunkte auszugleichen, sofern man das nötige Kleingeld besitzt. Gerade zu Beginn dürfte man aufgrund hoher Identifizierungskosten und überschaubarer Verkaufserlöse aber eher notorisch pleite sein. Auch das begrenzte Inventar ist in der Regel viel schneller voll als die Schauplätze erkundet, so dass man immer wieder Dinge unentgeltlich entsorgen oder zusätzliche Wege in Kauf nehmen muss, was angesichts der immer vertrackteren Dungeon-Layouts mit all ihren Leitern, Fallgruben, Zauberwänden, Einbahntüren, Teleportern und Sonderzonen zunehmend schwerer fällt.
Zwar werden alle Labyrinthe beim Erkunden automatisch kartografiert, mit entsprechenden Fähigkeiten oder Objekten sogar Geheimgänge entlarvt, manche Hindernisse oder Dinge wie Schalter, Schilder oder Bossräume bleiben jedoch unerwähnt und lassen sich auch manuell nicht vermerken. Auch Positionsvorhersagen beim Auswählen von Kampfaktionen oder Besitzmengenangaben bei Shopbesuchen und Questannahmen habe ich vermisst. Mit Erklärungen halten sich Spiel und Handbuch ebenfalls sehr zurück. Tutorial-Lektionen werden meist erst angeboten, wenn man sich die Dinge bereits selbst zusammengereimt hat. Immerhin sind diese oft sehr amüsant inszeniert und auch nicht gänzlich ohne jedes Aha-Erlebnis.
Plumpe Peepshow
Viel öfter bekommt man allerdings halbnackte Anime-Mädels in verfänglichen Posen vorgesetzt, die man sich später per Galerie jederzeit nochmals zu Gemüte führen kann. Mit der Story hat das meistens ähnlich wenig zu tun wie herumliegendes Heu. Egal, ob Freund oder Feind, der plump plakative Voyeurismus macht vor nichts halt: Jeder zieht sich irgendwann aus, wird dabei ertappt und meistens auch noch zu zweideutigen Äußerungen genötigt.
Anzügliche Szenen gibt es zuhauf - auch wenn manche für den Westen entschärft wurden.
An vollbusigen Dummchen herrscht jedenfalls kein Mangel. Selbst Kämpfe kommen eigentlich nie ohne massive Zurschaustellung weiblicher Reize aus. Wie auch, wenn alle Gegner entweder Frischobst oder halbnackte Pin-ups sind...
Okay, kleine Kätzchen, Bärchen und andere Kuscheltiere dürfen hin und wieder auch vermöbelt werden, tauchen aber nie ohne Frauchen in Reizwäsche oder ganz ohne Unterwäsche auf. Gegenüber dem japanischen Original wurden sogar einige Bilder
vorsorglich zensiert. Über den Umstand, dass man mal wieder nur das Nötigste in die Lokalisierung investiert hat, kann man damit aber auch nicht hinwegtäuschen. So gibt's japanischen Originalton und englische Untertitel für alle. Deutsche Texte stehen ebenso wenig zur Auswahl wie eine englische Synchronisation, was das anvisierte Nischenpublikum nur noch weiter eingrenzen dürfte.