Test: Metal Gear Solid Touch (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Metal Gear Solid Touch
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
01.04.2009
Spielinfo Bilder  
Als einer der ersten größeren Entwickler hat sich Konami dem iPod gewidmet. Hideo Kojima war sehr angetan von der neuen Appletechnik und hat gleich sein größtes Kaliber auf den Touchscreen gerichtet: Metal Gear. Die Marke ist stark, der Name zieht, aber die spannende Frage ist, was von der Faszination der Stealth-Action übrig bleibt, wenn sie vom hoch auflösenden Breitbild auf sechs mal elf Zentimeter kastriert wird. Oder entsteht da etwas ganz Neues?

Der Finger am Abzug

Am iPhone begegnet ihr den Bossmonstern aus Metal Gear solid 4 - hier Laughing Octopus, die sich unsichtbar macht. Mehr dazu im Video!
Der Finger tippt einmal - Schuss. Der Finger tippt zweimal - Schuss, Schuss. Der Finger tippt noch viele unendliche Male. Und er bewegt sich stetig und schnell am unteren Rand des iPod Touch hin und her, damit das Fadenkreuz den nächsten Gegner ins Visier nimmt.

Hey, ist das jetzt Metal Moorhuhn, oder was? Die Skepsis der ersten Minuten ist groß, aber sie kann den Vorteil der unteren Navigation nicht leugnen: Ich muss nicht direkt auf die Feinde zeigen, um sie unter Feuer zu nehmen und raube mir oben nicht mit meinem dicken Finger die Sicht. Und bis auf eine klitzekleine Verzögerung funktioniert das Anvisieren angenehm präzise.

Was sieht man überhaupt? Vorgerenderte 3D-Figuren, die plötzlich irgendwo in einer gestochen scharfen 2D-Kulisse auf Balkonen, hinter Autos oder Betonresten auftauchen. Die wecken sofort Erinnerungen an den vierten Teil, denn die Schauplätze vom Nahen Osten bis in die Arktis wurden übernommen. Konami hat sich angesichts der fehlenden Prozessorpower der Applegeräte allerdings gegen dreidimensionale Stealth-Action und für einen statischen Shooter entschieden - dafür wollte man hoch auflösende Kulissen anbieten, die das Flair des Originals verströmen.

Der duale Zoom

Konami motiviert mit einer Rangliste, die euch je nach benötigter Zeit, Trefferzahl und übrigem Leben mit einem Titel belohnt. Außerdem dürft ihr für gewonnene Punkte ein paar exklusive Wallpaper kaufen.
Die sind zwar starr, aber trotzdem ist man ständig in Bewegung. Zwischendurch sind Zeige- und Mittelfinger gleichzeitig im Einsatz, damit das Scharfschützengewehr in den Zoom wechselt und weiter entfernt postierte Feinde ins Visier nimmt.

Die Aufziehbewegung, die die multiplen Touchsensoren nutzt, funktioniert einwandfrei. Überhaupt hinterlässt das Spiel, das zunächst wie ein simpler Fingershooter mit statischer Grafik wirkt, einen überaus durchdachten, weil angenehm taktischen und fordernden Eindruck: Wildes Tippen bringt gar nichts, zumal die drei Ebenen Hinten, Mitte und Vorne unterschiedliche Reaktionen verlangen - Hand und Auge sind ständig aktiv.

Man kann sich zwar nicht bewegen und natürlich steht die Schussaction im Vordergrund, aber es gibt einige Spieldesignelemente, die kluges Vorgehen verlangen: Wenn man nicht schießt, versteckt sich der alte Snake sofort hinter der Deckung; aber die ist wiederum zerstörbar, so dass zu langes Abwarten kontraproduktiv bis tödlich ist. Dann kann der Schirm in Schneegebieten vereisen, so dass man ihn kurz schütteln muss. Außerdem sollte man ab und zu die gelben Enten und grünen Frösche ins Visier nehmen, um Lebensenergie zu tanken oder an die Panzerfaust zu kommen.

Bosskämpfe hui, Filme pfui

Die ist vor allem bei den größeren Gegnern Pflicht - egal ob schwerer Kampfhubschrauber oder Zweibein-Gekko. Letztere kann man auch zu Boden zwingen, indem man ihre Knie anvisiert. Aber richtig spannend sind erst die Bosskämpfe gegen die spektakulären Feinde, die schon im großen Vorbild für Spannung gesorgt haben. Auch im Miniformat muss man eine Strategie finden, wenn man erfolgreich gegen Laughing Octopus, Screaming Mantis, Raging Raven & Co sein will, zumal sie
Gegen die drohende Vereisung hilft nur das aktive Schütteln des iPhone.
auch ihre Fähigkeiten wie Unsichtbarkeit oder Sturzflugangriffe nutzen.

Die Missionsziele bieten jedoch wenig Abwechslung, sondern stupiden Bodycount: Es geht immer erst weiter, wenn man eine bestimmte Anzahl an PMC-Söldnern getötet hat.

Am Ende jedes Abschnitts wird die Leistung bewertet und in Form von Drebin Points belohnt, für die man wiederum im Shop diverse Wallpaper erstehen kann - darunter auch bisher unveröffentlichte Artworks von Charakterdesigner Yoji Shinkawa. Konami hält sich erzählerisch über fünf Kapitel mit zwanzig Missionen an Metal Gear Solid 4 . Man spielt quasi alle Kapitel und Bosskämpfe im Schnelldurchlauf nach; allerdings ohne das, was echte Fans lieben: Zwischensequenzen. Es gibt keine Filme, sondern nur Texte.
       

Kommentare

KAH_91 schrieb am
das ist doch kein MGS mehr...der sinn des spiels ist verloren gegangen^^
Opa schrieb am
Okey okey, hört auf zu testen...hatte ja gedacht das Game is der letzte rotz aber jetzt überleg ich schon wieder Geld auszugeben. Und dank dämlichem AppStore ginge das auch innerhalb von 20 Sekunden. Vielleicht war das doch nicht sone gute Idee mit den Tests auf 4P xD
Linden schrieb am
pum@stinker hat geschrieben:ich bin immer noch gegen das testen von i pot spielen
da kann man auch sinnlose Handy Games testen
für mich ist das i phone oder der i pot noch kein handheld
vielleicht wird er ja in der nächsten generation zum spiele wunder aber zu diesem zeitpunkt finde ich tests nicht sinnvoll
Grund?
Ich find die Linken scheiße.
Ich find PSP scheiße.
Ich finde die neuen Mercedez und BMW Automodelle Scheiße.
Ich finde atmen scheiße.
Was fragste dich als 1.? Richtig, "warum findet er es denn scheiße.".
Die Linken sind die Rechten mit nur einer funktionierenden Hirnhälfte.
PSP weil die Spiele nicht meinen Geschmacktreffen.
Die neuen Modelle, weil das Design, die Optik und der Kraftstoffverbrauch nicht mich ansprechen.
Weil atmen einem am Leben hält.
@M_Coaster
Verlgeichst du auch PCs mit PSP und NDS? Nein? Oh nu denk mal drüber nach warum.
Spoon Of Doom schrieb am
M_Coaster hat geschrieben:
Royale hat geschrieben:
C.Montgomery Wörns hat geschrieben: MGS-Bonus! ;)
Abgesehen davon finde ich Moorhuhn eigentlich auch nicht sooooo schlecht! :D
Stell dir vor soetwas würde für DS oder PSP erscheinen.
Würde glatt ungetestet als Homebrew abgestempelt werden.
DAS ist das PROBLEM! 72% gibts dafür? Warum? Auf ner PsP wäre das wahrscheinlich als Frechheit und mit 20% abgestempelt worden. Und das ist doch grund genug um aufzuzeigen, das es so wie 4players das handhabt NICHT funktioniert.
Es ist aber immer noch ein Unterschied ob es sich um ein PSP Spiel handelt, das sein 30, 40 oder 50 Ocken kostet (keine Ahnnung, wie teuer die im Schnitt sind) oder ein iPhone Spiel für 5 Euro. So eins zu eins lässt sich das nicht übertragen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass 70% sogar noch zuviel sind. Ich bin riesiger Metal Gear Fan und hab mir das Teil gekauft, sobald ich ein iPhone hatte, und ich war schon lange nicht mehr so enttäuscht.
M_Coaster schrieb am
Royale hat geschrieben:
C.Montgomery Wörns hat geschrieben:
GamePrince hat geschrieben: Schlecht ist es anscheinend nicht. :wink:
MGS-Bonus! ;)
Abgesehen davon finde ich Moorhuhn eigentlich auch nicht sooooo schlecht! :D
Stell dir vor soetwas würde für DS oder PSP erscheinen.
Würde glatt ungetestet als Homebrew abgestempelt werden.
DAS ist das PROBLEM! 72% gibts dafür? Warum? Auf ner PsP wäre das wahrscheinlich als Frechheit und mit 20% abgestempelt worden. Und das ist doch grund genug um aufzuzeigen, das es so wie 4players das handhabt NICHT funktioniert.
schrieb am