Test: The Fight (Sport)

von Benjamin Schmädig



The Fight
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
05.11.2010
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ab 6,82€
Spielinfo Bilder Videos
Da steht er: verschwitztes Feinripphemd, tiefe Furchen im Gesicht, das Bild flackert, Farben sind praktisch nicht vorhanden. Danny Trejo - Machete höchstpersönlich - starrt mir ins Gesicht und forscht mir Anweisungen zu. »Es funktioniert nicht, wenn du dich bewegst. Also bleib’ am Platz stehen!« Clever, Sony! Ihr macht aus der Not eine Tugend; komplett bewegen kann man sich trotz »Move« nämlich nicht. Bleibt die Frage: Wie groß ist denn die Not?

Männer!

Männer, wenn ihr in diesem Monat ein Tutorial spielen müsste, dann startet The Fight, und zwar im englischen Original. Es ist nicht nur herrlich, dass Trejo überhaupt als Trainer im Spiel ist - er legt sich auch noch so präzise zwischen Ironie und Coolness ins Zeug, dass es eine Freude ist!

The Fight ist aber kein Tutorialspiel, sondern ein beinhartes Kampfspiel. Also geht es auf die Straße: unter schmutzige Ziegelbrücken, in verdreckte Hinterhöfe und wo es sonst noch nach Schweiß riecht, wenn sich grimmige Muskelprotze an abgedunkelten fast-Schwarz/Weiß-Kulissen blutig schlagen. Selbst der Sandsack in der Trainingshalle



Video. »Zappel nicht rum - schlag richtig zu!«
hängt vor groben, schwarzen Backsteinen. Sorry, Ubisoft, aber nur The Fight ist das, was ihr mit Fighters Uncaged als Kampfspiel für Erwachsene anpreist.

Die süße Lust am Prügeln

Das ist aber alles nur Zucker auf dem Kuchen - und ist der Teig verbrannt, schmeckt auch die Glasur nicht mehr. Also, was steckt im Teig? Wie gut schlägt The Fight, wenn ich es mit zwei Move-Controllern vormache? Ich könnte übrigens auch Move in die eine und ein Gamepad in die andere Hand nehmen - nicht jeder besitzt zweimal Move und im Gegensatz zu Nintendos Nunchuck erkennt der Navigation-Controller keine Bewegungen im Raum - mit Sixaxis sackt der Spielspaß allerdings rapide nach unten. Zwei Controller der neuen Generation sollten es also besser sein.

Beim Kalibrieren lässt The Fight dann schon mal die Muskeln spielen, denn um zu prüfen, ob auch alles funktioniert, soll ich meine Arme frei bewegen. Treffer: Mein Kämpfer macht alle Bewegungen nach! Das Alter Ego durfte ich übrigens selbst erstellen; später verpasse ich ihm neue Klamotten, trainiere seine Fähigkeiten - Fighters Uncaged verliert auch die zweite Runde. Die dritte Runde findet dann endlich im Ring statt, oder vielmehr: auf einem grau asphaltierten Quadrat. Vor dem Kampf kann ich noch auf meinen Sieg wetten und das Risiko erhöhen, indem ich z.B. einen schnellen Sieg oder eine hohe Trefferquote vorhersage. Ich kann jeden Dollar gebrauchen!

K.O. für Sony?

Und dann schaue ich meinem Kämpfer über die Schulter, wahlweise die linke oder die rechte oder sehe das Geschehen aus einer Art Vogelperspektive. Leider kann ich den Kampf nicht mit den Augen meines virtuellen Ichs betrachten, so dass ich nicht immer den nötigen Überblick habe.

Leider hat man besonders in den coolen Kameraperspektiven nicht immer den vollständigen Überblick.
Egal, aus welcher Perspektive: Geschlagen wird, indem geschlagen wird. Geblockt wird, indem man die Hände in die entsprechende Position bringt. Einfach - gut! Zumal hier keine vorgerechneten Animationen wie in Fighters Uncaged abgespult werden, sondern eine glaubwürdige Physik Einfluss auf die Bewegungen und die Entscheidung über Treffer oder nicht hat. So spielt auch die Geschwindigkeit beim Schlagen eine wichtige Rolle. The Fight ist genau das. Und manchmal auch ein harter Kampf gegen den muskelverkaterten Schweinehund!

Knockout für Sony also? K.O. in der dritten Runde, weil die Movebewegungen genau erfasst werden? Nein, so einfach hat es The Fight leider nicht. Bei weitem nicht. Ja, die Bewegungen werden im Gegensatz zu Fighters Uncaged mit kleiner Verzögerung ins Spiel übertragen, während im Ubisoft-Prügler nur vorgefertigte Aktionen ausgelöst werden. Doch wo Kinect viele Bewegungen fehlinterpretiert und damit den Spielfluss stört - kämpft die Move-Erkennung mit ganz ähnlichen Problemen. So machen die Fighter schon mal gar nichts, obwohl man den Arm gerade und schnell nach vorne gezogen hat und manche Schläge landen nicht genau da, wo man vermeintlich hinzielt.
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Kommentare

kiko213 schrieb am
Guter Test...
ich warte dann lieber noch ein weilchen bis ich mir move zulege. Im Moment ist es mir zu viel Casual, jedoch wird sich dies mit Killzone 3 hoffentlich ändern :)
breakbeatfreak schrieb am
ich hab The Fight jetzt seit Release und es ist mittlerweile mein Lieblingsspiel für Move geworden :)
Was ich im Test noch erwähnt hätte, wäre, dass das kalibrieren während dem Kampf ganz unproblematisch und einfach per O-Taste funktioniert, der Kampf muss also nie pausiert werden!
@4P|Benjamin: im Vergleich zu anderen Magazinen ein fairer Test, auch wenn das Spiel imo locker 75% verdient hat :>
Was bei The Fight extrem auffällt: umsolange man es spielt, umsogut kommt man mit der Steuerung zurecht. Sorry wenn ich es so sage, aber wenn du in dem Spiel nicht triffst, liegt es an dir, bzw. an deiner Technik und nicht an Move oder The Fight.
Ich hab durchschnittlich ne Trefferquote von 92% bei den Kämpfen und die Trophy für 95% Schläge treffen hab ich auch schon längst ;-)
TheOriginalDog schrieb am
Hab mir den Trailer reingezogen, und davor kam die Werbung für Machete... Zu viel B-Prominenz :D
DextersKomplize schrieb am
*nimmt die Brille ab und reibt sich die Schuppen vom Kopf*
So, jetzt erstmal eine Pizza in den Ofen schieben...zum Glück steht im Flur ein Klappstuhl, da kann ich mich auf dem Weg draufsetzen, falls es zu anstrengend wird...
Puh, doch noch geschafft, mit nur 2 Ruhepausen, also in die Küche. Jetzt nur noch die Pizza reinschieben....*schwitz schwitz*
So, geschafft!
*setzt seine Brille wieder auf und läuft nerdig grinsend zurück zum PC um auf absenden zu klicken*
*Klick*
Lowista schrieb am
+ auch mit Move und Gamepad spielbar...
- ... nein, nicht wirklich
Made my Day :D :D
schrieb am