Test: Monster Madness: Grave Danger (Arcade-Action)

von Jens Bischoff



Monster Madness: Grave Danger
Entwickler:
Publisher: Flashpoint
Release:
06.10.2008
Spielinfo Bilder Videos
Kann sich noch jemand an das grottige Zombiegemetzel Monster Madness: Battle for Suburbia erinnern? Seit kurzem gibt es die verkorkste Comic-Schlachtplatte mit neuem Untertitel auch für PS3-Besitzer. Hat die Neuauflage außer dem veränderten Namenszusatz irgendetwas zu bieten, das dieses Mal einen Kauf rechtfertigen könnte?

Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück

Auf den ersten Blick bekommt ihr auf der PS3 zwar genau denselben öden, verbuggten und nahezu spaßfreien Kloppmist wie schon vor einem Jahr auf 360 und PC serviert (4P-Test), aber bei genauerem Betrachten hat sich doch einiges geändert, wenn auch nicht immer zum Guten:
 
Video: Für die PS3 wurden einige Dinge komplett umgekrempelt - leider nicht immer zum Guten...
Allem voran gibt es nun endlich den seinerzeit schmerzlich vermissten Online-Koop-Modus! Dieser erlaubt es euch sogar mit mehreren Spielern an einer Konsole weitere Mitspieler online zu rekrutieren. Die Freude darüber ist allerdings nur von kurzer Dauer, da sich selbst eine Woche nach Release keine Menschenseele auf die Gamespy-Server zu verirren scheint. Egal, ob morgens, mittags, abends oder nachts - außer mir war nie auch nur eine Person online. Ganz gleich, ob in einer Koop- oder Versus-Partie...

Ich kann's ja auch niemandem verübeln, denn wer kauft sich schon ein spielerisch indiskutables PSN-Spiel mit PS2-Grafik für 60 Euro nur weil man ihm eine DVD-Box übergestreift hat!? Irgendwie haben es die Entwickler tatsächlich geschafft, das ohnehin schon miese optische Erscheinungsbild des Originals nochmals zu unterbieten. Schauplätze und Effekte wirken noch trostloser als vor einem Jahr, viele Dinge fehlen komplett und das Ganze flimmert auch noch. Gut, vielleicht ruckelt es dafür etwas weniger, aber schließlich muss ja auch viel weniger dargestellt werden, da man die noch halbwegs motivierenden Sammel- und Erkundungsaspekte der Vorlage fast komplett entfernt hat. Wo man früher noch in zahlreichen Ecken nach Upgrade-Materialien für seine Waffen gesucht hat, findet man all dies nun in meist unübersehbaren Werkzeugkisten fix und fertig eingesammelt.

Ausflüge auf schwer zu erreichende Dächer u. ä., die früher noch zahlreiche Belohnungen parat hielten, sind sogar gänzlich der Casual-Schere zum Opfer gefallen. Ihr folgt quasi nur noch auf Schienen dem eingeblendeten Richtungspfeil, öffnet unterwegs ein paar rote Kisten und konzentriert euch voll und ganz aufs Killen unterbelichteter Zombiemassen. Es gibt auch keinen Konkurrenzkampf mehr unter den Spielern um begehrte Items, da immer alles gerecht und vollautomatisch aufgeteilt wird. Ihr müsst euch nicht einmal mehr Gedanken über eure Gesundheit machen, denn wenn ihr das Zeitliche segnet, werdet ihr beliebig oft an Ort und Stelle wiederbelebt. Den Spielfluss steigert das zwar enorm, aber wenn selbst Bossfights zur reinen Pflichtübung werden und man sich gelangweilt von Schauplatz zu Schauplatz metzelt, läuft irgendwas gewaltig schief...

Sonst alles wie gehabt?

Völlig indiskutabel präsentiert sich auch mal wieder die merkwürdige Physik-Engine sowie die teils katastrophale Kollisionsabfrage, die euch gerne auch mal völlig bewegungsunfähig mit der Spielumgebung verschmelzen lässt. Bugs, die euch teils am Weiterkommen hindern, weil irgendwelche Events initiiert werden, die eigentlich so gar nicht passieren dürften, gibt es auch nach wie vor genug. Auch die teils miserable Lokalisierung ist nach wie vor existent, wobei man zumindest die teils haarsträubenden Beschreibungen der 360-Erfolge los ist, denn ein Trophäensystem gibt es genauso wenig wie Dual Shock-Unterstützung. 
Langeweile durch Casual-Wahn: Grave Danger ist viel einfacher und linearer als das Original.
Wer sich nun fragt, ob die Entwickler das letzte Jahr überhaupt irgendwas sinnvolles hinbekommen haben, dem kann ich zumindest sagen, dass sich die Steuerung teils deutlich verbessert hat: So greift ihr nicht nur automatisch zur aktuellen Nahkampfwaffe, wenn ihr die Schlagtaste drückt, ihr schießt nun auch direkt über den rechten Analogstick wie bei Geometry Wars & Co, während ihr euch mit dem linken frei bewegen könnt. Dafür gibt es nun aber keinerlei Kamera-Anpassungen mehr, was einem mitunter ziemlich nerven kann, während die Fahrzeugsteuerung genauso mies ist wie zuvor.

Neu ist auch die Möglichkeit, nicht nur den teils abgefahrenen Waffen, sondern auch den Charakterfähigkeiten Upgrades verpassen zu können, was das ohnehin schon kaum fordernde Spiel aber nur nochmals einfacher macht. Ansonsten gibt es an Neuerungen eigentlich nur den exklusiven Herausforderungsmodus zu nennen, der mit insgesamt 25 Minispielen wie Zombie-Memory, -Baseball oder -Pacman für Solisten aufwartet, über die ihr alternative Outfits für die vier Protagonisten des Hauptspiels freischalten könnt. Die Spielauswahl ist jedoch recht durchwachsen und reicht von ganz nett bis vollkommen witzlos. Aber wer vorwiegend allein spielt, sollte sowieso einen großen Bogen um Monster Madness machen, da ohne Teamkomponente fast gar kein Spielspaß aufkommt. 

Kommentare

.mExx schrieb am
Also der Produzent des Spiels ist für mich der Uwe Boll unter den Spielen xD
Liberty-Snake schrieb am
Oh nein Jens, erinnerst du dich noch an Ninja Council 2? Schon wieder ein Gurkenspiel, so langsam bestätigt sich meine Vermutung, dass du nur schlechte Spiele bekommst... :Sonne:
Darkshock schrieb am
Witzig , 60? für nen dummen psN-titel , Vollidioten :tanzen:
schrieb am