Test: Judge Dredd: Dredd Vs. Death (Shooter)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Vivendi Universal
Release:
19.12.2003
22.10.2003
22.10.2003
17.10.2003
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Spielinfo Bilder  
Schmucklose Optik

Die grafische Präsentation von Dredds Revier ist trotz imposanter Hintergrundkulissen leider ziemlich trist und schmucklos. Die meisten Texturen wirken vor allem auf der PS2 verwaschen, die Farbgebung stellt sich gegen jegliche Ästhetik und die Charaktermodelle sind wenig detailliert. Zudem lässt ein unrealistisches Ragdoll-Modell niedergestreckte Angreifer wie Helium gefüllte Gummipuppen durch die Gegend zappeln - was den Gedanken aufdrängt, warum man sich dieses Feature nicht gleich ganz gespart hat. Die übrigen Animationen sind hingegen recht ordentlich und abwechslungsreich - vor allem die Vampire überraschen mit sehr dynamischen Bewegungsabläufen. Auch bei den Effekten gibt es ein paar wirklich gelungene Darstellungen wie Regen, Feuer und grelles Licht. Schade nur, dass auf der PS2 die Framerate trotz 60Hz-Option zu wünschen übrig lässt und die Kanten nicht geglättet werden. Dafür kann man die Verbrecherjagd aber auch in 16:9 und Dolby Surround genießen.

Promis statt Blut

Die Soundkulisse weiß jedenfalls zu gefallen, bietet ordentliche Effekte, stimmungsvolle Melodien und eine professionelle deutsche Sprachausgabe, die vor allem von Thomas Dannenbergs (u. a. Synchronstimme von Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger) erstklassiger Dredd-Synchro lebt. Nachteil der deutschen Fassung ist allerdings, dass sie zensiert ist und keinerlei Blut- und Splattereffekte beinhaltet - außer in den Zwischensequenzen. Die Sprachausgabe könnt Ihr aber trotzdem auch auf Englisch genießen, was zumindest den Vorteil hat, dass Menütexte nicht wie bei deutscher Sprachwahl unleserlich abgeschnitten werden. Der derbe Humor kommt so oder so gut rüber und gibt die typische Atmosphäre der Comic-Vorlage gut wieder. Mangelnde Intelligenz

Dafür darf man aber berechtigte Zweifel an der Intelligenz der virtuellen Gauner hegen, denn diese verhalten sich teils äußerst dämlich und reagieren oft weder auf Sicht- noch Schusskontakt. Der Schwierigkeitsgrad ist aber dennoch nicht ohne und selbst auf der einfachsten Stufe kein Spaziergang. Lästig sind auch die extrem langen Lade- und Speicherzeiten, die man auf der PS2 über sich ergehen lassen muss. Zudem vermisst man eine Radar- oder Kartenfunktion, denn hilfreiche Wegweiser gibt es nur sporadisch und mangels unvollständiger Missions-Briefings weiß man manchmal gar nicht, wo man eigentlich hin muss. Die Aufgaben, die man zu erledigen hat, sind jedoch in der Regel äußerst simpel und erfordern eher Bein- als Kopfarbeit. Zudem ist der Spielverlauf sehr linear und der auch kooperativ spielbare Story-Modus viel zu schnell gemeistert.

Langzeitmotivation

Um Solisten bei Laune zu halten gibt es aber noch ein Dutzend freispielbarer Sondereinsätze und andere Extras, die man für entsprechende Rankings erhält. Und auch in den Kampfarenen des Multiplayer-Modus kann man ohne menschliche Mitspieler aktiv werden. Mehr Spaß macht es allerdings zu zweit oder gar zu viert, wobei an Spielmodi und Einstellungsmöglichkeiten kein Mangel herrscht. Für zusätzliche Würze sorgen auf Wunsch bis zu zwölf CPU-kontrollierte Bots. Erfreulich, dass der Spielfluss auch mit 16 Schützen kaum ins Stocken gerät, wenn auch die meisten Arenen zu klein für solche Shootouts sind und leider keine Online- oder System-Link-Gefechte möglich sind. Trotzdem ist das Angebot für gesellige Shooter-Freunde vorbildlich und technisch auch auf der PS2 solide umgesetzt.
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