Gute alte Zeit
Die Tekken-Reihe ist untrennbar mit der Playstation-Erfolgsserie verbunden, kaum ein anderes Prügelspiel war auf Sonys alter Konsole derart beliebt - leichte Zugänglichkeit, spektakuläre Bewegungen, gute Grafik und tonnenweise freischaltbare Boni zeichneten die 1995 ins Leben gerufene Serie aus. Profis beklagten immer die »Button Smasher«-Kompatibilität des Spiels, was bedeutet, dass man durch stures Bearbeiten der Knöpfe durchaus respektable Ergebnisse erzielen konnte, was ein echtes Kräftemessen immer etwas schwierig gestaltete. Tekken 4 hat also mit einem schweren Erbe und hohen Erwartungen zu kämpfen - und scheitert leider teilweise.
Alte Bekannte
Bot
Tekken Tag Tournament als »Best of« mit 39 Kämpfern aus allen Tekken-Spielen noch eine schier unüberschaubare Auswahl an, hat Namco jetzt den Rotstift gezückt und die Reihen radikal gelichtet: Summa summarum habt Ihr hier die Wahl unter 24 Athleten aus aller Welt - genau genommen sind es sogar nur 20, weil vier erneut nur anders gekleidete Bonuscharaktere darstellen.
Anfangs grinsen Euch im Hauptmenü sowieso nur zehn entgegen, dafür sind die Gesichter teilweise neu: Christie Monteiro ist eine Schülerin von Eddy Gordo (der nur noch als Bonuskämpfer anwählbar ist) und steuert sich exakt wie ihr Mentor - hat allerdings mehr Sex-Appeal. Combot ist nichts weiter als eine Bolzen-und-Schrauben-Variation von Mokujin, Tetsujin und Unknown, kopiert also die Bewegungen eines anderen Fighters. Und Violet ist schließlich der aus Tekken 2 bekannte Lee Chaolan mit gefärbten Haaren und fürchterlicher Sonnenbrille.
Richtig neu sind also nur zwei Kämpen: Craig Marduk kämpft Vale Tudo, eine brutale Wrestling-Variante. Dieser Glatzkopf bewegt sich haarsträubend langsam, schlägt allerdings wie ein Dampfhammer zu. Steve Fox ist schließlich ein junger englischer Boxer, und hat als einziger Kämpfer keinerlei Kicks, ist dafür aber unglaublich schnell und kräftig. Nicht zu vergessen auch Jin Kazama, der sich, wie man in der Vorgeschichte erfährt, vom Mishima-Kampfstil losgesagt hat und nun traditionelles Karate kämpft - mit größtenteils neuen Bewegungen.